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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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würden uns nicht um unsere Klienten kümmern.«
    Außerdem erinnerte sie Hutch daran, dass Mogambo die Operationsleitung bei seiner Ankunft übernehmen würde. Hutch sollte tun, was in ihrer Macht stand, um ihn zu unterstützen. Und schließlich versprach Virgil, dass Hutch nicht vergessen werden würde, wenn all das hier vorbei wäre.
    Und exakt das bereitete Hutch die größten Sorgen.
    Virgil teilte ihr mehr oder weniger beiläufig mit, dass sich ihre Entdeckungen zu einer weltweiten Sensation entwickelt hatten. Die Nachricht enthielt eine ganze Anzahl von Gesprächsrunden, Reportagen und Berichten, die sich mit den Entdeckungen und ihrer Bedeutung befassten. Die Direktorin fügte einen Mitschnitt aus dem Chindi-Netz bei, wie die Pressemeute das Netzwerk aus Tarnkappensatelliten und Welt-zu-Welt-Sendern genannt hatte. Einige der Aufzeichnungen wurden auf ein Alter von mehreren hundert Jahren eingestuft, obwohl die Signale noch immer unterwegs waren. Jeder, so behauptete die Direktorin, sei begeistert von den Aufzeichnungen eines Ortes ohne bekannten Namen, der geprägt war von betörend schönen Bildern einer Kristallstadt, die im Sonnenschein glitzerte, eingelassen in Felsenklippen, die an einer nebelverhangenen Meeresküste aufragten. Der prominente CBY-Analytiker Creighton Wolford proklamierte, die Menschheit werde nun nach einigen fehlgeschlagenen Anläufen endlich die absonderliche Vorstellung aufgeben, sie wäre das Zentrum des Universums. Tiras Flemming glaubte, in dem Chindi würden technologische Wunder auf die Menschen warten (man benutzte tatsächlich diese Bezeichnung, die, wie es schien, von jedermann instinktiv als eine Art Vorstoß in das Übernatürliche erfasst wurde). Vermutlich, so glaubte er, wäre jede Zivilisation, die wir entdecken würden, viel älter als die unsere, vielleicht Millionen von Jahren. Die Chindi-Technologie, so die New York Times, dürfte den Lebensverhältnissen ihrer Erbauer entsprechen. Binnen weniger Jahre, so führten sie aus, würden wir unsere eigene Zivilisation nicht mehr wieder erkennen.
    Der Kassel Report verkündete unter Bezugnahme auf interne Quellen, dass an Bord des Chindi niemand gesehen wurde, dass die Mission aber bereits herausgefunden habe, wie seine Maschinen arbeiteten, und dass sie das riesige Schiff in die Erdumlaufbahn bringen würden. Dem offiziellen Dementi wurde kein Glauben geschenkt. Sogar Virgil war misstrauisch geworden. »An der Geschichte ist doch nichts dran, oder? Bitte bestätigen Sie.«
    Ein Gerücht machte die Runde, dem zufolge etwas Schreckliches auf dem Chindi gefunden worden sei, und das eine zweite Mission ausgesandt worden sei, bestehend aus militärischen Einheiten, um das außerirdische Schiff mit Nuklearwaffen unter Beschuss zu nehmen.
    Einige Politiker versprachen zu verhindern, dass der Chindi auch nur in die Nähe der Erde käme. Andere versicherten unentwegt, es gäbe nichts zu befürchten.
    In einer anderen Darstellung hieß es, die ursprüngliche Mannschaft des Chindi sei gefunden worden, tot infolge einer mysteriösen, ansteckenden Krankheit. Und dass das gewaltige Schiff ebenso wie die Angehörigen von George Hockelmanns Mission unter Quarantäne gestellt worden sei.
    Virgil erinnerte Hutch daran, dass ein UNN-Nachrichtenteam von Outpost unterwegs sei und inzwischen vermutlich Gemini erreicht habe. Hutch sollte dafür sorgen, dass ihre Passagiere für Interviews bereit stünden.
    Außerdem gab es noch einen Haufen privater Post, die sie pflichtergeben weiterleitete. Darunter waren auch etliche Botschaften für George.
    Vierzehn galten Tor. Junkmail war nicht darunter. Dafür war die interstellare Kommunikation zu kostspielig. Diese Post umfasste aller Wahrscheinlichkeit nach ausschließlich private oder berufliche Mitteilungen. Sie leitete die Botschaften in sein elektronisches Postfach um, wo sie auf seine Rückkehr warten würden.
    Alyx erhielt eine Einladung, vor einer Pariser Theatergruppe zu sprechen, an einem Termin, zu dem sie beim besten Willen nicht zurück sein konnte. Das Honorar war beträchtlich, und die Veranstaltung hätte ihr auch eine Menge positiver Berichterstattung einbringen können. Aber sie gab sich gleichmütig. »Ich lebe noch«, sagte sie. »Ob diese Mission erfolgreich war oder nicht, sie hat mir eine neue Perspektive in Bezug auf meine Prioritäten vermittelt.«
    Hutch erhielt nur wenige Botschaften. Eine Kommission sollte den Verlust der Wendy Jay untersuchen. Das war üblich, und sie hatte

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