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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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verabschiedete sich von Alyx und Nick. »War mir ein Vergnügen«, sagte sie. »Wir sehen uns zu Hause.« Dann bot sie ihnen an, einen Freiwilligen von einem der anderen Schiffe anzufordern, um ihnen jede notwendige Unterstützung zukommen zu lassen.
    Sie lehnten ab, und Hutch erinnerte sie daran, dass sie für lange Zeit auf der Memphis isoliert sein könnten. Alyx erklärte jedoch, es sei in Ordnung, und sie könnten auf sich aufpassen. Und Nick wirkte geradezu entzückt. Gestrandet mit Alyx? Einem Mann konnte Schlimmeres widerfahren.
    Die Vertäuungsmannschaft verkündete, dass alles bereit sei. Brownstein vergeudete keine Zeit und gab bekannt, dass sie starten und für zwei Stunden in den »Schnellen Vorlauf« gehen würden, eine altmodische Umschreibung der Beschleunigungsphase. »Abflug«, sagte er.
    Als die Freiwilligen auf ihre jeweiligen Schiffe zurückgekehrt waren, was, bis auf einen Fall, die Longworth war, lud Brownstein Hutch zu sich auf die Brücke ein. Einige gespannte Minuten verbrachten sie mit Warten und dem Austausch von Kommentaren, die besagten, dass sie so etwas auf keinen Fall noch einmal erleben wollten. Dann meldete die KI, sie seien abflugbereit. Der Captain informierte seine Passagiere, beugte sich vor und schüttelte Hutch die Hand. »Viel Glück«, sagte er.
    Die Motoren der Memphis und der Longworth zündeten, und sie fingen an, sich voranzubewegen.
    Die McCarver rührte sich nicht. Zu Beginn der Reise war auch sie nur ein Frachtstück.
    Hutch sprach wieder zu Tor. »Wir sind unterwegs«, erzählte sie ihm.
     
    In einem wohl überlegten Verfahren schleppten die beiden interstellaren Schiffe den Asteroiden aus dem Orbit, schwenkten in die Richtung des Chindi und fingen an zu beschleunigen. Zwar musste das Tau nach Bills Berechnungen halten, doch der Anblick des Netzes, das sich zwischen Felsen und Schiffen spannte und dehnte, blieb beunruhigend.
    Bill übertrug alle wichtigen Daten auf die McCarver. Hutch sorgte sich vor allem um die Triebwerkstemperaturen. Das Antriebssystem war darauf ausgelegt, maximal eine Stunde lang dauerhaft zu laufen, was – unter normalen Umständen – mehr als ausreichend war, um die notwendige Energie für den Sprung aufzubauen. Bei dieser Exkursion benötigten sie jedoch wegen der schweren Last, die sie mit sich führten, mehr als zwei Stunden ununterbrochener Beschleunigung, um ihr Ziel zu erreichen.
    Brownstein versorgte sie mit Kaffee, und sie saßen da, unterhielten sich, beobachteten den Anstieg der Geschwindigkeit und behielten die Uhr im Auge. Dann und wann sprach Hutch mit Tor, mit Alyx und Nick auf der Memphis und mit Bill.
    Sie erreichten 0,005c. Ein halbes Prozent der Lichtgeschwindigkeit. Zielgeschwindigkeit 0,026c.
    »Das glaube ich erst, wenn ich es sehe«, verkündete Brownstein.
    Auf der Longworth meldete Yurkiewicz, das alles in Ordnung sei. »Wir verbrauchen mehr Treibstoff, als ich beabsichtigt habe, aber wir mussten ein paar Korrekturen vornehmen.«
    Später tauchte ein virtueller Claymoor neben ihr auf. »Ich würde gern eine Show mit Ihnen machen, Hutch«, sagte er. »Aber erst brauche ich ein bisschen Hintergrundmaterial. Sind Sie nicht die Frau, die letztes Jahr auf Deepsix gestrandet ist? Die von Gregory MacAllister gerettet wurde?«
    Ganz so hatte sich die Sache nicht abgespielt, aber an einer Berichtigung war er nicht interessiert. Er fragte sie, wo sie aufgewachsen sei, wie sie Pilotin geworden war, warum sie Pilotin geworden war, ob sie Kinder hatte und was sie in ihrer Freizeit tat. Welche Beziehung zwischen ihr und dem Burschen bestand, der in dieser außerirdischen Rostlaube festsaß. Wie war doch gleich sein Name?
    »Er ist ein Passagier«, erklärte sie.
    »Nur ein Passagier?« Claymoor sah argwöhnisch und enttäuscht zugleich aus. »Sie hegen diesem Mann gegenüber keine persönlichen Gefühle?«
    »Er ist ein Passagier. Ich bin für alle meine Passagiere verantwortlich.«
    Sie beantwortete seine Fragen, so gut sie konnte, ehe sie sich schließlich entschuldigte. »Ich muss mit ihm reden«, sagte sie.
    »Mit wem?«
    »Tor.«
    Claymoor war sichtlich überrascht. »Sie haben Kontakt zu ihm? Mir wurde gesagt… Nun, wie auch immer, kann ich ebenfalls mit ihm sprechen?«
    »Er kann Ihnen nicht antworten«, erläuterte sie.
    »Warum nicht?«
    »Er ist zu weit entfernt. Die Transmission von der Chindi ist nicht stark genug, diese Distanz zu überbrücken.«
    »Woher wissen Sie dann, dass er Sie hört? Wissen wir überhaupt, ob

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