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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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dem Asteroiden.
    Claymoor meldete sich erneut, dieses Mal nur über Audio. »Hutch? Sind Sie gerade beschäftigt? Oder haben Sie einen Moment Zeit für mich?«
    »Ja, Mr Claymoor? Was kann ich für Sie tun?«
    »Ist es wahr, dass Sie rausgehen werden, wenn das große Schiff losgemacht wird?«
    »Nein«, sagte sie, wohl wissend, welche Richtung dieses Gespräch nehmen musste. »Ich bleibe, wo ich bin.«
    »Ich habe etwas anderes gehört«, sagte er enttäuscht und wandte sich an Brownstein. »Yuri?«
    »Ja, Sir?«
    »Können Sie dafür sorgen, dass ich während dieser Operation draußen sein kann? Ich möchte ein paar Nahaufnahmen machen.«
    »Keine gute Idee, Mr Claymoor.«
    »Warum nicht?« Seine Stimme wurde bereits etwas lauter.
    »Wir müssen diese Sache so schnell wie nur möglich hinter uns bringen.«
    »Ich brauche nur ein paar Minuten.«
    »Sir, wir werden auch dann noch beschleunigen. Sie würden einfach fortgerissen werden. Das ist gar nicht gut für die Verdauung.«
    »Oh.«
    »Das ist nicht so wie beim letzten Mal.«
    Brownstein verriet nicht, was dieses letzte Mal zu bedeuten hatte, aber sie nahm an, dass er ihm gestattet hatte, irgendwo mit einem Flickingergeschirr herumzuspazieren.
    »Verdammt«, fluchte Claymoor. »Hier entwickelt sich eine teuflisch gute Story, und wir bekommen keine Bilder.«
    »Die Sensoren werden uns genug Bilder liefern.«
    »Ich kenne diese Bilder. Sie sind nicht gut genug.«
    »Das ist egal. Physikalisch gibt es keine andere Möglichkeit.«
    »Brownie, da werden Leute draußen sein, um die Taue durchzutrennen. Es muss eine Möglichkeit geben.«
    Er hatte Recht. Es würde ein paar Minuten geben, während derer die Triebwerke abgeschaltet waren. Aber sie mussten sehr schnell handeln. Da blieb keine Zeit für Bildaufnahmen. Wenn sie das Zeitfenster nicht einhielten, wäre alles vorbei.
    »Ich werde bestimmt niemandem im Weg sein«, versprach Claymoor. Dieses Mal schien sich sein Appell wieder an Hutch zu richten.
    Brownstein sah sich zu ihr um, und sein Blick verriet, dass sie gefragt war.
    »Ist er Ihr Boss?«, fragte sie.
    Ja, das ist er.
    Sie widmete sich wieder dem Journalisten. »Mr Claymoor«, sagte sie. »Der Captain hat Recht. Wenn Sie dort rausgehen, könnten wir Sie verlieren. Aber wenn Sie darauf bestehen und bereit sind, sofort zurückzukommen, wenn ich es Ihnen sage…«
    »Oh, ja«, fiel er ihr ins Wort. »Kein Problem.«
    »Sie wissen, wie man mit einem Flickingergeschirr umgeht?«
    »Selbstverständlich.«
    »Yuri meint, ich sollte Sie mitnehmen, wenn ich hinausgehe, also machen wir es so.«
    »Danke. Ihnen auch, Yuri.«
    Die Temperaturwerte der Longworth stiegen erneut, aber Yurkiewicz versicherte ihnen, dass alles in Ordnung sei. Er könne so lange durchhalten, wie es notwendig war, aber sie sollten wissen, dass das Schiff neue Maschinen brauchen würde, wenn diese Sache vorbei war.
    Bill berichtete eine dauerhafte, geringfügige Überhitzung, die aber unter Kontrolle war. »Allerdings wird der Treibstofflangsam knapp. Wir verbrauchen beträchtliche Mengen.«
    Sowohl die Maschinen der Longworth als auch die der Memphis verfügten über eine Pannensicherung, die die Triebwerke abschalten würde, sollten die Bedingungen nicht länger tragbar sein. Tatsächlich hätte die Pannensicherung auf der Longworth bereits in Aktion treten müssen, doch Yurkiewicz hatte sie offensichtlich außer Funktion gesetzt. Die Einrichtung auf der Memphis gestattete keinen derartigen Eingriff, aber dort war die Lage auch noch nicht so ernst.
    Brownstein bot ihr ein Sandwich an. »Entspannen Sie sich«, sagte er. Hutch wusste nicht recht, wo das Essen hergekommen war.
    »Nähern uns der Sprunggeschwindigkeit«, meldete Jennifer. »Acht Minuten bis zur Abschaltung.«
    Weder die Longworth noch die Memphis hatten noch genug Treibstoff, um wieder abzubremsen. Wenn die Aktion also vorbei war, würden sie, wie Hutch dachte, alle gerettet werden müssen.
    Das Sandwich war mit Roastbeef belegt. Hutch kaute langsam und versuchte, sich auf das Essen zu konzentrieren. Es zu genießen.
     
    Alyx’ ruhmreicher Moment war gekommen. Sie löste das Sicherheitsnetz und erhob sich von ihrem Sitz. Auf der Longworth taten derweil Yurkiewiczs Leute das Gleiche.
    Sie marschierte hinunter in den Frachtraum, legte ein Flickingergeschirr an, schnappte sich die Sauerstofftanks und nahm den Lasercutter an sich. Dann schnallte sie das Go-Pack um.
    »Drei Minuten«, sagte Bill. »Ich möchte Sie daran erinnern,

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