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China

China

Titel: China Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Schmitz
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wurde der geflochtene Zopf mit der ausrasierten Stirn die typische Haartracht chinesischer Männer. Diese wurde sogar mit der Zeit als elegant empfunden. Diese Haartracht hatte ungefähr zweieinhalb Jahrhunderte Bestand.

Der Schnappschuss dieser Straßenszene wurde 1905 aufgenommen und zeigt, dass noch zu dieser Zeit das Tragen des traditionellen Zopfes bereits bei kleinen Kindern üblich war. Das Foto befindet sich heute in der Sammlung des 1983 gegründeten Nationalmuseums für Fotografie, Film und Fernsehen in Bradford, Großbritannien
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    (c) Interfoto, München

Taiwan wird chinesisch
(1649–1662 n. Chr.)
    Eine 16 Meter hohe Granitstatue des chinesischen Nationalhelden Zheng Chenggong blickt auf der Insel Gulangyu aufs Meer. Zhengs Familie wurde als Zeichen der Anerkennung durch den Ming-Prinzen Tang der kaiserliche Familienname Zhu verliehen. Die Bevölkerung nannte Zheng bald darauf nur noch „Guoxingye“, Herr des kaiserlichen Namens. Von den Niederländern wurde dieser Name zu Koxinga verballhornt.
Pirat und General
    Zheng Chenggong wurde 1624 n. Chr. als Sohn einer Japanerin und eines Chinesen in Japan geboren. Dort wuchs er zunächst auf; danach zog die Familie in die chinesische Provinz Fujian, nach Quanzhou. Bereits Zhengs Vater lauerte als Pirat chinesischen und niederländischen Handelsschiffen auf. Später erlangte er jedoch Ansehen am kaiserlichen Hof der Ming-Dynastie.
    Im Jahre 1644 n. Chr. endete die Herrschaf der Ming-Kaiser, die Mandschu-Truppen fielen in das Gebiet der Han-Chinesen ein und eroberten Beijing, das sie zu ihrer neuen Hauptstadt machten, und gründeten die Qing-Dynastie. Mit Hilfe von Zhengs Vater kam ein Nachkomme der Ming, Prinz Tang, in Fuzhou an die Macht.
    Es verging jedoch nicht viel Zeit und der Ming-Prinz fiel in die Hände der Qing. 1646 n. Chr. ergab sich auch Guoxingyes Vater den Qing und wurde in Beijing unter Arrest gestellt. Als die Qing-Truppen auch Quanzhou eroberten, beging Guoxingyes Mutter Selbstmord. Als er davon hörte, griff er Quanzhou an und konnte die Qing-Truppen mit der Piratenarmee seines Vaters zurückdrängen. Mit einer etwa 135 000 Mann starken Armee griff er im Jahre 1658 n. Chr. Nanjing an, konnte aber nach langen Kämpfen letztendlich die Stadt nicht einnehmen. Seine Armee wurde von den Qing geschlagen. Zwei Jahre später gelang es zwar seinen Truppen, ihren Stützpunkt in der Stadt Xiamen zu verteidigen, jedoch wurde die loyale Bevölkerung um Guoxingye von den Qing zwangsumgesiedelt, um ihm seine Machtgrundlage zu entziehen.
    Taiwan und sein Held
    Guoxingye ist auch heute noch für Taiwanesen ein Nationalheld, dem sogar ein Tempel gewidmet ist. Während der japanischen Besetzung der Insel wurde er wegen seiner japanischen Mutter als Bindeglied zwischen Japan und China gerühmt. Auch als die Guomindang (KMT) nach dem Kampf mit den Kommunisten auf dem chinesischen Festland nach Taiwan flüchtete, wurde er als Held vereinnahmt, da er wie Jiang Kaishek von Taiwan aus versuchte, die Regierung in Beijing zu stürzen
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Das Königreich Dongning
    Als in den Folgejahren die Zwangumsiedlungen auf weitere Landesteile ausgeweitet wurden, ließ Guoxingye den Großteil seiner Truppen nach Taiwan evakuieren. Er selbst landete im Jahre 1661 n. Chr. auf Taiwan und nahm den dortigen niederländischen Stützpunkt ein. Innerhalb eines Jahres hatte er die Niederländer weitgehend von der Insel vertrieben. Diese kapitulierten schließlich am 1. Februar 1662 n. Chr., nachdem sie 38 Jahre lang die Insel kontrolliert hatten. Auf Taiwan versuchte Guoxingye, einen Anti-Qing Stützpunkt zu gründen, um der Ming-Dynastie zur erneuten Macht zu verhelfen. Im Alter von 39 Jahren starb er jedoch an Malaria.
    Sein Sohn Zheng Jing war als König von Taiwan, dem Königreich Dongning, sein politischer Nachfolger. 21 Jahre später konnten die Truppen auf Taiwan die Qing nicht länger zurückhalten. Taiwan fiel in die Hände der Qing und wurde 1683 n. Chr. mit dem chinesischen Kaiserreich vereinigt.

Im Haoyue-Park auf der Insel Gulangyu steht eine Statue des Fürsten Guoxingye. Die Insel gehört zur Stadt Xiamen in der Provinz Fujian
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    (c) Interfoto, München

Der Katholizismus schlägt Wurzeln
(1650 n. Chr.)
    Die barocke Frontansicht der Kirche der Unbefleckten Empfängnis in Beijing gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Sie ist die älteste katholische Kathedrale in Beijing, veränderte jedoch ihr Aussehen mehrfach, da sie durch Naturkatastrophen oder Kriegswirren oft erheblich

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