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Chiemsee Blues: Hattinger und die kalte Hand (German Edition)

Chiemsee Blues: Hattinger und die kalte Hand (German Edition)

Titel: Chiemsee Blues: Hattinger und die kalte Hand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Bogenberger
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die diese Auskünfte suchte, schien dort herzlich wenig Eindruck zu machen. Man versprach allenfalls, mal im Archiv nachzusehen und gegebenenfalls beizeiten zurückzurufen. Was sich in dem einen oder anderen Fall eher nach einem freundlich verklausulierten ,Leck mich am Arsch anhörte.
    „I hab net des Gfühl, dass mir so weiterkommen.“ Andrea Erhard kam sich nach drei Stunden Telefonieren vor wie die Mitarbeiterin eines Callcenters, die den Angerufenen eine Kreuzfahrt ins Hochgebirge andrehen sollte. Und das, obwohl sie eigentlich nicht direkt eine Allergie gegen Telefone hatte.
    Petra Körbel ging es auch nicht anders. „Ich denke, dass wir noch nach Alternativen suchen sollten. Hat denn der Staatsanwalt schon irgendwas erreicht?“
    „Nicht, dass ich wüsst.“ Hattinger hatte jedenfalls noch nichts von ihm gehört. „Ich glaub ja, dass mir uns den Dr. Schanderl doch noch amal vornehmen sollten, beziehungsweise sei Haus ...“
    „Oiso, i wär da gern sofort neiganga und hätt dem sei Bude auf’n Kopf gstellt!“, meinte Andrea Erhard.
    „Ich weiß ... und vielleicht war des auch des Richtige gwesn. Vielleicht hab i ... es gibt so Typen, da will ma’ bloß no schnell weg. I ruaf dann gleich amal an Staatsanwalt an wegen am Durchsuchungsbeschluss.“
    „Ich denke, dass die Spur, die nach Kambodscha führt, für uns auch interessant sein könnte. Wenn Frau Kauffmann für zwei bis drei Monate dort hinfahren wollte, um zu recherchieren, dann hatte sie vermutlich einen guten Grund dafür, zumal sie ja wohl gar nicht mehr so gern verreiste“, überlegte Wildmann. „Um Kinderprostitution sollte es doch gehen, hat die Angermoser gesagt. Angenommen, Frau Kauffmann hätte da eine konkrete Spur verfolgt ... da gibt es bestimmt Leute, die nicht lange fackeln, wenn sie sich auf den Schlips getreten fühlen.“
    „Ja, daran hab i ah scho denkt. Dass si’ dann aber jemand die Mühe machen würd, die Frau zu zerstückeln, sie einzufrieren, nach zwei Monaten wieder Teile aufzutauen, und dann noch des Risiko eingeht, die Teile an so exponierten Stellen zu verteilen? Erscheint ma eher unwahrscheinlich ... Aber trotzdem, vielleicht könnten Sie die Frau Angermoser noch amal fragen, vielleicht fällt ihr ja noch irgendwas dazu ein.“
    Er selbst dachte, dass es auch ein Grund wäre, Vera Antholz wieder anzurufen. Das würde er gleich nachher machen.
    „Ham Sie gestern amoi in des Buch neigschaut, Frau Erhard?“
    „Scho, aber ehrlich gsagt, i bin nach drei Seiten eingschlafen, so müd war ich ... tut mir leid.“
    „Denken S’ eahna nix, mir is’s genauso gangen“, flunkerte Hattinger. „Was is denn mit dem Lektor, Herr Haller?“
    „Der Lektorin ... eine Claudia Mangold ... Die wird übermorgen zurück erwartet. Sie sei mit einem neuen Buch beschäftigt, was demnächst in Druck gehen soll, das hätte sie mitgenommen nach ...“
    „Italien!“, riefen Hattinger, Wildmann und Andrea Erhard fast gleichzeitig.
    Haller war perplex. „Wie kommen Sie jetzt darauf?“ Er hatte offensichtlich von den Italien-Jokes noch nichts mitbekommen. „Äh ... ja, sie ist tatsächlich in der Nähe vom Gardasee, da hat sie wohl eine kleine Wohnung, oben in den Bergen. Da geht sie immer in Klausur, hat die Verlagsassistentin erzählt, und da hätte sie selbstverständlich ihr Handy nicht an.“
    „I glaub, in mei’m nächsten Leben werd i ah Schriftsteller ...“, sinnierte Hattinger, nicht ohne einen gewissen Neid.
    „Wir könnten höchstens hinfahren“, schlug Haller scherzhaft vor.
    „Schön wär’s ... dann wart’ma halt und lesen derweil selber. Wer liest schnell?“
    Wildmann meldete sich.
    „Guad, dann greifen Sie des Buch an, sobald S’ die Frau Angermoser befragt ham. Apropos Angermoser – hamma den Neffen von ihr scho erreicht? Wia hoaßt er?“
    „Wolfgang Pichler. Nein, hab es schon ein paarmal probiert, er geht nicht ans Telefon. Scheint auch nicht da zu sein“, antwortete Wildmann.
    „Ja Herrschaftzeiten, san mir eigentlich die oanzigen, die no im Land san und was arbeiten?“
    Hattinger verspürte gerade einen unwiderstehlichen Drang, sofort ganz weit weg zu fahren, nach Südafrika oder Südamerika oder in die Antarktis oder so.
    „Guad, dranbleiben auf jeden Fall. Vielleicht kann er uns ja was über die Kauffmann erzählen, wenn er mit ihr in d’ Schul gangen is. Wenn er ned bald auftaucht, schauma amoi nach ...“
    Hattingers Handy piepte.
    Eine SMS von Lena: „Hab Megaschweinsbraten gekauft! Wann

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