Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
sagte sie.
    Nick und Alyx kletterten mit ihr in die Fähre, und sie startete die Triebwerke. George wich zurück, um dem Fahrzeug Platz zum Starten zu lassen. Hutch ließ sich den Plan der Wendy auf einem der Hilfsschirme anzeigen.
    Als das Vakuum im Hangar hergestellt war, glitten die Tore empor. Hutch zeigte George den hochgereckten Daumen. Er erwiderte die Geste, und sie glitten in dem Moment hinaus in die Nacht, in dem die vordere Sektion der Wendy sich wie ein Tropfen Quecksilber auflöste und davontrieb.
    Nick gab ein kehliges Ächzen von sich.
    Hutch wusste genau, wie sie vorzugehen hatte. Sie beschrieb einen Bogen und näherte sich der Wendy von hinten. Nick stemmte sich in dem Sicherheitsnetz vor, als wollte er der Fähre eine höhere Geschwindigkeit abringen, sagte aber keinen Ton. Mittschiffs schien der Rumpf Krämpfe zu erleiden wie eine Frau im Endstadium des Geburtsvorgangs. Eine Wolke kristallener Flocken explodierte und trieb davon.
    »Tor«, sagte Hutch, »wir sind jetzt neben dem Schiff. Ich werde in einer Minute die Röhre herunterkommen.«
    »Okay. Lass dir Zeit. Nur keine Eile.«
    Und mach bloß keinen Fehler.
    Hutch studierte den Plan und betrachtete den Rumpf der Wendy. »Dort«, sagte sie und hielt die Stelle in Gedanken fest. Sie lag direkt unter einer Antennenphalanx. »Er ist da drin. Und da drüben müssen wir rein. Über die Luke auf der Oberseite.« Sie manövrierte die Fähre zu der Phalanx, brachte sie bis auf wenige Meter an den Rumpf heran, glich Kurs und Geschwindigkeit an und wies Bill an, die relative Position zu halten. Dann senkte sie den Kabinendruck und öffnete die Luftschleuse.
    »Was machen wir«, fragte Alyx, »wenn das Ding die Fähre angreift?«
    »Falls das passiert, müssen wir sie hier zurücklassen. Steig einfach aus, ich werde dich dann später einsammeln.« Sie drehte sich auf ihrem Sitz um und streifte das Go-Pack über die Schultern. Dann reichte sie Alyx die Blechschere mit beinahe feierlicher Geste. »Hier«, sagte sie, »pass gut darauf auf.«
    Hutch vergewisserte sich, dass sie den Stift noch bei sich hatte, und schaltete die Lampe an ihrem Unterarm ein. »Okay, Nick, los geht’s.«
    Sie ging durch die Luke, steckte den Cutter in ihre Weste und stieß sich ab, sodass sie ohne weiteren Aufwand den Rumpf des Schiffs erreichte.
    Nick zögerte, überprüfte noch einmal, ob sein Cutter noch an Ort und Stelle war, und sah zu Hutch hinaus, die nun am Rumpf der Wendy hing. Dann fiel sein Blick auf die gefrorene Welt, die unter ihnen lag, und auf dieses kranke Etwas, das sich durch das Schiff fraß.
    »Alles okay, Nick«, sagte Hutch. »Sie schaffen das.«
    Er lachte nervös auf. »Klingt wie eine Grabschrift. Nick hat es geschafft.« Sie erwiderte das Lachen, und er beugte sich aus der Luke der Luftschleuse. In seinem grün karierten Hemd und der saloppen weißen Hose sah er recht sportlich aus. Ihre Blicke kreuzten sich, und er stieß sich ab. Er landete ein wenig zu hart und prallte wieder ab, aber Hutch packte ihn und zog ihn zurück auf den Rumpf. Dann sprach sie in den Commlink. »Tor, bist du da?«
    »Nein«, erwiderte er. »Ich bin im Theater.«
    Sarkasmus unter Druck. Der Mann hatte Charakter. »Sag mir wann«, meinte sie. Dann fing sie an, mit dem Schraubenschlüssel auf den Rumpf zu klopfen.
    »Jetzt kann ich dich hören.«
    »Kann ich hier schneiden?«
    »Besser etwas weiter vorn. Etwa zwei Meter.«
    Hutch nahm Maß und klopfte wieder auf das Metall.
    »Das ist gut«, sagte Tor.
    Sie zog den Stift hervor und machte ein gallegrünes Kreuz an die Stelle, um das sie ein großes Quadrat zog. Drei Meter hoch und zwei breit. Dann drehte sie sich zu Nick um. »Bereit?«
    »Ja.« Er schaltete den Cutter ein, und das Gerät fing an zu laden.
    »Der Rumpf besteht aus drei Schichten«, sagte sie. »Sie werden nicht genug Zeit haben, sie alle durchzutrennen. Tun sie einfach, was Sie können.«
    »In Ordnung.«
    »Aber fangen Sie nicht an, ehe ich es Ihnen sage.«
    Hutch drückte die Schultern durch und kehrte zu der Landefähre zurück. Alyx reichte ihr das Bündel, zu dem sie die zusätzlichen Sauerstofftanks und das Flickingergeschirr geschnürt hatte. Während Hutch das Paket an ihrer Weste befestigte, rief sie Tor. »Ich möchte, dass du dich jetzt in der Nähe der Luke auf der Rückseite des Raums aufhältst.«
    »Okay.«
    »Ist bei dir noch alles in Ordnung?«
    »Mir geht es gut. Ich könnte mir kaum ein bequemeres Plätzchen wünschen.«
    »Gut. Ich bin

Weitere Kostenlose Bücher