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Chicagoland Vampires

Chicagoland Vampires

Titel: Chicagoland Vampires Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Neill
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alt«, sagte er. »Er wurde auf dem Weg vom Gefängnis zu einer medizinischen Einrichtung getötet.«
    »Wie steht es mit seinen Bewachern?«, fragte ich.
    »Auch tot. Ebenso die beiden Rettungssanitäter, aber wir haben noch keine Fotos von ihnen erhalten. Wir kriegen nicht mehr so viele Informationen, da dein Großvater ja leider nicht mehr im öffentlichen Dienst ist.«
    Ich nickte. »Es sieht so aus, als ob jemand einen Groll gegen Paulie gehegt hätte.«
    »Könnte Tate gewesen sein«, sagte Kelley. »Es könnte noch Fakten geben, von denen wir nichts wissen.«
    »Stimmt«, sagte ich. »Aber lasst uns mal des Teufels Advokat spielen. Was, wenn das hier gar nichts mit Tate zu tun hat? Vielleicht hatte ja jemand etwas gegen Paulie, der mit dem Büro des Bürgermeisters in keinem Zusammenhang steht. Nicht gerade schwer, sich das vorzustellen, denn Paulie hat immerhin mit Drogen gehandelt.«
    »Das stimmt wohl«, sagte Luc. »Aber ich vertraue dem Prinzip der Sparsamkeit – die einfachste Erklärung ist normalerweise die richtige. Zwei Tates tauchen auf einmal auf, und einer ihrer Kameraden stirbt. Es fällt auch nicht schwer, sich eine Verbindung zwischen diesen beiden Ereignissen vorzustellen.«
    »Also gehen wir vorerst davon aus, dass Tate Paulie umgebracht hat«, sagte Kelley. »Und das auf ziemlich brutale Weise. Warum?«
    »Vielleicht hatte er noch eine Rechnung offen?«, schlug Luc vor.
    »Ich weiß nicht«, sagte ich. »Ethan und ich haben eben darüber gesprochen. Paulie am Leben zu lassen hätte für Tate überhaupt keine Gefahr dargestellt. Er hat Paulie schließlich über den Tisch gezogen, nicht andersherum.«
    »Was wäre denn dann sein Motiv?«, fragte Luc. »Tate hat jetzt doppelt so viel Spaß, und die beiden durchstreifen gemeinsam in diesem Augenblick die Welt.« Luc tat so, als ob er ein Mikrofon hätte. »Seth Tate, du bist vom Bösen berührt und in zwei Wesen gespalten worden. Wo wirst du als Nächstes hingehen?«
    Er benahm sich so, als ob er Kelley das Mikrofon hinhielte, und sie beugte sich mit ernster Miene darüber. »Nach Disney World. Ich gehe nach Disney World.«
    Ich sah zu dem Bildschirm hoch, der Leere in Paulies Blick und der Verletzung an seinem Hals. »Alle Brücken hinter sich abbrechen«, sagte ich leise. »Vielleicht hat es nichts mit Rache zu tun. Vielleicht ist es ein symbolischer Akt – Tate will die Verbindungen zu seiner Vergangenheit abbrechen. Aber warum? Und warum gerade Paulie?«
    »Woran denkst du gerade, Hüterin?«
    Ich kniff die Augen zusammen und betrachtete den Bildschirm genauer. Die Wunde war sauber und glatt, ähnlich wie es bei einer Schwertverletzung der Fall wäre. »Die Tates rasten praktisch wie eine Rakete aus dem Silo, und wenigstens einer von ihnen kann Fahrzeuge kontrollieren. Wenn Tate Paulie hätte töten wollen, warum hat er ihn dann nicht einfach mit Magie umgebracht? Warum hat er ihn mit einer Waffe umgebracht? Mit einer Klinge?«
    Luc und Kelley legten den Kopf zur Seite, um das Bild genauer anzusehen. »Aha«, sagte Luc. »Guter Fang, Hüterin.«
    »Er hatte in Nebraska ein Schwert«, erklärte ich. »Ich weiß nicht, ob er es erschaffen oder gefunden hat, aber er konnte ziemlich gut damit umgehen.«
    »Wenn Tate der Täter war«, schlug Kelley vor, »dann wollte er vielleicht etwas Handfestes. Er wollte nicht einfach nur mit den Fingern schnippen und Paulie in die Luft gehen lassen. Er wollte daran teilhaben, und das ist ihm gelungen. Langsam – mit voller Absicht.«
    »Er ist also ein Mann mit einem Ziel«, sagte ich. »Oder zwei Männer mit einem Ziel, die auch nicht vor einem Mord zurückschrecken. Das behagt mir allerdings gar nicht.«
    »Vor allem deswegen nicht, weil wir nicht wissen, welches Ziel sie verfolgen«, sagte Luc.
    »Bei dieser Mission ist verdammt viel Wut im Spiel«, sagte ich. »Verdammt viel Gewalt und verdammt viel Wut.«
    »Das stimmt wohl, Hüterin.« Lucs Handy meldete sich. Er zog es heraus und sah auf das Display.
    »Nun, wenn das nicht mal interessant ist«, sagte er und tippte darauf ein. »Ich habe mich für die Nachbarschaftswache in Hyde Park eingetragen. Sie erhalten bei Verbrechen Warnhinweise von der Chicagoer Polizei.«
    »Raffiniert«, lobte ich ihn. »Keine schlechte Idee, um auf dem Laufenden zu bleiben.«
    »Genau«, sagte Luc und tippte dann auf das Panel des Bildschirms über unseren Köpfen. »Vor allem, wenn wir dadurch ein Bild unseres Täters von einer der Sicherheitskameras der Klinik

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