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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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fest.
    Alyx starrte die Diskette an, die Hutch aus dem Lesegerät entnommen hatte. »Bist du sicher, dass das alles ist?«, fragte sie.
    »Alles, was der Computer uns zu sagen hat.«
    Nick schüttelte den Kopf. »Klingt nach einer Lebensmittelvergiftung. Oder irgendwas im Wasser.«
    Hutch legte die Diskette weg. »Vielleicht helfen uns die anderen Aufzeichnungen weiter«, sagte sie mit gerunzelter Stirn.
    »Stimmt was nicht, Hutch?«, fragte Alyx.
    »Wir sind schon seit etwa dreißig Stunden hier.«
    Die anderen verstanden sofort, worauf sie hinauswollte.
    Wo blieb der Chindi?
     
    Mogambo stand schweigend vor den beiden Gräbern. Was hätte ich darum gegeben, hätte ich dich kennengelernt. Hätte ich mit dir sprechen können. Dafür ist die Bibliothek nur ein kümmerlicher Ersatz.
    Drinnen waren seine Leute mit ihren Analysen beschäftigt, mit dem Versuch, die Sprache zu verstehen, in der die Bücher verfasst waren. Dann und wann wurde er durch die Bewegung des Lichts, das von dem Gebäude in den Hof fiel, an ihre Anwesenheit erinnert. Aber sie waren nur Randerscheinungen, Schatten an der Grenze seines Blickfelds, Bilder, die er nicht wirklich wahrnahm.
    Grundsätzlich waren sie gute Mitarbeiter, aber sie waren auch Philister. Hodge hatte sogar die Gräber öffnen wollen. Irgendwann würde es gewiss dazu kommen, das wusste Mogambo durchaus. Aber nicht jetzt. Nicht, solange er hier war.
    Er hatte Stunden damit zugebracht, durch die Zuflucht zu schlendern, sie in sich aufzunehmen, in der Kuppel zu verweilen, während die beiden gewaltigen Planeten langsam und majestätisch übereinander hinwegzogen und gemächlich die Plätze wechselten. Dabei schienen ihre Ringe erst in seine Richtung zu kippen, nur um dann die Gegenrichtung einzuschlagen, als der vertikale Mond sich in seinem Orbit voranbewegte. Es war schwer, hinter diesem Bild nicht die Hand eines Künstlers zu vermuten. Natürlich wusste er es besser, wusste, dass das Universum wie eine riesige Maschine war, dass alles – nun, fast alles – auf Basis der Existenz von Gravitation und Wasserstoff, Schwacher und Starker Kraft erklärt werden konnte. Und doch…
    Er spürte ein Kribbeln an seinem Handgelenk. Eingehender Ruf des Captains. »Ja, John? Was gibt es?«
    »Professor, wir haben vor einer Weile eine Anfrage der Memphis erhalten. Sie wollen, dass wir nachsehen, ob der Chindi noch auf Kurs ist.«
    »Soll das heißen, sie glauben nicht, dass er bereits gesprungen ist?«
    »Sie wissen es nicht. Aus der Botschaft geht klar hervor, dass er bisher nicht bei 97 eingetroffen ist.«
    »Und wie ist die Lage, John? Ist er bereits im Hyperraum? Soweit ich verstanden habe, können wir das nicht beurteilen.«
    »Nein, Sir. Von hier aus können wir das nicht. Er ist zu weit entfernt. Mit Ihrer Erlaubnis werde ich das überprüfen.«
    »Wie lange wird das dauern?«
    »Nur ein paar Stunden.«
    »Ja«, sagte er. »Tun Sie es.«
     
    Mogambo konnte die Bücher so wenig erkunden wie Hutch. Er wanderte einfach durch die Zuflucht, berührte die aufgeschlagenen Bände, strich mit den Fingerspitzen über die Buchrücken auf den Regalen. Jene Stunden waren angefüllt mit einer Mischung aus Freude und Sehnsucht, einem exquisiten Schmerz, ganz anders als alles, was er in seinem langen, ereignisreichen Leben bisher erfahren hatte.
    Seine Mitarbeiter schmiedeten bereits Pläne, überlegten, wie sie Gebäude und Inhalt am besten zurück nach Arlington bringen konnten. Ihm missfiel der Gedanke, und er hatte Sylvia bereits eine Botschaft geschickt und ihr mitgeteilt, wie hirnverbrannt dieses Vorhaben war. Erst, als er selbst hier eingetroffen war, war ihm klar geworden, dass die Zuflucht und ihre Umgebung von größter Wichtigkeit waren, dass es unmöglich war,das nach Virginia zu bringen, dass die Essenz allein hier war, und dass sie hier bleiben musste.
    Und zum Teufel mit dem Missfallen irgendwelcher anderer, die diese Reise nicht auf sich nehmen wollten.
    Es schien, als hätte sich Yurkiewicz kaum verabschiedet, als er sich schon wieder meldete. »Er ist immer noch da draußen«, meldete er.
    »Er ist noch nicht gesprungen?«
    »Nein.«
    »Das verstehe ich absolut nicht. Haben Sie Hutchins informiert?«
    »Ja, Sir. Ich habe die Botschaft vor ein paar Minuten abgeschickt.«
    »Was tut er? Der Chindi?«
    »Das ist das Erstaunliche. Er ist auf ein Viertel c. Das scheint unmöglich zu sein.«
    »Offensichtlich nicht. Aber er beschleunigt nicht mehr, richtig?«
    »Nein. Er fliegt mit

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