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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Trotzdem gab sie sich Mühe. »Ich freue mich schon darauf, Sie wiederzusehen, Tor«, sagte sie. Und: »Hutch ist zuversichtlich, dass wir es schaffen werden.« Und: »Wir werden Ihnen zu Ehren eine Party geben.«
    Henry Claymoors Produzent, ein Mann namens Easter, störte sie mitten in der Arbeit, als sie gerade weitere Taustücke mit der Basiseinheit verknüpften. Als er erfuhr, dass Alyx an der Mission teilnahm, war er höchst erfreut und erkundigte sich, ob sie zu einem Interview bereit sei.
    Natürlich war sie. Claymoor war eine populäre Gestalt mit einem großen Publikum. Sie hatte seine Kommentare oft verfolgt. Claymoor über den Mittleren Osten, Claymoor über das Phänomen, dass religiöse Überzeugungen stärker wurden, während sich die Beweise für ein mechanisches Universum verdichteten, Claymoor zu der Frage, warum wir das Methusalem-Projekt nicht weiter verfolgen sollten, das uns eine Lebensspanne von tausend Jahren versprach.
    Sein öffentliches Auftreten wirkte stets ein wenig spießig, und sie hätte einen Gesprächspartner bevorzugt, der dem Geist der jüngeren Generation näher stand, aber am Ende der Welt musste man nehmen, was verfügbar war.
    Etwa neun Stunden vor Ablauf der Zeit beendeten sie alle Arbeiten, die sie erledigen konnten, und kehrten zurück, um auf die anderen Schiffe zu warten. »So sieht also ein Komet aus«, bemerkte Alyx und trat unterwegs gegen die gefrorene Oberfläche. »Aber die Oort’sche Wolke ist nicht sonderlich beeindruckend. Ich sehe da draußen überhaupt nichts anderes.«
    »Das wäre zu Hause in unserer eigenen Oort’schen Wolke nicht anders«, sagte Hutch. »Die Gesteinsbrocken verteilen sich über einen ziemlich weiten Raumabschnitt.«
    Der Klumpen, auf dem sie standen, war vermutlich mehrere Milliarden Jahre alt, ein Überbleibsel der Entstehung eines Planetensystems. »Wir haben Glück«, stellte Hutch fest. »Dieses Ding war in der Nähe. Es ist genau da, wo wir es brauchen.«
    »Wie weit ist die zu Hause entfernt?«
    »Die Oort’sche Wolke? Etwa ein Lichtjahr von der Sonne.«
    »Und diese?«
    »Ein paar Lichttage.« Hutch warf wieder einen Blick zur Uhr.
    »Ich frage mich, wie das kommt«, sagte Alyx.
    Hutch zuckte mit den Schultern. Über die Details wusste sie nichts. »Oort’sche Wolken können in allen möglichen Entfernungen auftreten. Das scheint von der Anzahl, der Größe und der Lage der Planeten abhängig zu sein. Und von der Solarmasse.«
    »Kümmern wir uns um das Wesentliche«, sagte Alyx. »Wenn es so weit ist, wer wird dann die Taue durchtrennen?«
    »Ich hoffe, wir finden auf einem der anderen Schiffe einen qualifizierten Freiwilligen.« Natürlich würde sich Hutch auf der McCarver aufhalten. Und sie brauchten drei Leute auf der Longworth.
    »Glaubst du wirklich, du findest jemanden?«
    »Ich hoffe es.«
    »Wie wäre es mit mir?«
    »Du kennst dich hier draußen nicht aus.«
    »Entschuldige, Priscilla, aber wo, denkst du, befinden wir uns zur Zeit? Wo waren wir in den letzten Wochen einige Male?«
    »Ich weiß, dass du schon draußen warst, Alyx. Trotzdem ist das für dich noch neu, und wir brauchen jemanden mit Erfahrung.«
    »Schau, ich kann das. Es ist nicht gerade sonderlich kompliziert. Außerdem weißt du selbst, dass du vermutlich niemanden finden wirst, der das tun kann.«
    »Ich weiß. Und ich hätte dich auch gefragt.« Hutch blickte auf die vereiste Oberfläche hinab.
    »Es geht doch nur darum, das Tau zu durchtrennen, richtig? Die richtige Stelle für den Schnitt kenne ich bereits, und der Laser scheint nicht so schwer zu bedienen zu sein. Was brauche ich sonst noch?«
    »Du musst wissen, wie man mit einem Go-Pack umgeht.«
    »Warum?«
    »Falls du den Kontakt verlierst.«
    »Dann zeig es mir.«
    »Jetzt?«
    »Sonst haben wir in den nächsten paar Stunden doch so oder so nichts zu tun.« Alyx sah Hutch tief in die blauen Augen. »Hör mal, ich bin an dieser Sache genauso beteiligt wie du oder irgendjemand sonst. Ich möchte helfen. Ich bin dazu bereit, und ich bin dazu fähig.«
    Hutch sah sie aus schimmernden Augen an. »Danke, Alyx«, sagte sie.
    Kurz umarmten sie einander. Aus dem Augenwinkel sah Alyx einen Lichtblitz, etwas kaum Wahrnehmbares, aber als sie versuchte, mehr zu erkennen, war es fort. Sternenlicht und Eis, dachte sie.
    »Die Longworth hat soeben den Sprung in dieses Gebiet vollzogen«, meldete Bill. »Geschätzte Ankunftszeit in sechsundfünfzig Minuten .«
     
    Die Longworth war riesig. Sowohl die Memphis

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