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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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hinauszubeschleunigen, nur um dann wieder der gewohnten Umlaufbahn zu folgen, wäre weiter nichts als Energieverschwendung. Sie würde die anderen dort wegholen müssen, oder sie würde warten müssen, bis sie das nächste Ziel des Schiffs erreicht hätten, wo immer das sein mochte.
    Zum Teufel mit dir, Tor. George hätte nachgegeben, hätte Tor sich nicht auf seine Seite gestellt.
    Irgendetwas krachte gegen den Rumpf. Die Lichter blinkten kurz und verloschen.
    »Energieverteiler an Backbord zusammengebrochen«, meldete der Bord-Bill. »Schalte um auf Hilfssysteme.«
    Die Energieversorgung wurde wiederhergestellt.
    »Keine weiteren Schäden«, sagte er. »Leite Datenfluss um. Ein Austausch des Energieleiters wird notwendig sein.«
    Wieder krachte etwas gegen den Rumpf, und die Fähre erbebte.
    Nicks Stimme: »Ich schätze, wir haben diese Sache nicht besonders gut geplant.«
    »Ich fürchte, da haben Sie Recht.«
    Sie schloss wieder zu dem Chindi auf, der mehrere Kilometer vor ihr war.
    Der Wind erstarb, nur um gleich darauf erneut wütend zuzupacken. Er wirbelte sie herum, und sie taumelte durch den Sturm. Ventilatoren verstummten und fingen wieder an zu arbeiten. Ihre Kontrollmonitore flackerten. Sie hörte Nick etwas sagen, war aber zu sehr mit den Kontrollsystemen beschäftigt, um sich darum zu kümmern.
    »Rumpfintegrität gewährleistet«, meldete die Bord-KI.
    Hutch bekam die Fähre endlich wieder unter Kontrolle.
    »Geben Sie auf, Hutch.« Nick versuchte, sie zurückzurufen, und griff dazu auf einen gestrengen, männlichen Tonfall zurück.
    Das Gerappel am Rumpf wurde lauter. Ein weiterer Sensor fiel aus. Das Bild des Chindi verblasste, bis nur noch geisterhafte Umrisse erkennbar waren.
    Das Steuerbordtriebwerk drohte zu überhitzen.
    Sie schaltete die Positionsleuchten an. Der Sturm zerrte an ihr. Die Fähre hüpfte auf und ab, und der Schnee hüllte sie ein. Nick hatte endlich aufgehört zu plappern.
    Dann ließ der Wind nach, und sie stellte fest, dass sie das Raumfahrzeug wieder unter Kontrolle hatte. Unter ihr reflektierte der gewaltige, finstere Rumpf des Chindi ihre Lichter.
     
    Sie hatten sich einige Schritte von der Ausstiegsluke entfernt. Draußen heulte der Sturm, und der Schnee drang in den Korridor ein. »Nicht so schlimm, wie wir befürchtet hatten«, kommentierte Tor.
    Alyx brachte ein Lachen zustande, während sie sich an ein Schott lehnte und den linken Fuß schonte.
    »Hutch«, fragte Tor, »kannst du das schaffen?«
    »Hab euch in Sicht. Bin noch etwa drei Minuten entfernt.«
    »Okay. Wir sind bereit.«
    »Wir werden schnell sein müssen. Wie ist das Wetter bei euch?«
    »Es schneit ein bisschen.«
    »Keine Zeit, Tor. Wie ist das Wetter?«
    »Bedingungen wie in einem Schneesturm«, sagte er ernüchtert.
    »Wind?«
    Er kletterte die Leiter hinauf und streckte die Hand hinaus. »Vielleicht vierzig. Vielleicht auch etwas mehr.«
    »In Ordnung. Ich komme von hinten näher.« Pause. »Aber ich werde nicht versuchen zu landen.«
    »Okay.«
    »Ihr verlasst das Schiff einer nach dem anderen. Ich werde so nah heranfliegen, wie ich kann.«
    »Wir halten uns bereit.«
    »Die Luftschleuse wird geöffnet sein. Ihr müsst reinklettern, wenn es die Bedingungen erlauben. Seid vorsichtig.
    Vergesst nicht, dass ihr euch bei null g bewegt. Verlasst die Hülle nicht, oder ihr werdet fortgeblasen. Wenn das passiert, werde ich euch vielleicht nicht mehr finden können.«
    »Okay.«
    »Bei vierzig werde ich Probleme haben, die Fähre zu kontrollieren.«
    »Das wissen wir, Hutch. Hast du eine Ahnung, wann das Ding abfliegt?«
    »Vermutlich sehr bald. Ihr müsst noch ein paar Minuten aushalten.«
    »Wir tun, was wir können.« Er sah sich zu George und Alyx um.
    »Sie gehen zuerst«, sagte George. »Sie können Alyx helfen.«
    »Ich brauche keine Hilfe«, widersprach Alyx.
    Tor nickte. »Keiner von euch beiden ist in besonders guter Verfassung. George, Sie gehen zuerst.«
    Schon vor einigen Minuten hatten sie die ersten Vibrationen gespürt, und sie wurden stärker. Er kletterte die Leiter herab und ging aus dem Weg. »Okay«, sagte er zu George. »Falls irgendjemand fortgeweht wird, muss er den Funkkontakt halten und reden, bis wir ihn gefunden haben.«
    George nickte und kletterte hinauf. Als er oben war, stellte Alyx einen Fuß auf die unterste Sprosse und drückte Tors Hand. »Viel Glück«, sagte sie.
    Tor küsste sie. Die Flickingerfelder blitzten auf.
    George steckte den Kopf hinaus und zog ihn gleich

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