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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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voll zu tun. Außerdem war der Gedanke so oder so albern. Trotzdem…
    »Haben Sie ihn draußen?« Georges Stimme erschreckte sie regelrecht. Für einen Moment glaubte sie, die KI der Wendy würde zu ihr sprechen. Wendys Bill.
    »Noch nicht«, sagte Alyx. »Noch ein paar Minuten.« Hoffte sie.
    Hutch und Tor sprachen miteinander:
    »Ich habe alle Zu- und Abflüsse verstopft.«
    »Arbeite mich durch die Regale.«
    »Irgendeine Vorstellung, was oben drüber ist?«
    Die letzte Frage war an Bill gerichtet, der sogleich antwortete: »Nur Kabel.«
     
    Hutch stieß bei ihrer Arbeit nur auf wenig Widerstand, und bald hatte sie die flankierenden Regale von dem Waschraum getrennt. Dann führte sie vor dem Waschraum und zu beiden Seiten einen Schnitt durch das Deck.
    Sie hatte das zusätzliche Geschirr und die Lufttanks mitgenommen, falls irgendetwas nicht plangemäß laufen sollte. Falls sie sich an irgendeiner Stelle verschätzte und einen Schnitt ansetzte, durch den die Luft entweichen konnte, würde sie die Tür aufreißen und versuchen, Tor in das Flickingergeschirr zu packen. Das wäre im besten Fall eine verzweifelte Aktion, aber es war vielleicht auch eine Chance.
    Alle drei Abflüsse waren außerhalb des Waschraums angeschlossen. Hutch schnitt die Anschlüsse durch, und Wassertropfen schwebten aus den Öffnungen. Versorgt wurde die Einrichtung mit einer einzigen Wasserleitung, aber die sparte sie sich bis zum Schluss auf.
    Erst führte sie zu beiden Seiten des Waschraums Schnitte durch die Trennwand, zwängte sich in den Raum dahinter und trennte Boden und Decke auf.
    »Wie kommen Sie voran, Nick?«
    »Zwei Drittel habe ich geschafft. Geben Sie mir noch ein paar Minuten«, sagte er.
    Aber das vordere Schott sah schlimm aus. Die grau schimmernde Wand bewegte sich vor ihren Augen, als wäre sie von einem Krebsgeschwür befallen.
    Sie löste den Waschraum aus der oberen Befestigung und der Verkabelung. Nur die Wasserleitung fixierte ihn nun noch. Hutch führte das Seil erst um die vier Außenwände des Waschraums, dann über Decke und Boden, ehe sie es sicherte wie ein Weihnachtspaket. »Abflugbereit«, sagte sie zu Tor. »Sobald wir mit dem Loch fertig sind.«
    »Gut.«
    »Ich melde mich gleich wieder.«
    »Hier drin wird es ein bisschen frisch, Hutch.«
    »Halte durch, Champ.« Sie zog sich zu dem Schott zurück, über dem Nick arbeitete, und wickelte dabei das Seil ab. »Nick, schlagen Sie bitte mal auf den Rumpf.«
    Natürlich konnte sie in dem luftleeren Raum nichts hören, also legte sie die Hände an das Metall und folgte den Vibrationen zu der Stelle, an der er arbeitete. »Okay, das ist gut«, sagte sie. »Gehen Sie zurück.«
    »Hutch«, protestierte er in leicht verärgertem Ton. »Ich bin fast durch…«
    »Diskutieren können wir später. Gehen Sie. Ich mache von innen weiter.« Sie schaltete ihren Laser ein und wartete. Als er sich wieder meldete und ihr sagte, dass er den Platz geräumt hatte, richtete sie den Strahl auf das Metall. Es schwärzte sich, zischte und gab nach, bis sie die Sterne sehen konnte. Methodisch und verbissen arbeitete sie weiter und vergrößerte das Loch.
    Hinter ihr ergoss sich das vordere Schott wie Sirup in den Lagerraum. Die träge fließende schwarze Masse, die einmal eine solide Wand gebildet hatte, strömte auf den Waschraum zu.
    »Nick«, sagte sie. »Sie sind dran. Vergrößern Sie es.«
    »Hey! Was ist denn da los?«
    Sie hatte vollkommen vergessen, dass Tor sie hören konnte.
    »Alles in Ordnung«, sagte sie, während er mit den Zähnen klapperte. »Wir haben dich in ein paar Minuten draußen.«
    »Ich bin bereit«, sagte er. »Wann immer du willst.«
    Verstohlen sah sie sich zu der krauchenden Masse um, zu dem dunklen Nebel, der in den Frachtraum wogte, durch die Öffnung, die vormals ein Schott gewesen war. Dann durchtrennte sie die Wasserleitung. Eine Flut ergoss sich in den Raum. Von Schwerkraft unbelastet, flog das Wasser in alle Richtungen. »Okay, Tor, es geht los.«
    Sie befreite den Waschraum von allem, was ihn nun noch behinderte, und zerrte ihn mit Gewalt zu dem Loch im Rumpf.
    Dann und wann sah sie Nicks Laser aufblitzen. »Das wird ziemlich eng«, meinte er. Und dann, nicht ohne eine Reihe lästerlicher Flüche, sah er die schwarze Woge. »Was ist das?«
    »Schneiden Sie weiter«, brüllte Hutch.
    Der Waschraum war umgekippt, und sie zog ihn mit dem Dach voran hinter sich her. Er krachte gegen Wände und Lagerregale, gegen den Boden und gegen die Decke, aber

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