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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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es Probleme gegeben?«, fragte sie, als würde sie sich ganz im Vertrauen mit einem alten Freund unterhalten.
    »Er hat vergessen zu fragen. Hat einfach erklärt, er käme an Bord und würde das und das tun.«
    »Ja, ich verstehe. Ich sorge dafür, dass er sein Anliegen angemessen vorträgt.«
    »Schon in Ordnung. Sie wollen, dass ich ihn an Bord nehme, also nehme ich ihn an Bord.«
    Dann sprach sie mit Tor und erzählte ihm, dass alles planmäßig verlief, versicherte ihm, es sähe wirklich gut aus. »Wir kommen«, sagte sie. »Bleib einfach, wo du bist.«
    Bleib, wo du bist. Sie bedauerte diese Bemerkung, noch während sie die Worte sprach, aber es war zu spät, sie waren bereits gefallen.
     
    »Sie sind hier«, sagte Hutch zu Tor, als sie die Lichter am Himmel näher kommen sah. Die McCarver, die Mac, war kaum mehr als eine Jacht.
    »Okay«, sagte irgendjemand. »Los geht’s.«
    Die Mac schaltete auf Umkehrschub, manövrierte sich in eine parallele Linie zu den beiden anderen Schiffen und glitt schließlich zwischen sie, um ihren Platz auf dem Asteroiden einzunehmen. Im Gegensatz zu den anderen Schiffen setzte sie mit dem Rumpf auf dem Felsen auf.
    Die McCarver war nur halb so groß wie die Memphis. Der Asteroid war folglich deutlich größer als das Schiff.
    Die Freiwilligen legten der Mac die Taue an.
    Die Hauptluke öffnete sich, während Hutch und Yurkiewicz das Netz einer letzten Inspektion unterzogen. Brownstein kam heraus, winkte und stieg hinab auf die Oberfläche. »Tut mir Leid, ich bin spät dran«, sagte er.
    Hutch schüttelte ihm die Hand und dankte ihm für seine Hilfe. Inzwischen wurden die Taue an dem Presseschiff befestigt, sodass es sicher mit dem Asteroiden verknüpft war.
    Nun tauchten auch Mogambo und seine beiden Mitarbeiter auf. Der Professor erzählte Brownstein, wie schön es doch sei, ihn zu sehen, und wie erfreut er sei, mit ihm fliegen zu dürfen (anscheinend lernte er doch noch dazu). Dann stellte er seine Kollegen vor, Teri Hankata von der Quraquat-Raumstation und Antonio Silvestri, der eine Untersuchungsmannschaft leitete, die herausfinden wollte, warum die Terraformung auf dieser Welt fehlgeschlagen war. Sie trugen Go-Packs und einen Haufen anderer Ausrüstungsgegenstände, die sie, mit Brownsteins Einwilligung, auf der McCarver verstauten.
    Außerdem hatten sie eine mobile Kuppel dabei, größer als die von Tor, die sie für ihren Aufenthalt auf dem Chindi zu nutzen gedachten. Mogambo tat überdies, was er konnte, um alle übrigen Beteiligten zu beruhigen. »Ich weiß, ich bereite Ihnen zusätzliche Ungelegenheiten«, sagte er. »Aber wir wollen uns nur kurz dort umsehen.«
    »Das hoffe ich«, brummelte Brownstein. »Sie wissen selbst, dass wir möglicherweise eine Weile längsseits dieses Dings treiben werden. Solange ist es mir egal, ob sie an Bord oder auf dem Ding sind. Aber wenn ich abflugbereit bin, erwarte ich, dass Sie zurückkommen. Unverzüglich.«
    »Selbstverständlich.«
    »Ich kann es mir nicht leisten, auf Sie zu warten. Wenn wir abflugbereit sind und Sie sind nicht an Bord, heißt es sayonara.«
    Mogambo war es nicht gewohnt, dass irgendjemand so mit ihm sprach, und er hatte sichtlich Mühe, seine freundschaftliche Haltung aufrechtzuhalten.
    Hutch und die anderen Beteiligten wurden Henry Claymoor vorgestellt. Claymoor war einer dieser großen, wichtigtuerischen Typen, strotzend vor einer Art klebrigem Charme, die nie gelernt hatten, sich zurückzuhalten. Dunkle Haare, dunkle Augen und eine Stimme, weich und schwer wie Cognac, die jedem Detail der Existenz Gewicht zu verleihen schien. Er war ein distanzierter Mensch, der schwer daran arbeitete, sich zwanglos zu geben. Eine Tendenz, die sich wohl durch die Verjüngungskuren verstärkt hatte, wie Hutch dachte. Diese Kuren hatten ihn zwar vor den Leiden des Alters bewahrt, ihn aber keineswegs jugendlicher gemacht. Er schien zu jenen unglückseligen Gestalten zu gehören, die nie jung gewesen waren. Hutch konnte sich nicht vorstellen, dass er je ein glücklicher Mensch gewesen war.
    Die McCarver lag flach auf der Oberfläche des Asteroiden, und die Freiwilligen schlangen Taue um die zentrale Verjüngung des Felsbrockens und den Rumpf der Mac.
    Hutch versuchte zu helfen, doch wie sich herausstellte, hatte die Arbeitstruppe bereits unterwegs geübt. »Gehen Sie einfach nur aus dem Weg, Ma’am«, beschied ihr einer der Freiwilligen.
    Und schneller, als sie zu hoffen gewagt hätte, beendeten sie ihre Arbeit.
    Hutch

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