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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Wildside nicht genug Kapazität für die Evakuierung hat. Wenn Sie das Thema nicht aufbringen, werden diese Leute nichts davon erfahren. Ich hätte ja ein zweites Schiff schicken können, aber das scheint mir ein bisschen übertrieben. Sitzen Sie es einfach aus.
    Ich werde prüfen, wie es um die Lochran steht, und melden, dass wir mit den derzeitigen Vorkehrungen nicht zufrieden sind. Vielleicht kann ich die Dinge ein wenig beschleunigen.« Er fuhr sich mit einer Hand durch sein spärliches Kopfhaar und starrte sie aus dem Bildschirm direkt an. »Inzwischen müssen Sie da einfach durch, okay? Ich weiß, dass Sie das schaffen.«
    Und schon wich sein Bild dem Logo von Serenity Station, einem Kreis aus Sternen.
    »Das ist alles?«, sagte sie. »Mehr hat der nicht zu sagen?«
    »Möglicherweise würde er sich anders verhalten, könnte er hier einen Blick aus dem Fenster werfen. «
    »Du weißt verdammt genau, dass er das täte.«
    Bill runzelte die Stirn, offensichtlich lenkte ihn etwas ab. »Wir haben eine weitere Transmission«, sagte er. »Von der Renaissance.«
    Hutchs Magen schlug Purzelbäume.
    Dieses Mal hatte sie es mit dem Stationsleiter persönlich zu tun, Lawrence Dimenna, hohes Tier von Gottes Gnaden, zweifacher Gewinner des Brantstatler Awards und auf eine herbe, distanzierte Art recht attraktiv. Wie so viele Menschen, die ihr erstes Jahrhundert vollendet hatten, sah auch er relativ jung aus, doch seine Augen strahlten die unbeugsame Überzeugung aus, die sich stets mit dem Alter einzustellen pflegte. Liebenswürdig erschien ihr der Mann nicht. Sein Haar war blond, das Kinn hart, und er machte keinen sehr glücklichen Eindruck. Dennoch brachte er ein Lächeln zustande. »Captain Hutchins. Ich freue mich, dass Sie so schnell herkommen konnten.«
    Er saß an einem Schreibtisch. Hinter ihm, am Schott, waren mehrere Ehrenplaketten abgebracht, samt und sonders so positioniert, dass man sie nicht übersehen konnte. Sie waren zu weit weg, um Details zu erkennen, und das Bild zu vergrößern erschien ihr zu unhöflich, aber sie sah, dass eine der Tafeln das Wappen des Britischen Königreichs trug. Ein Ritter ihrer Majestät?
    Der Mann sammelte sich, studierte seinen Schreibtisch und blickte schließlich wieder auf, um ihr in die Augen zu sehen. Seine Miene wirkte besorgt. »Wir hatten eine Eruption«, sagte er in jenem monotonen Tonfall, der suggerieren sollte, dass der Sprecher auch in höchster Not nicht den Kopf verlor. »Proteus hat eine gewaltige Flammensäule ausgestoßen.«
    Ihr Herz schlug schneller.
    »Ich habe denen gesagt, dass so etwas passieren kann. Sie sollten ein fluchtbereites Schiff in unmittelbarer Nähe stationieren.«
    Mein Gott. Sagte der Mann tatsächlich, was Hutch dachte, dass er sagte?
    »Ich habe Befehl zur Evakuierung gegeben. Wenn Sie morgen hier eintreffen, werden einige Techniker bereitstehen und das Schiff auftanken…« Er unterbrach sich kurz. »Ich nehme an, das wird notwendig sein.«
    »Auf jeden Fall wird es ratsam sein«, sagte sie wie betäubt. »Wenn wir genug Zeit haben.«
    »Okay. Darum werden wir uns kümmern. Ich nehme an, Sie haben keine Möglichkeit, die ganze Geschichte zu beschleunigen?«
    »Sie meinen, schneller dort zu sein? Nein. Wir sind an den derzeitigen Flugplan gebunden.«
    »Ich verstehe. Nun, das sollte kein Problem sein. Wir erwarten den Feuerstoß nicht vor 0930.«
    Sie ließ ein paar Sekunden verstreichen. »Sprechen wir von einem Totalverlust der Station?«
    Die Antwort ließ einige Minuten auf sich warten. »Ja«, sagte er ein wenig mühsam. Offensichtlich fiel es ihm schwer, Haltung zu wahren. »Wir sehen kaum Chancen, dass die Renaissance das übersteht. Lassen Sie mich aufrichtig sein: Morgen um diese Zeit wird die Station weggefegt worden sein.« Sein Kopf sank herab, und er schien zu ihr hinaufzublicken. »Gott sei Dank sind Sie hier, Captain. Zumindest werden wir unsere Leute hier rausbekommen. Wenn Sie planmäßig eintreffen, können wir ihr Schiff betanken und sind schon drei Stunden vor der Katastrophe von hier verschwunden. Mehr als genug Zeit.
    Wir werden dafür sorgen, dass alle reisefertig sind. Falls Sie noch irgendwas brauchen, wenden Sie sich an den Dienst habenden Offizier oder an mich. Wir werden uns bemühen, sämtliche Anforderungen zu erfüllen.« Er stand auf, und die Kameralinse folgte ihm, als er seinen Schreibtisch umrundete. »Ich danke Ihnen, Captain. Ich weiß nicht, was wir hätten tun sollen, wären Sie nicht rechtzeitig

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