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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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er noch am Leben ist?«
    »Wir wissen, dass er vor wenigen Stunden noch am Leben war.«
    »Und woher wissen Sie das?«
    Sie zeigte ihm das Bild. Tor auf einem Hügel, die Arme hoch erhoben. Winkend. In der Nähe die offene Luke.
    »Großartig«, sagte er. »Und das ist die Außenseite des Chindi? Das ist…« Er zögerte. »… sehr ergreifend. Gutes Material.«
    Brownstein sah sich zu ihr um. »0,008c«, verkündete er.
    »Null-null-acht c? Ist das wichtig, Hutch?«
    »Das ist etwas weniger als ein Prozent der Lichtgeschwindigkeit und so schnell, wie ich noch nie zuvor geflogen bin.«
     
    »Hutch«, meldete Bill, »unsere Nummer Zwei überhitzt.«
    Noch beinahe 50 Minuten bis zum Sprung. »Ich weiß«, sagte sie. »Wir beobachten die Vorgänge.« Ein gewisser Temperaturanstieg war bei dieser Art anhaltender Nutzung unausweichlich. Sechs Minuten später erging es der Longworth ebenso. Aber der Temperaturanstieg blieb in einem verträglichen Rahmen. Die Kühlmittel konnten modifiziert werden, die Treibstoffmischung angepasst, Dämpfungsverfahren eingeleitet werden. Notfalls konnte sie das Triebwerk für ein paar Minuten abschalten, aber das bedeutete einen Zeitverlust, den sie sich nicht leisten konnten.
    Hutch sprach mit Bill und wies ihn an, einige Modifikationen vorzunehmen. Die Temperatur stabilisierte sich.
    Mogambo erkundigte sich nach dem Stand der Dinge. Er tat das in regelmäßigen Abständen, vermutlich, um sich sicherer zu fühlen. Liegen wir noch im Plan? Wie sieht es mit den Maschinen aus? Hatte es irgendeinen Hinweis auf Leben an Bord des Chindi gegeben? Wie tief waren sie in das Schiff vorgedrungen? Hatten sie irgendeine Spur von einem Maschinenraum entdecken können?
    Antonio Silvestri, der zusammen mit Mogambo an Bord gekommen war, betrat die Brücke. »Sie erinnern sich nicht an mich, richtig?«, fragte er.
    Er war ziemlich klein, nicht viel größer als Hutch. Olivfarbene Haut, schwarzes Haar, dunkle Augen. Recht attraktiv, wenn seine Züge auch beinahe feminin wirkten.
    Sie hatte ihn schon mal irgendwo gesehen, aber, so Leid es ihr tat, sie wisse nicht mehr, wo.
    »Nennen Sie mich Tony«, sagte er entwaffnend. »Sie haben mich vor Jahren einmal von der Station nach Pinnacle geflogen.« Er sprach englisch mit einem vagen italienischen Akzent. »Es war nur ein zweitägiger Flug, und ich durfte wirklich nicht damit rechnen, dass Sie sich an mich erinnern. Aber ich erinnere mich an Sie.« Seine Augen blitzten. »Ich verstehe Ihre Sorge um Ihren Passagier, Mr Kirby. Ein Künstler, nicht wahr?« Nicken. »Ich habe mir seine Werke angesehen, als ich davon gehört habe.« Er lächelte. »Er ist die Mühe wert. Wenn ich irgendetwas tun kann, dann zögern Sie nicht, mich zu fragen.«
    Außerdem unterhielt sich Hutch ein paar Minuten mit Teri Hankata, Mogambos zweiter Begleitung. Sie war ihrem Boss erheblich ähnlicher, oberflächlich höflich, aber ehrgeizig und, wie Hutch vermutete, begierig, den Chindi zu entern.
     
    »Neununddreißig Minuten bis zum Systemsprung«, verkündete die KI der McCarver, die auf den Namen Jennifer hörte und anders als Bill eine sachliche Haltung wahrte. »Zehn Minuten bis zur Zündung.«
    Brownstein nickte und informierte seine Passagiere. »Aber das wird vermutlich nichts ausmachen«, fügte er hinzu. »Ich glaube nicht, dass Sie einen Unterschied spüren werden.«
    Der Captain hatte Jennifer die ganze Operation überlassen – Jennifer, in aller Deutlichkeit: nicht Jenny, wie Hutch erfahren konnte, als sie diese Koseform ausprobierte. Die KI zählte die letzte Minute im Zehn-Sekunden-Takt und schließlich die letzten Sekunden herunter. Das alles war furchtbar dramatisch, und die Motoren der Jacht zündeten exakt im Zeitplan. Die McCarver hob sich in den Tauen, durch die sie mit dem Asteroiden verbunden war. Sie lieferte nicht viel Schub, aber immerhin etwas, und dieser Umstand senkte die Beanspruchung für die anderen Schiffe. Die inzwischen auf alarmierende Werte angestiegene Temperatur der Maschinen sank wieder ein wenig, und als sie erneut stieg, tat sie das weitaus langsamer als zuvor.
    »Wir schlucken höllisch viel Treibstoff«, meldete Yurkiewicz von der Longworth.
    »Wenn er nur noch eine weitere halbe Stunde reicht«, entgegnete Hutch.
    Sie näherten sich inzwischen 0,018c und hatten damit sämtliche Geschwindigkeitsrekorde gebrochen. »Und dabei«, bemerkte Brownstein, »schleppen wir immerhin noch dieses Monstrum mit.« Mit dem Daumen deutete er nach draußen zu

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