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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Stunden noch ein Felsbrocken.«
    »Die Säcke.«
    »Das ist korrekt.«
    »Nanopakete.«
    »Ja.«
    »Also produziert der Chindi Flaschen«, stellte sie fest. »Warum?«
    »Hier ist noch eine.« Diese war voll ausgebildet, und während sie zusahen, zündete sie ihre Triebwerke und beschleunigte.
    »Wo will sie hin, Bill?«
    Sie sahen zu, wie die Flasche einige Korrekturen durchführte. Dann: »Sie fliegt zurück zu dem Chindi.«
    Am Nachmittag traf sie dort ein. Luken öffneten sich, und sie verschwand im Inneren des Schiffs. Kurze Zeit später tauchte eine weitere auf. Und eine dritte.
    Hutch erzählte George, was vor sich ging, dass drei Flaschen von dem Schiff aufgenommen worden waren, er jedoch hatte keinerlei Anzeichen irgendeiner Aktivität zu vermelden.
    Als sie sich gerade zum Abendessen – Hühnchen, Erbsen und Ananas – niederließen, setzte der Chindi eine Flasche aus. Und bald darauf zwei weitere.
    »Sind das dieselben Flaschen?«, fragte sie Bill.
    »Das ist nicht sicher festzustellen. Aber der Zeitabstand zwischen dem Aussetzen der einzelnen Flaschen stimmt mit dem Abstand ihrer Ankunft überein. Wie es scheint, werden die Flaschen an Bord genommen, in irgendeiner Form bearbeitet, vermutlich betankt, vielleicht auch technisch vervollständigt und wieder ausgestoßen.«
    »Um was zu tun?«
    »Ja, das ist eine wirklich gute Frage, nicht wahr?«
    »Kannst du feststellen, wo sie hinfliegen?«
    »Bisher haben Sie den Orbit nicht verlassen. Wenn sie das tun, werde ich versuchen, ihr Zielgebiet zu berechnen.«
    Auf Bill war Verlass. Am späten Abend meldete er sich erneut. Inzwischen waren noch mehr Flaschen an Bord genommen und wieder ausgesetzt worden. Ja, die Intervalle blieben gleich; zwei Stunden und 17 Minuten. Jedes Mal. Die ersten drei Flaschen hatten den Orbit verlassen und flogen in verschiedene Richtungen. Wohin? Nicht feststellbar. »Die meisten bleiben ungefähr in der Ebene des Sonnensystems«, sagte Bill. »Aber es scheint kein logisches Ziel zu geben.«
    »Du suchst innerhalb des Sonnensystems?«
    »Natürlich.«
    »Wie steht es außerhalb?«
    »Das hat keinen Sinn, Hutch. Diese Raumfahrzeuge sind zu klein für interstellare Flüge.«
    »Die Fähre an der Zuflucht könnte ein interstellares Schiff sein.«
    »Die Fähre an der Zuflucht ist größer. Ich jedenfalls hege Zweifel.«
    »Zieh die Möglichkeit bitte trotzdem in deine Betrachtungen mit ein und such nach interstellaren Vektoren.«
    »Ich bin dabei.«
    »Was siehst du?«
    »Knappe Fehlschüsse. «
    »Was?«
    »Knappe Fehlschüsse. Sie scheinen alle drei auf nahe liegende Sterne zuzufliegen, aber der Kurs ist in keinem Fall korrekt. Sie werden vorbeifliegen. Knapp, aber vorbei.«
    »Das heißt, sie werden nur die Randbezirke des Systems erreichen?«
    »Ja. Einige hundert AEs entfernt. «
     
    Der Chindi setzte noch weitere Flaschen aus, die nach ein paar Tagen außerhalb der Reichweite der Scanner waren. Inzwischen wurde ein beständiger Datenstrom von dem Chindi zur Memphis übermittelt. Hutch und Nick betrachteten die Bilder schimmernder Türme und schmuckvoller Steingebilde, von exotischen Hafenanlagen, toten Städten und Siedlungen auf Klippen an einer prachtvollen Küste. Sie sahen halb in den Fluten versunkene Tempel und einen Obelisken, der noch immer über eine Ruine in der Wüste wachte.
    Gelegentlich tauchten Daten auf, die vorwiegend von wissenschaftlichem Interesse waren: ein Objekt von der Größe eines Planeten, das Bill als Partikel einstufte; ein Stern, der von einem schwarzen Loch verschlungen wurde; ein Pulsar, der 30-mal in der Sekunde wild um die eigene Achse rotierte.
    Der größte Teil der Daten des Chindi beschäftigte sich jedoch mit Zivilisationen, von denen die meisten untergegangen zu sein schienen. Dieser Umstand war so beständig, dass man sich leicht vorstellen konnte, eine archäologische Mission zu beobachten, die sich dann und wann in andere Gebiete verirrt hatte. Die vorherrschende Lehrmeinung auf der Erde lautete, dass Zivilisationen, hoch entwickelt oder nicht, auf eine relativ kurze Lebensdauer beschränkt waren. Zu diesem Schluss war man gekommen, weil von den fünf bekannten außerirdischen Zivilisationen vier anscheinend keine 10.000 Jahre überdauert hatten. Und die fünfte schien geneigt, sich in der nahen Zukunft selbst auszulöschen.
    Alyx stellte fest, dass sie eine fundierte Schätzung der Anzahl der tatsächlich vorhandenen Zivilisationen zu jedem beliebigen Zeitpunkt vornehmen könnten,

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