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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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künstliche Strukturen, absolut nichts, was für die Mission von Interesse gewesen wäre. Und nichts deutete an, dass auf diesem Planeten je irgendwas geschehen wäre.
    Er besaß zwei Monde, beides gefrorene Felsbrocken, gefangene Asteroiden, nicht mehr als ein paar Kilometer im Durchmesser. Beide waren ziemlich unförmig. Einer bewegte sich in einem rückläufigen Orbit. Davon abgesehen hatten auch sie nichts Besonderes zu bieten.
    »Vielleicht«, sagte George, »ist das nur eine Relaisstation. Vielleicht hat das Signal von Paradise hier den Punkt seiner maximalen Reichweite erreicht.«
    »Darf ich etwas beisteuern?«, fragte die KI.
    »Nur zu, Bill.«
    »Das Energieniveau der Transmission von Paradise deutet darauf hin, dass das Signal weit über dieses Gebiet hinaus gesendet werden könnte. Würde ich eine Relaisstation für dieses Signal aufbauen, so würde ich es sicher nicht hier tun.«
    »Ich bekomme langsam Kopfschmerzen«, sagte George. »Bill, gibt es eine zweite Satellitengruppe?«
    »Ich habe bereits danach gesucht. Da hier kein nennenswertes Sonnenlicht verfügbar ist, gestaltet sich die Suche ein wenig komplizierter, aber ich werde weitermachen.«
    »Wie wäre es, wenn wir uns ein bisschen weiter entfernen und versuchen, ein mögliches ausgehendes Signal aufzufangen«, schlug Hutch vor.
     
    Während sie nach einem Signal suchten, berichtete Bill, dass ein zweites Schiff in dem System angekommen sei.
    »Unser Nachschub«, stellte Hutch fest.
    Es war die Wendy Jay.
    Hutch wies Bill an, einen Kanal zu öffnen. »Captain Eichner hat bereits Kontakt aufgenommen«, sagte er. »Soll ich ihn durchstellen?«
    »Ja«, sagte Hutch, erfüllt von der inneren Freude, die sich stets einzustellen pflegte, wenn man Freunde an abgelegenen Orten wieder traf. »Ich spreche auf der Brücke mit ihm.«
    Kurt trug einen schwarzen Overall mit einem Wendy- Abzeichen auf der Schulter. Obwohl er den größten Teil seiner Karriere in geschlossenen klimatisierten Räumen verbracht hatte, sah er aus, als hätte er zu lange in der Sonne gelegen. Er hatte wettergegerbte Züge, eine lange, vernarbte Nase (ein »Zweikampfunfall«, wie er ihr einmal erzählt hatte), tiefblaue Augen, in denen man schwimmen wollte, und ein Lächeln, das gleichermaßen humorig und zynisch erschien, je nachdem auf welcher Seite der Betrachter stand.
    »Hutch«, sagte er, »sieht aus, als könnten wir doch noch zusammen essen.«
    »Das wäre schön. Was hast du für uns?«
    Eine beinahe einminütige Verzögerung trat ein. Die Wendy war noch recht weit von ihnen entfernt. »Alles, was wir brauchen. Was um alles in der Welt machst du hier?«
    Hutch setzte eine gepeinigte Miene auf. »Ich jage Gespenster.«
    Er lehnte sich zurück und faltete die Hände hinter dem Kopf. »Mir hat man erzählt, du würdest dich als Fährtensucherin betätigen.«
    »Mehr oder weniger. Jemand hat ein Netzwerk von Kommunikationssatelliten aufgebaut. Das ist schon unser vierter Halt.«
    »Jemand anderes als wir.«
    »Sieht so aus.«
    Sein Lächeln neigte sich auf die humorige Seite. »Also haben die Verrückten es tatsächlich geschafft.«
    »Sie sind nicht verrückt, Kurt.«
    »Schon verstanden. Aber was habt ihr jetzt vor? Fliegt ihr weiter?«
    »Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich schon.«
    »Wie weit?«
    »Das weiß ich ebenfalls nicht.« Bill versuchte, ihre Aufmerksamkeit zu erringen. »Einen Augenblick, Kurt.«
    »Wir haben ein ausgehendes Signal«, meldete die KI.
    »Wieder ein Relais?«
    »Möchten Sie wissen, ob das Signal die gleichen Charakteristika aufweist wie die anderen Transmissionen? Ja, das tut es. Aber es liegt auf 133°.«
    »Das Signal kommt ziemlich weit herum.«
    »Ja, das tut es.«
    Ein weiteres Rätsel. Hutch dankte ihm, schaltete wieder zu Kurt und erzählte ihm, was Bill ihr gerade mitgeteilt hatte. »Spuren einer fremden Zivilisation«, schloss sie.
    »Sieht so aus. Dann werdet ihr ihm folgen?«
    »Das ist nicht meine Entscheidung.«
    »Wessen Entscheidung ist es?«
    »Georges. George Hockelmann.«
    »Oh.« Einen Moment später: »Wer ist das?«
    »Das erzähle ich dir später.«
    »Soweit ich gehört habe, hast du ein paar Leute verloren.«
    »Eine ganze Schiffsladung. Und zwei Personen von unserer eigenen Passagierliste.«
    »Tut mir Leid.«
    »Ich weiß. Danke.« Sie zögerte. »Ich dachte daran, dich zu bitten, die Toten zurückzubringen.«
    »Kann ich machen.« Er sah sie an, als erwartete er, dass sie noch etwas sagen würde. Dann: »Willst du das

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