Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
Hand an das Schott legte, konnte er eine schwache Vibration spüren.
    »Es gibt Geräusche in den Wänden«, meldete er. Hutch bestätigte kommentarlos, und er stellte sich vor, wie sich etwas durch das Schiff nagte.
    Bis vor zwei Wochen war Tor nie in ernsthafte Gefahr geraten, und nun erlebte er einen solchen Fall bereits zum zweiten Mal. Er hatte Angst, und er dachte ständig, alles wäre nur halb so schlimm, würde die Furcht seinen Nerven nicht so zu schaffen machen. Am liebsten hätte er um Hilfe geschrien. Wieder versuchte er, Kurt zu erreichen, aber er bekam nicht einmal eine Trägerwelle zum Commlink des Captains.
    »Hör zu, Tor«, sagte Hutch. »Wir sind in ein paar Minuten bei dir. Wir werden dich da rausholen.«
    »Wie soll das vonstatten gehen?«, fragte er und überlegte, ob sie ihn vielleicht belog, um ihn bei Laune zu halten. Er dachte daran, wie die heroischen Charaktere in den Simms zu handeln pflegten. Überlass das nur mir, ich halte den Pass, bis du außer Gefahr bist. Nun, möglicherweise war ihm genauso daran gelegen, gut auszusehen, wie daran, gerettet zu werden.
    »Da drin gibt es einen Waschraum. Such ihn. Wenn ich es dir sage, gehst du hinein.«
    »In den Waschraum?«
    »Ja. Wir sind so schnell wie möglich bei dir. Wir werden durch die Notluftschleuse reingehen und die Röhre runterkommen. Ich sage dir Bescheid, bevor wir anfangen, den Schnitt zu setzen. Wenn ich das tue, musst du in den Waschraum gehen.«
    Er hatte verstanden. »Mein Gott«, sagte er.
    »Es wird funktionieren.«
    »Wird ziemlich kalt werden.«
    »Ja, das wird es. Gibt es da irgendwelche Decken?«
    »Ich weiß nicht. Ich glaube nicht. Hier scheint es nur Artefakte zu geben. Alte Töpfe und Statuen.«
    »In Ordnung. Du wirst auch ein paar von deinen Kleidungsstücken ablegen müssen, bevor wir fertig sind.«
    Für einen Witz schien der Augenblick nicht sonderlich passend, aber er sagte nichts dazu.
     
    Nick wartete bereits mit dem Dichtungsband, als Hutch, George und Alyx zum Hangar zurückkehrten. Sie trugen Go-Packs, Ersatzsicherheitsnetze, Flickingergeschirre, Lufttanks, ein 50 Meter langes Seil, einen Schraubenschlüssel und eine Blechschere.
    Hutch nahm das Band, wog es in der Hand und dankte Nick. Dann erkundigte sie sich, ob irgendeiner ihrer verbliebenen Passagiere Erfahrung im Umgang mit dem Lasercutter hatte, doch die anderen lächelten nur höflich und blickten einander fragend an. »Ich brauche einen Freiwilligen«, sagte Hutch.
    Nick meldete sich zögerlich.
    »Sie sind mein Mann«, sagte Hutch. Dann zeigte sie ihm das Gerät, schaltete es ein, aktivierte den Laserstrahl. Gleich darauf zog sie einen Stift hervor, blickte sich im Raum um und fand einen leeren Spind. Sie zeichnete eine Linie auf eine Seitenwand und schlitzte sie mit dem Laserstrahl auf. »Wollen Sie es versuchen?«
    Er nickte.
    Sie schaltete das Gerät ab und reichte es ihm.
    Mit dem Daumen schaltete er es wieder ein.
    »Wenn die grüne Lampe leuchtet, ist es bereit«, sagte sie.
    Die Lampe leuchtete auf, und er drückte auf den Auslöser. Der Laserstrahl zeigte sich als Klinge rubinroten Lichts. »Sie können die Intensität einstellen.« Sie zeigte ihm, wie es ging, und das Licht änderte die Farbe, wurde heller. »Aber das sollte reichen«, fügte sie hinzu und stellte wieder die ursprüngliche Stärke ein.
    Nick sah den Cutter an und zielte auf den misshandelten Spind.
    »Keine plötzlichen Bewegungen. Versuchen Sie nicht, den Vorgang gewaltsam zu beschleunigen. Der Laser macht die Arbeit allein.«
    Er trennte einen langen Streifen Metall heraus, und sie gratulierte ihm zur bestandenen Prüfung.
    Nun erklärte sie den anderen, was sie vorhatte, erteilte ihnen die notwendigen Anweisungen und stattete Nick mit einem Paar Magnetschuhen aus.
    Jeder schnappte sich ein Flickingergeschirr. Sie streiften die Lufttanks über, aktivierten die Felder und atmeten die Luft aus den Tanks. Hutch leitete die Dekompression ein, überprüfte die Kommunikationssysteme und schlüpfte in eine Weste. Dann steckte sie das Dichtungsband ein und verstaute Schraubenschlüssel und Schere in der Weste, die sich außerhalb des Flickingerfelds befand, ehe sie sich das Seil über die Schulter warf. Schließlich legte sie ihr Go-Pack auf einen der hinteren Sitze und schnappte sich einen zweiten Cutter.
    Im Geist ging sie eine Checkliste durch, ergriff ein zusätzliches Geschirr und warf es ebenfalls auf einen der hinteren Sitze der Fähre. »Ich denke, wir können los«,

Weitere Kostenlose Bücher