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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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diesen Gedanken musste sie gewaltsam aus ihrem Geist vertreiben. Hutch bahnte sich einen Weg an den Leichen vorbei zu einer Konsole. Sie berührte einige Tasten, und Alyx sah überrascht, wie eine Reihe Lampen aufleuchtete.
    »Restenergie«, sagte Hutch. »Die Venture wirdso bald nirgends hinfliegen.«
    »Hast du eine Ahnung, was hier passiert ist?«
    »Nicht die Geringste.«
    »Vielleicht sollten wir die KI fragen.«
    Hutchs Finger huschten über die Tastatur, aber sie schien nichts zu erreichen. »Sie ist außer Funktion.« Ein grüner Lichtschein flammte auf. »Aber wir haben ein Logbuch.«
    »Kannst du es lesen?«
    »Keine Ahnung. Die Energie scheint nicht zu reichen, um einen Monitor einzuschalten.« Sie sah sich um und entdeckte einen kleinen Schrank, öffnete ihn und zog zwei Disketten hervor.
    »Solche Dinger habe ich noch nie gesehen«, stellte Alyx fest.
    »Bill glaubt nicht, dass sie noch Daten enthalten, aber wir können es versuchen.« Hutch sah sich nach einem Laufwerk um und legte eine der Disketten hinein.
    Weitere Lampen leuchteten auf. Hutch brachte ein Energiemodul zum Vorschein, das sie offenbar von der Memphis mitgebracht hatte, und schloss es an. Das System klickte, spuckte, wimmerte und hielt an. Sie startete es neu und versuchte es noch einmal.
    Hutch benötigte einige Versuche, ehe sie zufrieden zu sein schien.
    »Kopierst du das Logbuch?«, fragte Alyx.
    »Ja. Und ich glaube, wir sind im Geschäft.« Sie zog die Diskette heraus und verstaute sie in ihrer Tasche. »Versuchen wir mal eine Diagnose.«
    Sie zog den Stecker des Moduls ab, schob eine der Leichen aus dem Weg und setzte sich auf den vorderen Sitz, der vermutlich dem Captain gehört hatte. Dort schnallte sie sich an, um nicht wegzuschweben, und schloss das Modul erneut an.
    »Werden wir das Logbuch lesen können, wenn wir wieder auf der Memphis sind?«, fragte Alyx.
    »Vermutlich können wir irgendwas improvisieren.« Hutch musterte die Instrumententafel, fand, was sie gesucht hatte, und legte die zweite Diskette ein.
    »Und du kannst diese Informationen nicht irgendwo anders abrufen?«, fragte Alyx.
    »Wenn ich wüsste, was ich tue.« Sie legte Schalter um, drückte auf Tasten, und die Konsole erwachte zu neuem Leben. Hutch studierte sie, sprach mit ihr, gab auf und bearbeitete die Tastatur. Ein Monitor schaltete sich ein, und eine ganze Parade von Bildern flackerte über den Schirm. »Die Maschinen waren es nicht«, sagte Hutch schließlich. »Die sind in Ordnung. Beide Sätze.«
    Die Brücke war schrecklich beengt. Das Fehlen eines Sichtschirms, jeglicher Möglichkeit, einen Blick nach draußen zu werfen, umgeben von Dunkelheit und diesen Dingen (von Leichen konnte man kaum noch sprechen), all das lastete schwer auf Alyx’ Lungen, und sie musste sich an der Rücklehne von Hutchs Sessel festhalten, während der Raum um sie herum kreiste.
    »Am Treibstoff lag es auch nicht. Und offenbar ebenso wenig am Reaktor.«
    Alyx konzentrierte sich darauf, normal zu atmen. Sie regelte die Temperatur in ihrem Flickingerfeld herunter und fühlte sich gleich besser, als die kühlere Luft ihren Leib umgab. Auf der Suche nach Ablenkung richtete sie die Lampe auf den hinteren Bereich der Brücke. Dort war eine offene Luke, und sie erinnerte sich, dass der Plan des Raumschiffs dort weitere Wohnquartiere und einen zusätzlichen Aufenthaltsraum verzeichnet hatte. Ohne Hutchs Lehne loszulassen, richtete sie die Lampe auf den Durchgang und sah noch mehr schattenhafte Bewegungen.
    »Rumpfintegrität in Ordnung«, meldete Hutch in verwirrtem Tonfall.
    »Aber irgendwas muss doch schiefgegangen sein«, sagte Alyx und wünschte sich im Stillen, Hutch würde endlich ihre Antwort erhalten, damit sie von hier verschwinden konnten.
    Die Pilotin versteifte sich. »Also, das verstehe ich überhaupt nicht.«
    Ihr Ton war beunruhigend. »Was denn?«, fragte Alyx.
    »Die Hypercomm funktioniert.«
    Alyx brauchte einen Augenblick, ehe sie verstanden hatte. Die Hypercomm war das FTL- Kommunikationssystem. Wenn es funktioniert hatte, als sie hier gestrandet waren, hätten sie es nur aktivieren müssen.
    »Aber sie haben sie nicht benutzt, richtig?«
    »Nein. Sie haben ihr Funkgerät eingesetzt.«
    Die Mannschaft hätte wissen müssen, dass ein Notruf über Funk nie und nimmer die Erde erreicht hätte, während sie am Leben waren. »Das ergibt keinen Sinn«, sagte Alyx.
    Hutch war schon mit der nächsten Diagnose beschäftigt. Eine rote Lampe leuchtete auf. »Jetzt

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