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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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einfach: Der Chindi würde in einen parallelen Orbit einschwenken müssen, um mit der Untersuchung der Venture anzufangen. Wenn er das tat, würde die Memphis das Shuttle starten und Tor zurückholen. Ganz einfach.
    Sobald er an Bord wäre, würde Hutch den Chindi und die Zuflucht und die Venture und alles, was da sonst noch sein mochte, Mogambo überlassen und nach Hause zurückkehren. Es tat gut zu wissen, dass das alles beinahe vorbei war.
    Alyx und sie legten ihre Haftschuhe an, kontrollierten ihre Flickingergeschirre und stiegen in die Landefähre. Hutch ging die Checkliste durch und bestätigte, dass sie flugbereit waren. Die Tore glitten auf, die Lichter gingen aus, und sie schwebten hinaus in die Nacht.
     
    Die Venture stand noch unter Druck. Alyx sah zu, wie Hutch eine Verkleidung neben der Luftschleuse abnahm und die Luke manuell öffnete. Gleich darauf gingen sie durch die Luftschleuse in das Raumschiff. »Die Luft hier ist nicht gut, Alyx«, sagte Hutch, um Alyx davor zu warnen, ihr Flickingerfeld abzuschalten.
    Alyx hatte die Innenaufteilung der Venture imVorfeld studiert und wusste, dass sie hinter der Luftschleuse einen Gemeinschaftsraum vorfinden würden, eine Kabine, groß genug, um sämtliche Besatzungsmitglieder aufzunehmen. Sie hatte einst als Speisesaal, Gemeinschaftsraum und soziales Zentrum des Schiffs gedient.
    Kaum war die Luke geöffnet, sah Alyx eine Bewegung in dem dahinter liegenden Dunkel. Sie erschrak, verlor buchstäblich den Boden unter den Füßen und prallte gegen das Schott. Auch Hutch erschrak und stürzte zurück in die Luke.
    Als der Lichtstrahl von Hutchs Lampe das Geschehen erhellte, erschrak Alyx ein zweites Mal. Sie starrte direkt in das Gesicht einer Leiche.
    Der Körper schwebte frei im Raum und hatte offenbar auf den Luftstrom reagiert, der durch das Öffnen der Luke erzeugt worden war. Er war mumifiziert, die Züge so verfallen, dass sie nicht unterscheiden konnte, ob sie einen Mann oder eine Frau vor sich hatte. Hutch deutete auf eine zweite Leiche, die in eine Ecke getrieben war. Alyx kämpfte gegen das plötzliche Verlangen an, ihr Mittagessen wieder von sich zu geben. Schließlich hatte sie bereits bevor sie hergekommen war, gewusst, dass es in diesem Raumschiff Leichen geben musste, aber sie hatte nicht darüber nachgedacht, hatte sogar erwartet, dass sich das alles als Märchen entpuppen würde.
    Sie versuchte, sich auf die Details zu konzentrieren. Ihre Namen. Sie brauchte die Namen. Beide Leichen waren in Overalls gekleidet, und ihre Namensschilder waren deutlich erkennbar. Saperstein. Und Cheveau. Sie warf einen Blick auf ihre Liste. Ein Physiker aus Bremerhaven und eine Biologin aus Marseille. Zum Zeitpunkt ihres Todes 25 und 26 Jahre alt.
    »Was ist hier passiert?«, fragte Hutch, und ihre Stimme ertönte einige Dezibel höher als üblich.
    Es gab noch mehr Leichen. Drei in der Kombüse, drei im Frachtraum, einige andere in den Wohnquartieren.
    Alyx fragte sich, woran sie gestorben waren. War ihnen schlicht die Luft ausgegangen?
    Hutch schien genau zu wissen, wohin sie sich wenden musste, und Alyx hielt sich stets in ihrer Nähe. Ihr Fußgelenk machte noch immer Probleme, aber nur, wenn sie nicht darauf achtete, was sie tat, und es belastete. Nicks Stimme erkundigte sich knisternd über den Commlink, was sie entdeckt hatten.
    Hutch erzählte es ihm. »Muss eine umfassende mechanische Fehlfunktion gewesen sein«, fügte sie hinzu.
    Alyx konzentrierte sich immer noch darauf, an andere Dinge zu denken. Nick auf der Memphis. Die Reaktion des Publikums am Ende der Eröffnungsvorstellung von Grin and Bare It. Ein Requisiteur, der der heißeste Sexpartner gewesen war, den sie im Laufe von Jahren erlebt hatte.
    »Alles okay?«, fragte Hutch.
    »Mir geht es gut.« Jetzt erst fiel ihr auf, dass sie die Arme vor der Brust verschränkt hatte, als wollte sie etwas abwehren. »Es ist ein bisschen unheimlich hier, aber ich bin in Ordnung.«
    »Willst du zurückgehen?«
    »Nein. Nicht, solange du nicht willst.«
    Hutch deutete auf eine Luke über ihren Köpfen. »Die Brücke ist da oben«, sagte sie.
    »Du zuerst«, entgegnete Alyx, um einen unbeschwerten Tonfall bemüht. Hutch schaltete die Haftmagneten ihrer Sohlen ab, schwebte empor, öffnete nach einem kurzen Kampf die Luke und verschwand.
    »Keine Leiter«, kommentierte Alyx.
    »Sie hatten keine künstliche Schwerkraft.«
    Dort oben fanden sie vier weitere Leichen. Alyx bildete sich ein, sie riechen zu können, und auch

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