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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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als auch der Hundekuchen sahen in ihrer Gegenwart winzig aus. Und sie verfügte, wie sich herausstellte, über genügend Helfer. Ein halbes Dutzend Freiwilliger kam heraus und half ihnen, den Felsen mit beiden Schiffen zu verbinden. Einige von ihnen waren bereits mit Flickingergeschirren vertraut, während andere sich offensichtlich noch im Umgang mit dem Kraftfeld üben mussten.
    Mit sich brachten sie einen ganzen Haufen weiterer Taue. Menschen in Shorts und Hemden, auf denen die Slogans von Universitäten prangten, schwärmten über das Eis, verzurrten Taue, knüpften Verbindungsknoten und zogen ein Netz um den Felsen. Leider hatten auch sie keine Druckknopfautomatik zu bieten, mit deren Hilfe die Taue zur rechten Zeit von den Schiffen gelöst werden konnten. Diese Arbeit würden sie manuell erledigen müssen.
    Mogambo überraschte Hutch, indem er sie aufspürte und ihr zwei Personen vorstellte, die er mit auf die McCarver nehmen wollte. Er bemühte sich, freundlich zu sein, doch daran musste er noch arbeiten. Außerdem wünschte er so verzweifelt, den Chindi zu besuchen, dass Hutch fürchtete, ihn würde der Schlag treffen, sollte ihr Unternehmen fehlschlagen.
    Seine beiden Begleiter waren eine Physikerin und ein Ingenieur, eine Frau und ein Mann, beide alt genug um zu wissen, dass ein Besuch auf dem Chindi nicht ratsam war. Aber als sie ihre »Genialität« bewunderten, hatten sie Hutch schnell erobert. Hutch wusste, dass sie sich von schönen Worten einwickeln ließ, aber wer tat das nicht? Sie riet ihnen, sich von dem Chindi fern zu halten, überließ ihnen aber die Entscheidung.
    Mogambo fragte sie, ob sie dafür gesorgt hatte, dass er an Bord der McCarver aufgenommen würde. »Brownstein ist ein Pferdearsch. Er versteht einfach nicht, wie wichtig das ist.«
    Hutch hatte seine Bitte vergessen.
    Zwar kannte sie den Captain der McCarver nicht persönlich, aber unter den Piloten war es üblich, einander gegenseitig zu helfen. »Ich hatte ein bisschen zu viel zu tun, Professor. Lassen Sie mich sehen, was ich für Sie tun kann.«
    »Und Sie werden es nicht vergessen?«
    Sie nickte matt. »Ich werde tun, was ich kann, Professor.«
    Die McCarver meldete ihre Ankunft. Sie war ein wenig weiter entfernt als geplant wieder in den normalen Raum zurückgekehrt. Doch sie war unterwegs und würde in zwei Stunden ebenfalls bei den beiden anderen Schiffen eintreffen.
     
    Hutch überwachte die Fertigstellung des Netzes und hielt sich so penibel wie möglich an Bills Plan. Dennoch gab es in manchen Bereichen Probleme, besonders an einer Stelle auf der hinteren Seite des Hundekuchens, die von scharfkantigen Felsen geprägt war. Die Felsgrate sahen aus, als könnten sie die Taue durchscheuern, also rückten sie ihnen mit den Lasercuttern auf den Leib, gaben aber bald auf, weil diese Vorgehensweise zu zeitraubend war, und passten stattdessen die Form des Netzes an.
    Als sie schließlich überzeugt waren, dass es halten würde, zogen sie die Haltetaue zur Longworth und sicherten sie an der Unterseite des Schiffs. Bill drehte die Memphis auf der Längsachse und brachte sie auf der anderen Seite des Asteroiden in Position. Taue wurden in beide Richtungen gespannt und gesichert. Der Asteroid hing nun in einem etwa 60 Meter langen Netzwerk aus starken Tauen unter den beiden Schiffen.
    Der Arbeit folgte eine Stunde ungeduldigen Wartens auf die McCarver. Zu viel Zeit. Es dauerte einfach zu lang.
    Falls alles klappte, würden sie doch noch immer dem Chindi hinterher jagen müssen. Und die Zeit wurde knapper und knapper.
    Hutch nutzte die Verzögerung, um einen Kanal zu Brownstein zu öffnen.
    »Ich mag ihn nicht«, sagte Brownstein. Er hatte einen Akzent, den sie nicht recht einordnen konnte. Osteuropäisch, möglicherweise.
    »Tun Sie mir den Gefallen«, beharrte Hutch und schaltete ihren ganzen Charme an.
    Sie stand unter dem Rumpf der Longworth, einem recht plump aussehenden Schiff, lang und klobig, eine Reihe Kisten und Kästen unterschiedlicher Größe, die wie in einem Puzzle für Kleinkinder zusammengesetzt schienen. Aber immerhin war sie symmetrisch aufgebaut, und das schien das einzige Zugeständnis an ästhetische Belange zu sein.
    Der Mann sah sie an, und sie wusste, er würde ihr den Gefallen tun. »Und was, wenn einem von denen was zustößt?«
    »Dafür sind Sie nicht verantwortlich. Das habe ich schriftlich.«
    Nach einer langen Pause: »In Ordnung. Ihnen zuliebe.«
    »Danke, Captain.« Dann änderte sie den Tonfall. »Hat

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