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Chili und Schokolade

Chili und Schokolade

Titel: Chili und Schokolade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilli Beck
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Computer eine Datei für unser Projekt an. «Also, wie sollen wir unser Werk nennen?»
    «Hm, darüber hab ich mir noch keine Gedanken gemacht. Vielleicht ganz einfach:
Erotisches Kochbuch
», antworte ich.
    Ulla zieht nachdenklich die Stirn kraus. «Hört sich das nicht etwas sehr simpel an? Lass uns lieber irgendwas mit Schokolade nehmen, ist schließlich das Aphrodisiakum schlechthin …»
    «Chili wäre auch passend», sage ich überlegend. «Du hast doch gesagt: Alles, was scharf ist,
macht
auch scharf! Und Chili wird ja in zahlreichen Rezepten verwendet.»
    Ulla murmelt eine Weile vor sich hin. «Chili … Schokolade … Chili …»
    Plötzlich sehen wir uns an und rufen gleichzeitig: «Chili und Schokolade!»
    Mit geröteten Wangen tippt Ulla den Titel ein. «Dieses Buch muss doch einfach jede Frau haben. Wirst sehen, das wird ein Bestseller.» Dabei strahlen ihre veilchenblauen Augen so siegessicher, dass ich gar nicht anders kann, als auch daran zu glauben. Mein erstes Kochbuch, denke ich, geschrieben auf meinem ersten Laptop! Dr. Preysings Vorschlag war doch irgendwie hellseherisch.
    «Ich werde gleich Onkel Bertram anrufen.» Sie greift nach ihrem Handy, das neben ihrer Teetasse liegt.
    «Moment noch», stoppe ich ihren Eifer. «Hast du ihm eigentlich erzählt, wo ich wohne?»
    Verwundert schüttelt sie den Kopf. «Nöö, wozu? Muss er doch nicht wissen.»
    «Na ja, die Gegend hier ist ja nicht gerade billig. Er könnte sich fragen, wie ich mir das leisten kann, wo ich doch angeblich nichts mehr verdiene. Und meine dünne Renten-Story steht dann auch auf wackeligen Füßen. Er könnte anfangen, unbequeme Fragen zu stellen», befürchte ich.
    «Ah, da kommt ja schon wieder diese Evelyn Meyer zum Vorschein, die sich ständig Sorgen über ungelegte Eier macht», stellt Ulla belustigt fest. «Jetzt mach dich mal nicht verrückt. Dann wohnst du eben bei einer reichen Freundin, die gerade geschieden wurde und nicht alleine sein will. Er wird bestimmt nicht hier auftauchen und das nachprüfen wollen.»
    Ullas Phantasie ist tatsächlich unerschöpflich, denke ich erleichtert. «Hm, verplappere dich aber nicht», mahne ich, während sie sich ihr Handy ans Ohr hält.
    Als Bertram sich meldet, erzählt Ulla mit der ihr eigenen Begeisterungsfähigkeit von dem eben kreierten Titel, dass wir bereits am Exposé sitzen würden und sehr fleißig wären.
    «Schönen Gruß von Bertram, Eve», richtet sie mir kurz danach aus und blinzelt vielsagend. «Er ist ja total begeistert von dir. Jetzt erzähl schon. Was lief da gestern?», drängt sie. «Vorhin hast du nicht auf meine Fragen geantwortet. Oder hat er sich etwa danebenbenommen?»
    Nein, im Gegenteil, denke ich in Erinnerung an sein untadeliges Verhalten. Doch wenn ich Ulla jetzt erzählen würde, wie intensiv mich Bertram mit seinen grünen Augen angesehen hat, würde ich rot anlaufen und verräterische Flecken am Hals bekommen.
    «Nein. Es lief oberprima, wie du immer sagst. Der Nachmittag war sehr nett», antworte ich möglichst ruhig.
    «Nett?» Ulla sieht mich konsterniert an. «Eisverkäufer sind nett, oder italienische Kellner. Aber das Treffen mit meinem Onkel war mehr als nett, hab ich recht?» In ihren Augen glitzert die Neugier.
    «Er ist ein sehr charmanter, gutaussehender Mann. Aber wir haben wirklich nur übers Projekt gesprochen, ehrlich», erkläre ich und frage schnell, was er zu unserem Titelvorschlag meint, bevor ich doch noch zu stottern anfange.
    «Oh, den findet er genial, total genial. Er will auch gleich ein Cover in Auftrag geben. Aber jetzt sollten wir wirklich anfangen, Eve. Ich habe heute echt viel Zeit.»
    Mir wird ganz schwindelig, bei dem Tempo. «Sieht ganz danach aus, als würde es wirklich ernst werden», murmle ich verhalten.
    «Es
ist
ernst, Eve!», betont Ulla. «Bertram ist kein Schwätzer. Wir sind jetzt Kochbuchautorinnen und produzieren einen Bestseller. Das wird eine Ober-Riesen-Gaudi.»
    Dass ich mir keine Sorgen wegen der Rezepte mache, sondern eher um meine «Vermarktung», behalte ich lieber für mich. Stattdessen erkundige ich mich beiläufig: «Hat Bertram eigentlich gesagt, wann wir uns wiedersehen?»
    «Kannst es wohl kaum erwarten?», kichert sie.
    «Sei nicht albern, Ulla. Auch wenn es um meine Ehe nicht zum Besten steht, würde ich nie etwas mit einem anderen Mann anfangen», erkläre ich mit fester Stimme, um ihre Vermutung zu entkräften.
    «Solange du noch verheiratet bist … Und wenn du geschieden bist?»,

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