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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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konnte. Er würde noch lange in dieser Gegend bleiben, aber sie würden schon ein ganz besonderes Schiff bauen müssen, um ihn je einzuholen.
    »Ich glaube, ich habe eine Idee«, sagte Nick. »Wie wäre es, wenn wir es mit einem Zusatzaggregat versuchen?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Können diese Schiffe sich gegenseitig im Flug auftanken?«
    »Notfalls ja.«
    »Gut. Nehmen wir an, wir und die Longworth kehren zu Autumn zurück und füllen die Tanks auf. Dann springen wir direkt vor das Ding und beschleunigen, so gut wir können. Aber wenn unsere Tanks halb leer sind, gibt uns die Longworth ihren verbliebenen Treibstoffvorrat. Dann könnte sie nicht mehr manövrieren, aber wir könnten weiterbeschleunigen. Würde das funktionieren?«
    Hutch schüttelte den Kopf. »Sie könnten unsere Tanks auffüllen. Damit kommen wir auf 0,06«, sagte sie. »Das ist nicht einmal ein Viertel von dem, was wir brauchen.«
     
    Hutch ermahnte sich zur Ruhe. Sie würde Tor gewiss nicht helfen können, wenn sie in Panik geriet.
    Die Möglichkeit, auf Unterstützung zurückzugreifen, war auch ihr erster Gedanke gewesen. Ein zweites Schiff der Akademie sollte schon bald hier eintreffen, und das UNN-Schiff war ebenfalls unterwegs. Aber selbst wenn sie vier Schiffe hätten, um die Tanks aufzufüllen, könnten sie sich dem Chindi nicht nähern. Sie bräuchten eine ganze Flotte, um ein Schiff auf die Geschwindigkeit des Chindi zubringen.
    Tor blieben noch drei Tage und sechs Stunden. Den größten Teil dieser Zeit würde die Memphis bereits benötigen, um zu Gemini zurückzukehren.
    Eine andere Möglichkeit wäre der Versuch, die Intelligenz zu kontaktieren, die die Kontrolle über den Chindi ausübte, und sie um Hilfe zu bitten. Aber selbst wenn sie Kontakt aufnehmen konnten, mussten sie noch die Sprachbarriere überwinden, um ihr Problem darzulegen. Dafür hatten sie schlicht nicht genug Zeit.
    Denk nach, Hutchins.
    Das Wichtigste zuerst. Gab es überhaupt eine Möglichkeit zur Kommunikation?
    Der Chindi musste wissen, dass Tor an Bord war. Die Roboter hatten ihn gesehen. Wenn der Chindi wusste, dass Tor in Schwierigkeiten steckte, würde er dann versuchen, ihm zu helfen?
    Sie rief Bill. »Bring uns auf den Kurs des Chindi. Ich möchte zwei Stunden Vorsprung vor ihm haben, wenn wir dort eintreffen.«
    »Und was werden wir dann tun?«, fragte Bill. »Winken, während er vorbeifliegt?«
    »Wir werden wenigstens eine Chance bekommen, mit ihm zu reden. Vielleicht ist uns bis dahin auch noch etwas anderes eingefallen.«
    »Hutch…« Bill verstummte und verriet ihr nicht, was er zu sagen beabsichtigt hatte. »Sprungbereitschaft in siebzehn Minuten.«
    Sie schüttelte den Kopf. Mit dem Chindi zu reden, war nur ein Versuch, sich vorzumachen, dass sie noch nicht aufgegeben hatte. Nach der Tradition der Peacekeeper gab es für jedes Problem eine Lösung. Ein netter Slogan. Er mochte falsch sein, aber er klang gut.
    »Beachten Sie, dass wir beim Rücksprung in einer Umgebung landen werden, die als hiesige Oort’sche Wolke gelten darf, Hutch.«
    »Okay. Leg los. Was es auch kostet.«
    »Die Felsbrocken sind weit verteilt, also sollte sich die Gefahr in Grenzen halten.«
    Wie konnten sie einen Notruf absetzen, den der Chindi als solchen erkennen konnte?
    Sie legte den Kopf zurück, schloss die Augen und wartete auf das vage Gefühl der Orientierungslosigkeit, das gewöhnlich mit einem Sprung einherging.
     
    Hutch schilderte Mogambo das Problem, doch sein einziger Kommentar lautete, dass Tor verloren und es für alle am besten sei, sich dieser Tatsache zu stellen. Es täte ihm Leid.
    Am zweiten Tag erhielt sie eine Mitteilung von Virgil, eine schlichte Nachricht, in der ihr mitgeteilt wurde, dass Tor vom Glück begünstigt sei: Wenn ihn überhaupt jemand retten konnte, dann wäre Hutch diejenige welche. Diese Botschaft löste nur schwelenden Groll in ihr aus. Hutch wusste nicht einmal, ob die Direktorin über die jüngsten Probleme informiert war.
    Sie ertappte sich bei dem Wunsch, alles wäre endlich vorbei.
    Aber sie hielt sich hartnäckig an dem einzig möglichen Weg fest, der ihr noch einen Schimmer Hoffnung bot: »Wir haben etliche Aufzeichnungen aus dem Chindi an Bord«, sagte sie am Nachmittag zu Alyx und Nick. »Lasst uns versuchen, eine zu finden, die einen Notruf enthält.«
    Sie wühlten sich durch militärische Gefechte. »Organisiertes Chaos«, kommentierte Nick, »scheint die Hauptbeschäftigung für jegliche Art intelligenter Spezies zu

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