Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chicagoland Vampires

Chicagoland Vampires

Titel: Chicagoland Vampires Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Neill
Vom Netzwerk:
rissen mir fast den Arm ab. Aber ich lockerte meinen Griff um Leder und Rochenhaut nicht … und sah zu, wie sich die Kugel in Millionen kleine blaue Funken auflöste.
    »Das war’s«, murmelte ich und sah zu, wie sich das Feuerwerk in nichts auflöste. Dann richtete ich meine Aufmerksamkeit wieder auf Mallory und hob eine Augenbraue auf die Art, wie Ethan es immer tat. »Ist das schon alles?«
    Offensichtlich verstand sie meinen Sarkasmus als Herausforderung. Eine Kugel nach der anderen jagte nun auf mich zu, und jede von ihnen verströmte einen beißenderen Gestank als die vorherige, da die in ihnen gebundene Magie immer stärker wurde. Die Anstrengung ging nicht spurlos an ihr vorüber: Ihre Stirn begann schweißnass zu glänzen, trotz der Novemberkälte, und sie biss die Zähne zusammen.
    Auch ich hatte meine Arbeit zu leisten. Ich setzte jede Bewegung, jede Finte ein, die ich jemals einstudiert, bei Catcher oder Ethan abgesehen oder in Wrigley Field miterlebt hatte. Ich schlug nach vorne, nach hinten, von beiden Seiten. Ich machte einen Salto rückwärts, um einer hellblauen Kugel auszuweichen, nur um mich anschließend sofort zu Boden fallen zu lassen, weil die nächste Kugel auf meinen Kopf gezielt worden war.
    Sie verpasste mich deutlicher, als ich es erwartet hätte. Mallory wurde müde.
    Normalerweise war sie klug genug, um ihre Handlungen zu durchdenken und einige Schritte im Voraus zu planen. Aber heute Nacht, wo sie ohnehin schon müde war, konnte ich sie vielleicht ein letztes Mal ködern.
    Ich stand wieder auf und forderte sie mit der Handbewegung heraus, die Bruce Lee so berühmt gemacht und die Ethan so viele Male auch bei mir angewandt hatte. »Du willst mich haben? Dann komm her und hol mich.«
    Sie fletschte die Zähne, drehte ihre Finger und saugte eine weitere Magiekugel aus dem Äther.
    Ich breitete die Arme aus. »Glaubst du, du kannst mich wirklich treffen, Hexe? Mitten in die Brust?«
    Sie hatte die Kugel geformt und schleuderte sie mir entgegen.
    Ich ließ meinen vampirischen Sinnen freien Lauf – Seh- und Hörkraft, Geruchs- und Tastsinn. Die Welt explodierte in einem bunten Wirbel unkontrollierter Wahrnehmungen, und diese schienen die Ereignisse in meiner Nähe zu verlangsamen. Ich sah zu, wie die blaue Lichtkugel in Zeitlupe auf mich zuflog; ihre Oberfläche war ein löchriger Wirbel aus Energie, der nach seinem Ziel suchte.
    Ich war entschlossen, ihm ein Ziel zu geben.
    Bevor sie eine weitere Kugel herbeizaubern oder sich in Sicherheit bringen konnte, hielt ich mein Schwert hoch, aber nicht um die Kugel in tausend Stücke zersplittern zu lassen … ich wollte sie auf sie zurückschmettern. Ich hielt das Katana direkt vor mich, mit der Klinge zur Seite und dem reflektierenden Stahl in Richtung Mallory.
    Die Kugel prallte mit solcher Macht auf die Klinge, dass der Stahl erzitterte. Doch da er geschliffen und gestählt war, erledigte er seine Aufgabe. Die Kugel prallte ab und flog zurück zu Mallory. Sie war zwar langsamer, aber die Richtung stimmte und sie landete mitten auf ihrer Brust. Mallory wurde durch den Raum geschleudert, prallte gegen die Wand und schlug dann krachend zu Boden, was ihr sicherlich einige Rippen brach.
    Jetzt konnte sie wenigstens niemanden mehr verletzen, auch nicht sich selbst. Zumindest für kurze Zeit. Ein Bösewicht erledigt … Blieb noch ein zweiter.
    Und der hatte sich in seinen ganz eigenen Kampf gestürzt. Tate, der in der Lage war, mithilfe von Magie ein ganzes Auto von der Straße zu schieben, hatte wohl Lust auf eine andere Art der Herausforderung gehabt. Er hatte sich ein eigenes Schwert erschaffen, einen riesigen Zweihänder, auf dem komplizierte Zeichen eingraviert waren, die das Licht reflektierten. Ein Katana war eine elegante Hiebwaffe; das Ding sah so aus, als ob man damit einfach so lange auf den Gegner einprügelte, bis der umfiel.
    Ethan besaß ein Schwert, und er wusste damit umzugehen. Aber Tate war ein Mann mit einem erklärten Ziel, und er würde sich nicht aufhalten lassen. Das Lächeln auf seinem Gesicht erinnerte mich an eine Katze, die so lange mit einer Maus spielt, bis das Spiel mit einem Biss endet. Tate war fest entschlossen, diesen Kampf zu einem Ende zu bringen – und Ethan zu töten –, aber zuerst wollte er mit seiner Beute spielen. Ethans Jacke wies bereits mehrere Schnitte auf.
    »Autsch!«
    Ich sah auf die andere Seite des Raums. Paige setzte sich auf und hielt sich mit einer Hand ihren blutenden Kopf.
    Ich eilte in

Weitere Kostenlose Bücher