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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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unterwegs zu dir.«
    »Okay.«
    Sie nickte Alyx zu, überprüfte noch einmal, ob Cutter und Lampe an der richtigen Stelle waren, rückte das Seil über ihrer Schulter zurecht, glitt wieder hinaus und machte sich auf den Weg zur Luke auf der Oberseite des Schiffs.
    Sie war kreisrund, und die manuelle Kontrolle verbarg sich hinter einer Klappe. Sie öffnete sie, drehte die Verriegelung auf und zog an der Luke, die sich nach außen öffnete. Die innere Luke jedoch saß fest, also musste sie den Verschlussmechanismus entfernen, um auch sie zu öffnen. »Bin drin«, sagte sie dem Commlink.
    Die Gravitationsröhre hielt, wenn sie in Betrieb war, konstant null g aufrecht und wurde dazu benutzt, Materialien, Maschinen oder was auch immer von einem Deck zum anderen zu schaffen. Augenblicklich war sie natürlich nicht in Betrieb, aber das änderte nichts, da das Gleiche auch für die künstliche Schwerkraft galt. Hutch nahm ihr Go-Pack ab und schob es vor sich her, zusammen mit dem Seil, dem Flickingergeschirr und den Tanks für Tor. Dann kletterte sie mit dem Kopf voran hinein, schob sich vorwärts und fand sich Augenblicke später vor einer geschlossenen Luke wieder. Mit dem Schraubenschlüssel klopfte sie auf das Metall.
    »Das ist sie«, sagte Tor.
    »Okay. Ich werde sie gleich auftrennen. Geh in den Waschraum.«
    »Bin unterwegs.«
    »Schließ die Tür so fest wie möglich.«
    Alyx meldete sich auf dem persönlichen Kanal. »Beeil dich, Hutch. Der ganze vordere Teil des Schiffs löst sich auf.« Ihren Worten ließ sie ein Oooooh folgen, das aus tiefster Seele kam.
    »Was ist los, Alyx?«, fragte Hutch.
    »Kurt ist gerade… er ist gerade aus einer der Wolken ausgespuckt worden.«
    Hutch wartete, bis sie sicher war, ihre Stimme unter Kontrolle zu haben. »Ist er tot? Kannst du das erkennen?«
    »Er rührt sich nicht.«
    »Trägt er Lufttanks?«
    »Nein, ich glaube nicht.«
    »Sehen kannst du keine?«
    »Nein.«
    Sie fühlte etwas, eine Vibration in den Zwischenwänden. Etwas Unerfreuliches kam auf sie zu. Sie bekam eine Gänsehaut.
    Was hielt Tor nur so lange auf?
    Dann meldete er sich wieder. »Du kannst loslegen, Hutch. Ich bin drin.«
    »Okay, Tor«, sagte sie. »Zieh deine Klamotten aus und mach den Raum so dicht wie möglich. Du hast drei Abflüsse, zwei Einlassventile und eine Abluftöffnung.«
    »Du willst, dass ich die Öffnungen mit meinen Klamotten zustopfe?«
    »Ja. Sei ein guter Junge und mach es schnell. Wie dicht schließt die Tür?«
    »Wie meinst du das?«
    »Sieht es aus, als wäre sie luftdicht?«
    »Am Boden ist ein kleiner Spalt.«
    »Stopf Papier rein. Irgendwas, das ein oder zwei Minuten hält.«
    »Okay.«
    »Mach das zuerst. Sag mir Bescheid, wenn du damit fertig bist. Wenn die Tür blockiert ist.«
    Sie wartete und starrte die geschlossene Luke an. Dann hielt sie Rücksprache mit Nick und Alyx, fragte George, wie er zurechtkam. Alles lief nach Plan.
    Die Vibrationen im Schott wurden stärker.
    »Beeil dich, Tor.«
    »Ich tue, was ich kann.«
    Sie stemmte einen Fuß in den Handlauf, um sich in Position zu bringen.
    »Das Papier unter der Tür wird nicht lange halten.«
    »Das muss es auch nicht. Bist du so weit?«
    »Bin so weit. Leg los.«
    Hutch aktivierte den Laser. »Nick?«
    »Alles bereit, Hutch.«
    »Also los.«
    Sie führte den roten Lichtstrahl an die Luke, schnitt in das Metall und isolierte den Schließmechanismus.
    Sie trennte das Metall rundherum auf, ließ es einen Moment abkühlen und entfernte den Mechanismus. Dann packte sie den Türgriff und zog. Die Luke glitt auf, und eine Luftwoge schoss ihr entgegen.
    »Ich bin durch, Tor«, sagte sie, während sie sich in den Lagerraum schob. Der Waschraum war rechts von ihr an der hinteren Wand zwischen zwei Reihen von Lagerregalen.
    Ihre Lampe erfasste die Tür und sie klopfte. »Bin ich hier richtig?«
    »Ja.«
    Das Deck schwankte unter ihren Füßen. Das ganze Schiff bebte. Sie schwang die Lampe nach links und richtete den Lichtstrahl auf das vordere Schott. Es färbte sich grau und fing an, Blasen zu werfen.
    Sie zog das Dichtungsband hervor und brachte einen Streifen zwischen Rahmen und Tür an, einen anderen zwischen Tür und Decke. Dann verstärkte sie die Streifen und vergewisserte sich in aller Eile, dass sie keine Stelle übersehen hatte, an der noch Luft durchdringen konnte.
     
    Die Ladeluke der Memphis war offen geblieben, der standardmäßige Wert von einem Viertel g aktiviert. Bill würde die Gravitation abschalten, wenn es los

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