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Chiemsee Blues: Hattinger und die kalte Hand (German Edition)

Chiemsee Blues: Hattinger und die kalte Hand (German Edition)

Titel: Chiemsee Blues: Hattinger und die kalte Hand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Bogenberger
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hatte geantwortet:
    „Gut. Wenn wir den Irren haben. Hattinger.“
    Schließlich hatte er noch versucht, Lena zu erreichen, aber ihr Handy war schon wieder abgeschaltet, oder sie hörte ihn nicht und war wieder mit ihrem Peter ... Muss Liebe schön sein, dachte er, schon ein bisschen neidisch. Da spürte man auch keinen Hunger mehr. Na egal, für den Schweinsbraten wär’s eh schon zu spät gewesen, also hatte er ihrer Mailbox hinterlassen, dass er es morgen – also mittlerweile heute – versuchen würde.
    Nach einer weiteren kurzen Nacht in seinem Priener Gästezimmer saß Hattinger jetzt also schon wieder geraume Zeit mit Wildmann, Andrea Erhard und Petra Körbel im Besprechungsraum zusammen, und sie wendeten noch einmal alle bisher bekannten Fakten hin und her. Alle Spuren wurden erörtert, Tatortfotos gesichtet, die Protokolle durchgelesen, ohne dass dabei neue Aspekte aufgefallen wären.
    Martin Haller war nach Breitbrunn gefahren, wo Wolfgang Pichler, der Neffe von Frau Angermoser, in einem kleinen Häuschen unten am See wohnte, das er in der Saison nach Aussage seiner Tante an Feriengäste vermietete. Er selbst würde von Frühjahr bis Herbst dann immer in den Keller umziehen. Nachdem sie ihn telefonisch immer noch nicht erreicht hatten, sollte Haller sehen, ob er ihn dort auftreiben konnte.
    Als Karl Wildmann gerade über Annette Kaufmanns Buch referieren wollte, das er seit gestern tatsächlich durchgelesen hatte, über 400 Seiten immerhin, platzte Peter Baumann, der rotköpfige Polizist, mit einer Meldung herein:
    „Entschuldigung, Herr Kommissar, vor einer halben Stunde hat ein Förster einen Selbstmörder gefunden.“
    „Aha ... ja guad, aber des kann ja dann auch der normale Dienst übernehmen, oder? Des geht doch unsre Soko nix an ...“
    „Ich dachte schon, Herr Kommissar, als ich den Namen gehört hab. Es handelt sich vermutlich um Dr. Schanderl.“
    „Jetz werds aber hint höher wia vorn!“

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    „Des is wirklich ganz schön abglegn, da herobn.“ Hattinger ging schon zum wiederholten Mal um den schwarzen Mercedes herum. Er schüttelte den Kopf. „Des passt doch überhaupt ned zu dem Typ. So oana wia der bringt si’ doch ned um!“
    Es sah allerdings ganz danach aus. Der dicke Schlauch, der in dem Auspuff des Wagens steckte, war über das vordere Seitenfenster auf der Beifahrerseite ins Wageninnere geführt und der freibleibende Spalt von innen mit einem breiten Tape verklebt worden. Der Rest des Tapes lag auf dem Beifahrersitz.
    Dr. Schanderl saß noch hinter dem Steuer. Bambergers Leute hatten alle Türen des Wagens geöffnet, um ihn gut durchzulüften und sich nicht selbst zu gefährden bei der Spurensuche. Die Fotos waren auch schon gemacht, nur von der Gerichtsmedizin war noch niemand eingetroffen.
    „Was moanst?“, wollte Hattinger von Bamberger wissen.
    „Naja, ehrlich gsagt, schaut ned so aus, wia wenn du recht hättst. Den Toten selber hamma natürlich no in Ruah lassen, aber außenrum ... da schaut’s bis jetzt ned nach fremde Spuren aus ... Es kannt höchstens sei, dass er si’ da hinten bei dem Baumstumpf no amoi hingsetzt hat, bevor er si’ vergast hat ... Da is as Gras a bissl zammdruckt, aber sonst ...“
    „Oiso, i glaub des ah ned mit dem Selbstmord.“ Andrea Erhard war sich sicher, dass Hattinger recht hatte. „Der hätt doch bestimmt eher jemand andern umbracht wia si’ selber.“
    „Aber der Ort würde schon zu Selbstmord passen“, meinte Wildmann.
    „Inwiefern?“, wollte Petra Körbel wissen.
    „Wenn man es wirklich ernst meint und nicht vorzeitig gefunden werden will, dann wäre doch hier, dazu mitten in der Nacht, die Wahrscheinlichkeit wirklich ziemlich gering.“
    Hattinger ging ein Stück den Weg hoch, um in Ruhe nachzudenken, jedenfalls fragte er sich, warum – falls es tatsächlich so gewesen sein sollte – der Herr Dr. Schanderl alias Dr. Martius sich denn umgebracht haben könnte, wenn er es bisher offenbar immer geschafft hatte, seinen Kopf relativ unbeschadet aus allen möglichen Schlingen zu ziehen. Abgesehen davon, dass seine Reputation darunter gelitten hatte.
    Hatten sie ihn mit ihrem Besuch vielleicht doch aufgeschreckt? Oder hatte ihn am Ende seine Frau wirklich vor die Tür gesetzt? Gut, das ließe sich relativ einfach klären, sie mussten die Frau ja sowieso benachrichtigen.
    Hattinger machte sich Vorwürfe. Sie hätten da gleich reingehen müssen ...Er hätte die Verantwortung dafür übernehmen müssen, dass sie da reingingen,

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