Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
aufzunehmen?«
    »Nein. Wir haben hier im Augenblick genug zu tun, John. Außerdem bin ich überzeugt, sie werden uns rufen, sollten sie etwas zu sagen haben.«
    Damit widmete Mogambo seine Aufmerksamkeit wieder dem außerirdischen Bauwerk. Es war, wie er dachte, das Schönste, was er je gesehen hatte.
     
    Englisch.
    »Ja. Sie bezeichnen sich als Venture SL002. Nur Audio.«
    »Venture?« Nicks Augen weiteten sich enorm. »Das ist nicht…«
    Bill legte die Übertragung auf die Lautsprecher. »Hilfe benötigt. Raum SEPC 6A1193KKM.«
    »Die Registriernummer ist korrekt«, meldete die KI. »Es hat nur ein Schiff mit diesem Namen gegeben.«
    »Was bedeutet dieses SEPC und so weiter?«
    »Das ist die Kennzeichnung für 97 im Pandel-Corbin Sternenkatalog. Der dürfte zum Zeitpunkt des Verschwindens der Venture in Benutzung gewesen sein.«
    Etwas Kaltes legte sich um ihr Herz. Die Venture war das zweite Schiff, das den Versuch einer interstellaren Reise gewagt hatte. Nachdem die Terra vor42 Jahren ihre historische Reise nach Alpha Centauri absolviert hatte, war die Venture nach Wolf 359 aufgebrochen, an Bord eine vierköpfige Crew, ein Wissenschaftlerteam und eine NAU-Senatorin. Man hatte nie wieder von ihr gehört. Eine Suche in dem Gebiet um Wolf 359 ergab keinen Hinweis darauf, dass sie ihr Ziel je erreicht hatte, und so wurde das Verschwinden des Schiffs zu einem der großen Mysterien der Moderne. Die allgemein verbreitete Ansicht lautete, dass die Triebwerke – die nach neuerem Standard nur als primitiv gelten konnten – nach dem Sprung in den Sack versagt hätten und das Schiff im Hyperraum verloren gegangen sei. Aufgrund des Verlusts der Venture waren die Hazeltine-Aggregate überarbeitet worden. Nun sollte das System das Schiff bei einem drohenden Versagen sofort zurück in den normalen Raum bringen. Unplanmäßige und unerwartete Sprünge dieser Art hatten sich bereits einige Male ereignet und kleinere Schäden angerichtet, aber seit der Venture war nie wieder ein Schiff einfach verschwunden.
    »Position?«, fragte sie Bill.
    »Beinahe direkt auf der anderen Seite der Sonne.« Er zeigte ihr die Position auf dem Monitor. »Solarorbit«, fügte er hinzu, »sehr viel näher an der Sonne als wir.«
    Alyx, die den Vorgängen bisher schweigend gefolgt war, beugte sich vor und legte Hutch eine Hand auf die Schulter. »Gute Neuigkeiten«, sagte sie.
    »Vermutlich.«
    »Wie sollten es keine sein?«
    »Alyx, warum, meinst du, ist der Chindi so weitab vom Kurs? Warum hält er sich so weit von der Sonne fern? Ist das Navigationssystem von dem Ding so schlecht? Von hier bis zur Venture wäre er Monate unterwegs, es sei denn, er springt noch einmal.«
    Bill sah nachdenklich aus. »Hutch«, sagte er. »Es wäre möglich, dass sie durch ihre Masse viel leichter Schaden nehmen könnten, wenn sie den Hyperraum an einer Stelle verlassen, an der sich bereits ein anderes solides Objekt befindet. Vielleicht reicht schon ein kleiner Felsen im Sprunggebiet, um das ganze Schiff zu destabilisieren.«
    »Meinst du wirklich?«
    »Ich weiß es nicht, aber die Möglichkeit besteht. Und das würde erklären, warum sie hierher und nicht in das innere System springen wollen.«
    Aber sie würden einen weiteren Sprung vollziehen müssen, um in einem vernünftigen Zeitrahmen zu agieren. Besaßen sie eine Technologie, mit denen sie den Raum scannen und sich vergewissern konnten, dass nichts im Weg war, ehe sie sich näher heranwagten?
    »Erstaunlich«, bemerkte Alyx. »Wo auch immer der Chindi hinfliegt, gibt es etwas Ungewöhnliches zu sehen.«
    Nick lachte. »Typische Archäologen. Sie ignorieren uns, wenn wir vorbeikommen und Hallo sagen. Ihr Interesse gilt ausschließlich…«
    »…den Toten«, beendete Alyx den Satz an seiner Stelle.
    »Bill«, sagte Hutch, »wir werden noch einen Sprung durchführen. Bring uns so nah wie nur möglich an die Venture heran. Danach setzt du einen Kurs zu dem Schiff. Aber lass eine Hypercommsonde hier, damit wir es erfahren, wenn der Chindi auftaucht.«
     
    Jedes Schulkind wusste, wie die Venture aussah. Ein kleines, plumpes Vehikel, das nur aus Raketentriebwerksrohren zu bestehen schien. Davon besaß sie ganze acht. An den beiden Leitwerken waren Landefähren angebracht worden (in jenen Tagen hielt man zusätzliche Landefähren für eine unverzichtbare Sicherheitsmaßnahme). Es gab keine Sichtfenster. Noch war kein transparentes Material entwickelt worden, das den Gefahren eines Raumfluges hätte trotzen

Weitere Kostenlose Bücher