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Chimären

Chimären

Titel: Chimären Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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seine nächsten Schritte eingeweiht.
      „Gib auf, Lux, um Himmelswillen“, flehte Susan. „Noch ist nichts weiter passiert. Aber die können auf deine Forderungen nicht eingehen, nicht in dieser kurzen Zeit und überhaupt.“
      „Halt doch dein Maul“, sagte Lux ruhig. „Was verstehst denn du schon!“
      Von draußen näherten sich Schritte.
      Remikow, eskortiert von zwei Riesenschnauzern, wurde in den Raum gestoßen.
      Patty, der Schimpanse, folgte aufrecht in einem Watschelgang. Er schleifte ein in Schlaufen gelegtes Seil hinter sich her.
      „Kollege Remikow!“ Susan war freudig aufgesprungen und lief dem Mann einige Schritte entgegen. „Wie geht es Ihnen!?“
      „Hallo“, grüßte Boris Remikow. Über sein Gesicht strich der Anflug eines Lächeln. „Im Ganzen befriedigend. Aber Sie sehen ja!“ Er deutete auf seine Begleitung. „Irgend etwas Unfeines haben die wohl mit mir vor.“
      Die Schnauzer drängten den Mann zur Wand, und er ließ sich auf den Boden gleiten, saß mit angezogenen Knien.
      Patty kauerte sich auf Susans Bett und nahm den Prospekt auf.
      „Lux, Schäffi, ich bitte euch!“ Susan sah auf die beiden.
      Schäffi hielt dem Blick nicht stand.
      Lux sagte flapsig: „Was regst du dich auf. Noch ist nichts passiert. Und wenn etwas passiert, wende dich an Lehmann.“
      Susan lehnte sich an den Schreibtisch, rang nervös die Hände.
      Die Spannung war unerträglich.
      Da dudelte das Telefon.
      Susan nahm hastig ab, hielt dann aber den Hörer Lux hin.
      „Schalte auf Raumton“, ordnete dieser an, aber er rückte behände in die unmittelbare Nähe des Apparates.
      „Hallo“, meldete sich Susan mit zittriger Stimme. „Remp hier.“
      Es entstand eine kleine Pause, als hätte der Teilnehmer einen anderen Gesprächspartner erwartet. „Hallo, Susan Remp“, tönte dann eine Frauenstimme.
      Lux hob überrascht den Kopf.
      „Shirley Lindsey hier. Wie geht es Ihnen? Aber ist Lux da? Ich muss ihn dringend sprechen. Sie wissen um das Ultimatum?“
      „Lux ist hier.“ Wieder bot Susan dem Verlangten den Hörer.
      Dieser schüttelte nachhaltig den Kopf.
    „Lux hört mit. Sprechen Sie!“
      „Lux, hörst du mich? Direktor Lehmann bittet um eine Verlängerung des Termins bis kommenden Mittwoch. Er steht in intensiven Verhandlungen mit den örtlichen Behörden.“
      Lux rückte näher zum Telefon. „Hinhaltetaktik also“, rief er. „Ich grüße meine Betreuerin“, setzte er ironisch hinzu. Er tat, als überlege er. „Gut. Ich bin kein Unhund.“ Er knurrte belustigt über seine Wortschöpfung. „Nicht Mittwoch, Montag, achtzehn Uhr! Damit ihr aber nicht denkt, wir machen Spaß, beobachtet in einer Viertelstunde die Mauer beim Pavillon. Ihr seht das Stück: ,Der schwebende Mann’.“
      Shirley Lindsey hob die Stimme: „Lux, ich bitte dich, sei vernünftig!“
      „Ich war bislang vernünftig genug“, knurrte er, reckte sich schnell empor zur Tischplatte und trennte mit einem Pfotenhieb die Verbindung. „Patty“, befahl er, „lege ihm das Seil an.
      Du kannst ihm dabei helfen“, wandte er sich an Susan. „Mach’ es aber ordentlich, falls dir sein Leben lieb ist.“
      Offenbar war das, was nun folgte, abgesprochen.
      Der Affe griff das Seil, sprang behände hinzu und schlang es dem zum Aufstehen gezwungenen Remikow unter den Achseln hindurch um die Brust.
      Remikow schrie: „Was habt ihr vor, ihr Ungeheuer?“, und er versuchte die Schlinge abzustreifen.
      Die Schnauzer griffen unsanft seine Handgelenke.
      Susan war hinzugetreten. „Es tut mir leid“, sagte sie. „Machen Sie es nicht noch schlimmer.“ Und sie half dem Schimpansen die Schleife auf Remikows Brust so zu verknoten, dass für den Mann die geringstmöglichen Beschwerden entstehen würden.
      „Was haben die vor, verdammt noch mal“, knirschte Remikow bang.
      „Ich weiß es nicht“, antwortete Susan. „Seien sie tapfer!“
      „Was habt ihr verdammten Kreaturen vor?“, schrie sie Lux an.
      Der zuckte des brutalen Tons wegen zusammen und wich ein Stück zurück.
      „Halt’s Maul, du“, knurrte er dann böse, „oder du leistest ihm Gesellschaft!“
      „Lux!“, rief Schäffi bittend.
      Nur einen Augenblick sah er zu ihr hin. „Vorwärts“, befahl er dann.
      Patty watschelte vornweg, das Seil, an dem Remikow hing, in der Hand. Die beiden Schnauzer stießen den Mann vorwärts. Lux, der

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