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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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wieder zurück. »Ziemlich windig da draußen«, sagte er.
    »Ist die Fähre schon zu sehen?«
    »Nein.« Er blickte erneut hinaus. »Negativ. Nichts. Null.« Seine Stimme war laut. »Aber ich kann nur ein paar Meter weit sehen.«
    »Okay. Bleiben Sie auf der Leiter, bis Sie sie sehen können.«
     
    Der Wind blies kräftig, aber weit unter Orkanstärke. Entweder bot der gewaltige Rumpf des Chindi tatsächlich Schutz, oder der Sturm ließ nach.
    Hutch hatte die Aufnahmegeräte wieder aktiviert und eine Karte der Oberfläche des Chindi auf ihrem Monitor gelegt, die Position der Luke markiert und das Bild mit den Sensorenmessungen des direkt unter ihr liegenden Gebiets überlagert.
    Die Fähre war hier, die Luke dort, etwa einen Kilometer entfernt in einem Winkel von 30 Grad.
    Sie begann mit dem Bremsmanöver.
    Der Wind packte die Fähre und drückte sie hinab. Auf den Rumpf zu. Hutch kämpfte darum, die Kontrolle zu behalten. Sie hörte wie Nick oder eine der Personen auf dem Chindi ein Gebet sprach, wer genau, blieb ihr verborgen. Die ausgedehnte, kahle Oberfläche des Chindi kam ständig näher. Alarmsignale ertönten, und die KI fing an, auf sie einzureden.
    Sie erhöhte den Schub, versuchte, sich aus der Umklammerung des Winds zu befreien, doch sie krachte auf die Oberfläche, hörte, wie etwas im Bereich der Landestützen brach. Ihre Zähne klapperten aufeinander, so sehr erschütterte der Aufprall die Fähre, und sie trieb schon wieder ab, drehte sich, wirbelte herum, während eines der Triebwerke unkontrolliert zündete.
    Nummer drei an Backbord. Sie schaltete es ab, befahl dem Bord-Bill, es nicht wieder zuzuschalten, richtete die Fähre auf und ging stolpernd und taumelnd wieder auf Kurs.
    »Alles in Ordnung«, sagte sie zu George. »Ich bin in zwei Minuten dort.«
    Die schneebedeckte Oberfläche zog unter ihr vorüber. Sie hielt sich dicht über dem Rumpf des Schiffs, wo Wind und Schneefall milder waren. Ruhe kehrte in der Kabine ein. Dann und wann rüttelte eine Böe an dem Raumfahrzeug, und in den Ohrhörern herrschte ein beständiges statisches Knistern.
    Sie öffnete die innere Luke der Luftschleuse und überlegte, ob sie das Netz lösten konnte, das sie auf ihrem Sitzplatz festhielt. Nein. Besser nicht. Sollte sie im falschen Moment den Halt verlieren, könnte das zu einer Katastrophe führen. Tatsache war, dass sie in keiner Weise helfen konnte. Die gute alte Hutch würde die Hände voll haben, um die Rettungsfähre halbwegs stabil zu halten.
    Eine Minute. Sie öffnete die äußere Luke. Schnee und Eis wehten in das Raumfahrzeug hinein.
    »Ich sehe Sie«, sagte George.
    Sie hätte zu gern ein wenig mit den Flügeln gewackelt, ihm irgendeine Aufmunterung geliefert, aber nicht bei diesem Wetter.
    Ein Licht tauchte vor ihr auf. Sie starrte auf den kleinen Lichtkegel hinab und auf die beiden Grate, die hinter ihm auf den Bug zuliefen.
    »Okay«, sagte sie. »Ich sehe Sie ebenfalls.« Sie verzögerte, die Fähre wurde wenige Meter über dem Boden langsamer. Sie hatte nicht genug Kontrolle über das Raumfahrzeug, noch tiefer zu gehen.
    Die Luke war direkt vor ihr. Eine Gestalt kam heraus, stolperte ungeschickt über die Oberfläche. George. Der Größte unter ihnen. Er drehte sich um und bückte sich, um jemandem anderen zu helfen.
    Alyx.
    Der Wind erstarb. Perfekt. Alyx schonte ein Bein, hielt sich an George fest und schob den Schnee mit einem Fuß zur Seite, ehe sie es wagte, ihr Gewicht auf ihre Haftsohlen zu legen.
    Komm schon, Alyx.
    Sie humpelte auf die Fähre zu. George folgte ihr auf dem Fuße, bereit, ihr jederzeit beizustehen.
    Tor tauchte in der Luke auf. »Sie hat sich den Fuß gezerrt«, erklärte er.
    Aber sie war schon neben der Fähre, bereit, hineinzuspringen. Bei null g kein Problem.
    Hutch sah, dass etwas mit der Landschaft nicht stimmte. Sie hatte angefangen, sich zu bewegen.
    Tors Stimme hallte durch ihre Ohrhörer. »Wo willst du hin, Hutch?«
    »Nicht ich. Der Chindi beschleunigt.«
    Sie wagte nicht, mit der Fähre der Beschleunigung zu folgen, nicht, solange Alyx und George versuchten, an Bord zu kommen. Sie hörte George schimpfen, und dann purzelte er vorüber. Offenbar hatte er den Halt verloren. Nun prallte er unbeholfen auf der Oberfläche auf und wurde sogleich zurückgeschleudert, versuchte verzweifelt, Halt zu finden. Er trieb ab. Die schneebedeckte Fläche wurde schneller, bewegte sich voran, riss Tor mit sich. Ließ George zurück. Tor sprang aus der Luke, hastete hinter

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