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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Ihre Augen strahlten. »Es ist, als wollten sie verhindern, dass irgendetwas jemals wirklich verloren geht.«
    »Ich denke, es läuft so«, sagte Hutch, »der Chindi kommt her, tut, was immer er zu tun beabsichtigt, und schnappt sich ein paar Artefakte.«
    »Aber wer tut das?«, fragte Nick. »Wir haben auf dem Schiff keine Spur von Leben entdecken können.«
    »Es muss automatisiert sein. Das ist eine zeitaufwendige Mission. Jahrhunderte, wenn wir davon ausgehen, dass die Satelliten bei Safe Harbor wirklich so alt sind. Unter diesen Umständen müssen sie sich auf Maschinen verlassen.«
    »Ich frage mich«, sinnierte Bill, »ob es noch mehr von diesen Dingern gibt. Mehr Chindis.«
     
    Die Venture waram 6. Mai 2182 Erdenzeit gestartet, 13 Wochen nachdem die Terra mit ihrem auf Hazeltine-Technologie gestützten Flug nach Alpha Centauri Geschichte geschrieben hatte. Es war eine berauschende Zeit gewesen. Plötzlich, beinahe ohne jede Vorwarnung – schließlich hatte niemand damit gerechnet, dass das FTL-System funktioniert – waren die Sterne näher gerückt. Schiffe waren imstande, innerhalb von einem halben Tag den Barnard zu erreichen, Sirius binnen 20 Stunden, Aldebaran in weniger als einer Woche, den fernen Antares in weniger als einem Monat. Das war die Zeit gewesen, in der der Vizepräsident der Nordamerikanischen Union die gefeierte Bemerkung gemacht hatte, dass bald Touristen in jeden Winkel der Galaxie fliegen würden. Offenbar war ihm nicht bewusst gewesen, dass solch eine Reise auch mit Hazeltine-Technologie noch bis zu 15 Jahre je Richtung erfordern mochte.
    Der Captain der Venture hieß Joshua Hollin, ein erfahrener Astronaut, der beim ersten bemannten Flug der Lance-Einheiten zum Saturn dabei gewesen war. Seine Mannschaft hatte aus einem Navigator, einem Techniker und einem medizinischen Offizier bestanden.
    Die Passagierliste wurde von einem internationalen Team aus Physikern, Planetologen, Meteorologen und einem Spezialisten für Erstkontakte beherrscht. Und natürlich Senatorin Caswell. Sie waren nicht in erster Linie nach ihren akademischen Erfolgen ausgewählt worden, wie es heute der Fall wäre. Stattdessen hatte man die Entscheidung von der Frage abhängig gemacht, wer von diesen Leuten bereit war, sich einem umfassenden physischen Training zu unterziehen. Doch schon damals hatte es keinen vernünftigen Grund für diese Vorgehensweise mehr gegeben. Das war ein Relikt einer früheren Zeit, als schon allein ein Flug im Orbit für einen Menschen in mittleren Jahren, der seine körperliche Fitness vernachlässigt hatte, extrem anstrengend werden konnte.
    Bill lieferte ihnen Bilder und Biographien. Sie waren alle relativ jung (der Flug hatte vor den Durchbrüchen in der Verjüngungsmedizin stattgefunden). Neun Männer, sechs Frauen, darunter ein jung verheiratetes Paar. Alle offensichtlich höchst erfreut über das Glück, das ihnen zuteil wurde.
    Drei Stunden und 17 Minuten nach ihrem Start aus der Erdumlaufbahn waren sie gesprungen und aus der Geschichte entschwunden. Sie hatten eine FTL- Kommunikationseinrichtung, aber keine Technologie, die es ihnen gestattet hätte, während des Aufenthalts im Hyperraum zu kommunizieren, also rechnete niemand damit, von ihnen zu hören, bevor sie bei Wolf 359 eingetroffen wären.
    Der Flug hätte zwölf Stunden dauern sollen. Die Nachricht von ihrer Ankunft hätte 47 Minuten nach ihrem Eintreffen die Erde erreichen müssen. In den frühen Morgenstunden des 7. Mai herrschte Verwirrung in der Kommandozentrale. Bei Anbruch der Dämmerung war klar, dass irgendetwas schiefgegangen war.
    Ein drittes Schiff, die Exeter, wurde hastig fertig gestellt und 14 Wochen später auf die Reise geschickt. Aber weder dieses Schiff noch irgendeines der vielen anderen, die noch folgen sollten, konnte einen Hinweis darauf finden, dass die Venture ihrZiel erreicht hatte.
    Bill legte die Baupläne der Venture auf den Schirm. Sie waren unvollständig, und Hutch war mit der Technologie nicht vertraut. Was sie am dringendsten brauchte, waren Datendisketten, die zu dem Betriebssystem des Schiffs kompatibel waren. »Tut mir Leid«, sagte Bill, »aber wir haben keine Möglichkeit, sie anzufertigen.«
    »Gib mir Bescheid«, sagte Hutch, als sie bereit war, sich auf den Weg zu machen, »wenn der Chindi auftaucht.«
    »Ich überwache nicht nur den Pieper«, entgegnete Bill, »ich führe auch einen Langstreckenscan durch. Wir werden sie früh genug bemerken.«
    »Gut.« Der Rettungsplan war

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