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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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veränderte sich. Die in ihm liegende Spannung ließ nach. Und in seine Augen trat ein wenig künstliches Leben.
    »Besser«, sagte sie.
    Sie beugte sich vor und schlang die Hände um die Knie. Tor stand vor ihr und starrte über ihre Schulter in den Nebel hinaus.
    »Wie geht es dir?«, fragte sie, um das Programm zu starten.
    »Okay.« Er setzte sich zu ihr. »Ich warte auf dich.«
    »Ich weiß. Wir tun, was wir können.«
    »Sieht trotzdem nicht gut aus, oder?«
    »Nein. Ich sage es nur ungern, aber ich habe nicht sehr viel Vertrauen in meinen Plan.«
    »Das dachte ich mir. Es steht dir ins Gesicht geschrieben.«
    »Tut mir Leid.«
    »Schon okay. Ich habe mich selbst in diese Lage gebracht.«
    »Ja, das hast du. Aber du musst durchhalten, hörst du? Gib nicht auf.«
    »Meinst du wirklich?«
    »Klar.«
    Ich belüge ein Abbild, dachte sie, als das Licht anging. Wie jämmerlich.
     
    Sie erhielt eine weitere Mitteilung von Sylvia Virgil, in der sie eine gequälte Miene aufgesetzt hatte. Virgil reagierte auf die Information, dass der Chindi nicht gesprungen war, dass sie inzwischen ernsthafte Zweifel hegten, ob eine Rettung möglich war. »Wir haben bei dieser Mission schon zu viele Leute verloren, Hutch«, sagte sie, und ihre Stimme drohte vor Anstrengung zu versagen. »Es ist mir egal, wie Sie das anstellen, aber holen Sie ihn da raus. Scheuen Sie keine Kosten und Mühen.«
     
    Nach einem zwanglosen Frühstück am Morgen warteten sie die letzte halbe Stunde vor dem Sprung ab. Das Notrufsignal schien, wie die meisten ärmlichen Ideen, nach einer ruhigen Nacht noch weniger Erfolg versprechend, aber es war noch immer der einzige Pfeil im Köcher.
    Auf dem großen Schirm über ihrem Kopf öffnete sich ein neues Fenster. TRANSMISSION VON SYLVIA VIRGIL: Selbst Bill wirkte zunehmend in sich gekehrt.
    »Zeig sie mir, Bill.«
    Die Direktorin saß hinter ihrem Schreibtisch. Sie sah noch ausgezehrter aus als vor ein paar Stunden, falls das überhaupt möglich war. Allmählich ging Hutch auf, dass diese Geschichte auch Virgil in Teufels Küche brachte. Die arme Frau hatte geglaubt, sie würde ein paar Sponsoren auf eine Urlaubsreise schicken, aber was war daraus geworden? »Hutch«, sagte sie. »Ich habe Mogambo bereits informiert, aber ich dachte, Sie würde das auch interessieren. Wir haben Tarnkappensatelliten im Erdenorbit entdeckt. Ersten Untersuchungen zufolge sind sie schon eine ganze Weile dort. Ich kann Ihnen versichern, dass wir aus Ihren Erfahrungen gelernt haben und bei der Untersuchung größte Vorsicht walten lassen. Außerdem möchte ich Ihnen viel Glück bei Ihren Bemühungen wünschen, Kirby zu retten.«
    Zusammen mit dieser Nachricht traf auch ein ganzes Bündel Post ein.
    Bill ließ eine angemessene Zeit verstreichen, ehe er sich erkundigte, ob sie das Inhaltsverzeichnis sehen wollte. »Verteil, was du verteilen kannst. Meine hältst du bereit.«
    Alyx erhielt Angebote für einen Erfahrungsbericht von ihrer Reise. Verleger wollten sie, zwei Spitzenkünstler wollten sich um Text und Musik kümmern. Paul Vachon persönlich hatte Interesse an den Rechten für eine Bühnenversion in Form eines Musicals und bot ihr die Regie an, und wenigstens drei Ghostwriter rissen sich um die Rohfassung der Geschichte. »Ich würde sagen«, erklärte Alyx, »wenn man so etwas überlebt, dann kann man recht gut daran verdienen.«
    Wenige Minuten später sprangen sie.
     
    Eine Signalleuchte auf der Navigationskonsole blinkte. »Was ist los?«, fragte Nick.
    »Ein Komet«, sagte Hutch. »Jedenfalls wäre es einer, würde er je ausbrechen und der Sonne nahe kommen.«
    »Ein Teil der Oort’schen Wolke?«, wollte er wissen.
    »Mehr oder weniger. Wir befinden uns im Randbereich. Die Flugbahn des Chindi liegt deutlich tiefer.« Mit gerunzelter Stirn musterte sie Bills schwarzen Monitor. »Bill, wie sieht unsere Lage aus?«
    » Ich arbeite daran. «
    »Okay«, sagte sie. »Ich sehe keinen Grund zu warten. Fang an, den Notruf zu senden.«
    Alyx’ Hand legte sich über ihren Arm und drückte ihn voller Hoffnung. Eine Kontrolllampe blinkte auf und verkündete, dass die Übertragung der Transmission im Gang war. Kurz, lang, lang, kurz. Und Tors Bild. Immer und immer wieder. Sie würden so lange weitermachen, bis es keinerlei Hoffnung mehr gab.
    »Ich kann unsere Position nicht genau bestimmen«, meldete Bill, »solange wir den Chindi nicht lokalisiert haben. Aber wie es scheint, befinden wir uns in der Nähe seines Vektors.«
    »Okay«,

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