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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Nick, der den Vorgängen auf der Memphis gefolgt war.
    Alyx schaltete ihre Lampe an. »Ich glaube es einfach nicht. Wir reisen den ganzen Arm hinunter und finden nur ein paar Ruinen und die Nok, während diese Leute all das entdeckt haben. George, wir müssen herausfinden, wie das funktioniert, und ihre Aufzeichnungen kopieren.«
    »Oder damit abhauen«, sagte Nick.
    Tors Sitzplatz erbebte.
    Er sah sich zu Alyx um.
    »Was war das?«, fragte sie.
    George atmete tief durch.
    Wieder bebte der Raum, erzitterte, zuckte. Als würde tief im Inneren des Schiffs irgendetwas vor sich gehen.
     
    »Hier stimmt was nicht, Hutch.«
    Eine Wolke fremdartiger Objekte breitete sich unter dem Chindi aus. Bill vergrößerte das Bild eines der Objekte. Es sah aus wie ein Sack. Im Großen und Ganzen recht formlos, mehr oder weniger rund, am einen Ende etwas breiter als am anderen. Antriebssysteme waren nicht zu erkennen.
    »Wo fliegen sie hin?«
    Unter ihnen, in der Atmosphäre von Autumn, herrschte Stille.
    »Ich habe keine Ahnung. Im Augenblick treiben sie alle in unterschiedliche Richtungen. Ich werde ihre Aktivitäten verfolgen und Sie informieren, wenn ich ein Ergebnis habe.«
    Georges Stimme drang durch die Verbindung, schwach, leise und sehr weit entfernt: »… machen sie sich startbereit?«, fragte er.
    »Das glaube ich nicht«, sagte Hutch. »Sie haben nur einen Haufen Säcke ausgestoßen.«
    »Bitte wiederholen Sie das.«
    »Säcke. Pakete.«
    »Was für Pakete?«
    »Ich weiß es nicht. Aber vielleicht sollten sie das Schiff für alle Fälle verlassen.«
    »Nur keine Panik«, entgegnete er. »Wir sind ja gerade erst angekommen. Behalten Sie die Dinge im Auge, und sagen Sie Bescheid, wenn Ihnen noch etwas auffällt.«
     
    »Hutch.« Sylvia war so aufgeregt, dass sie kaum ein Wort herausbrachte. »Es wird Sie sicher interessieren, dass die Akademie einen Durchbruch erzielt hat. Wir können jetzt die Transmissionen des Sternennetzwerks lesen. Wir bekommen Bilder von bisher unbekannten außerirdischen Zivilisationen, wir haben ein schwarzes Loch, das durch die Atmosphäre von Mendel 771 fliegt, wir haben eine Gruppe künstlicher Blasen im Orbit von Shaula. Es ist einfach unglaublich.« Sie strich sich das Haar aus der Stirn, und ihre Wangen glühten förmlich. »Wir haben den Gral gefunden.«
    Die Metapher schien ein wenig deplaziert, aber das machte kaum etwas aus.
    »Sie haben ihn gefunden«, fuhr sie fort. »Sie und die Gesellschaft Kontaktsuchender. Wer hätte das gedacht? Richten Sie George meine Glückwünsche aus.«
     
    Alyx lächelte ihn an, und er meinte, ihre Gedanken fast lesen zu können. Sie waren kaum zehn Stunden drin, und beim ersten Anzeichen irgendwelcher Aktivitäten waren sie gelaufen wie die Hasen. Nein, so hatten sie Hutch gesagt, keine Panik. Holen Sie uns nicht ab. Wir fangen gerade erst an. Nichtsdestotrotz hatten sie die VR-Kabine verlassen und waren über die Barbarastraße zurück zur mobilen Kuppel geflüchtet. Einer der rollenden Roboter war ihnen unterwegs begegnet, hatte ihnen jedoch keinerlei Beachtung gewidmet, sondern war einfach vorbeigefahren, als wären sie gar nicht da. Tor fragte sich, wohin er wohl wollte.
    In der Kuppel hatten sie ihre Lufttanks aufgefüllt und abwechselnd den Waschraum aufgesucht, während sie auf weitere Anzeichen warteten, die auf eine mögliche Abreise des Chindi schließen ließen. Hutch dachte, dahinter würde etwas anderes stecken, eine Art Abschuss, aber sie würde schließlich auch nicht hier festsitzen, sollte das verdammte Ding abfliegen. Also hielten sie sich bereit, beim ersten Anzeichen eines Starts zu verschwinden.
    Nach einer Weile beschlossen sie, dass sie vermutlich in Sicherheit waren. Die Anspannung ließ ein wenig nach, und sie aßen gemeinsam zu Abend.
    Tor war den 24-Stunden-Tag an Bord der Memphis gewohnt, wo am Abend die Beleuchtung herunter- und am Morgen wieder heraufgeregelt wurde. In dem Chindi war es jedoch immer dunkel. Das Licht der Kuppel erhellte auch den Raum ein wenig, dennoch gab es noch etliche dunkle Ecken. Der Ort wirkte verlassen, fern jeglichen Lebens, gespenstisch, und Tor fragte sich, ob es ihm wohl gelingen würde, diese Stimmung auf Leinwand zu bannen.
    Am Abend machten sie sich erneut auf den Weg. Natürlich fanden sie noch mehr leere Räume, aber auch zunehmend mehr belegte, viele angefüllt mit Objekten, die sie auf Anhieb erkannten, Waffen oder Möbel, Wandteppiche und Musikinstrumente, elektronische Geräte und Hausrat.

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