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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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George her und versuchte hektisch, ihn zu packen, aber er hatte keine Chance.
    »Ich bin da«, sagte Alyx.
    Nun, da er George verfehlt hatte, klammerte sich Tor an die Ausstiegsluke, während der Chindi weiter beschleunigte.
    Hutch sah, wie der Boden immer schneller unter ihr vorüberzog, sah die Außenbereiche flacher Hügel schnell und schneller herankommen. George und die Landefähre lagen direkt auf ihrem Weg.
     
    Alles war so schnell passiert. Im einen Moment hatte George noch Alyx aus der Luke geholfen, und alles war genauso verlaufen wie geplant. Sie hatten sich auf den Weg zu der Fähre gemacht, die so gut ausgesehen, so einladend knapp über dem Boden gewartet hatte, eingehüllt in ein Schneetreiben, in dem ihre Lichter nur verschwommen erkennbar waren. Dennoch hatte er Hutch in der Kabine gesehen, konnte ihr blasses Gesicht im grünen Schimmer der Instrumentenbeleuchtung erkennen.
    George hatte nur noch wenige Schritte vor sich, als der Boden unter seinen Füßen fortgerissen wurde, und er stürzte voran, stürzte auf die Fähre zu. Aber der Boden bewegte sich immer noch, zerrte ihn fort. Er verstand nicht, was vor ging, er wusste nur, dass er sich immer weiter von der Fähre entfernte, als würde Hutch einfach fortfliegen, aber das tat sie nicht.
    Er versuchte zu laufen, doch der Fels unter seinen Füßen bewegte sich zu schnell. Alyx wollte, die Leiter im Sprung erreichen, aber sie sprang höher als erwartet und krachte gegen die Seite der Fähre, schaffte es jedoch, eine der Sprossen zu packen. Dort hielt sie sich fest, während Tor versuchte, George zu Hilfe zu kommen. Doch Tor konnte nichts tun, weder für George noch für sich selbst. George hatte den Boden verlassen, schwebte, und der Fels unter ihm bewegte sich schneller, raste dahin, bis er beinahe vor seinen Augen verschwamm. Eine Hügelkette tauchte am Horizont auf, im hinteren Bereich des Chindi, dort, wo die Maschinen waren, die Triebwerke, die jetzt vollen Schub leisten mussten. Während jener letzten Augenblicke fragte er sich, wie er den Menschen in Erinnerung bleiben würde, bedauerte dies und das, bedauerte vor allem, dass die Zuflucht verlassen und der Chindi stumm geblieben war.
    Niemand zu Hause.
    Er trieb zu nahe an der Oberfläche, und die Hügel rasten auf ihn zu.
     
    Es gab nichts, das Hutch hätte tun können. Sie ermahnte Alyx, sich gut festzuhalten und hereinzuklettern, und sie verlor Tor aus den Augen, bat ihn nur noch, um Gottes willen durch die Luke zurück in das Schiff zu klettern.
    Der Wind setzte wieder ein, aufgewühlt durch die Fahrt des Chindi. Hutch richtete die Fähre aus und sah eine Hand, die sich um einen der Griffe in der Luftschleuse legte. Die Sehnen am Handgelenk traten deutlich hervor.
    »Hutch?«, meldete sich Nick wieder. »Was ist los?«
    Sie wollte ihr Netz lösen, wollte die Kontrollen sich selbst überlassen, zur Luftschleuse hasten und Alyx hereinziehen, aber der Wind rüttelte an der Fähre, und sie wagte es nicht, ihren Platz zu verlassen.
    »Hutch!« Tor, dieses Mal. »Ich bin in Ordnung. Bin wieder drin.«
    Alyx zog sich in die Schleuse. Der Wind heulte um sie herum, und Schnee wehte in die Kabine hinein. Hutch beobachtete sie, und in dem Moment, in dem sie drin war, schloss sie die Luke. »Ich habe Alyx«, sagte sie.

 
Kapitel 27
     
     
Jene, die die Vorzüge und Wohltaten der Einsamkeit rühmen, haben sie nie gekostet. Kein Mensch ist sich selbst die angemessene Gesellschaft.
    Gregory Mac Allister,
»Jungfräulicher Schnee«, Erinnerungen, 2221
     
    Tor stand am Fuß der Leiter, geschützt vor den Auswirkungen der Beschleunigung, den Kopf an eine der Sprossen gelegt. Und er hielt sich fest. Trotzdem.
    Er hatte gesehen, wie George davongeschwebt war, hatte die verzweifelte Furcht gesehen, die sich wie ein Schatten über seine Züge legte, die Augen wie Stecknadelköpfe, die Lippen zu einem stummen Schrei geöffnet, weil er gewusst hatte, dass alles falsch gelaufen war.
    Außer Reichweite. Er war außerhalb von Tors Reichweite gewesen und davongetrieben wie ein aus seiner Bahn geschleuderter Mond.
    »Er ist tot.« Hutchs Stimme klang wütend und anklagend zugleich.
    »Such weiter. Mach dir um mich keine Sorgen. Such einfach weiter.«
    »Ich habe ihn gesehen, Tor.«
    Unmöglich. Nicht George, der vom ersten Tag an eine so lebendige Präsenz gewesen war. Tor klammerte sich an die Sprosse, und dachte daran, loszulassen. Zum Teufel damit. Langsam wurde ihm bewusst, dass der Zug an seinem Arm

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