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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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dass die Durchtrennung der äußeren Taue sehr schnell erfolgen muss.« Die KI sendete auch außerhalb der Memphis, um die Menschen auf allen drei Schiffen zu erreichen.
    Alyx öffnete die Luftschleuse und ging in Gedanken noch einmal den Weg durch, den sie nehmen würde, wenn sie auf dem Rumpf war.
    Sie kletterte in die Schleuse und lehnte sich an das Schott, um ihr Gleichgewicht trotz der konstanten Beschleunigung zu wahren. Dann schloss sie die innere Luke und senkte den Druck ab.
    Hutch überprüfte derweil von der McCarver ausdie Lage. Waren auf der Longworth alle so weit? Aye, sie standen bereit. In diesem Fall ging es um drei Freiwillige, die acht Taue lösten mussten, von denen zwei nicht gut zugänglich waren, sprich, weiter entfernt von den Luken, als sämtliche Arbeiten, um die Alyx sich kümmern musste.
    Die Maschinen der Mac waren heiß. Die kleine Jacht hatte trotz der Unterstützung durch die anderen Schiffe schlicht und einfach zu lange Zeit zu viel Masse befördert. Brownstein sah, wie sie die Instrumente beäugte, und schüttelte den Kopf. Es wird ein bisschen warm, schien seine Geste zu sagen, aber es ist alles in Ordnung.
    War Alyx bereit?
    »Ja, bereit.«
    »Dreißig Sekunden«, sagte Bill.
    Alyx öffnete die äußere Luke, hielt sich aber von ihr fern. Noch beschleunigten die Schiffe, und sie konnte das Gleichgewicht kaum halten und drückte sich an das hintere Schott. Es wäre wenig gewonnen, würde sie einfach hinausfallen.
    Bill zählte die letzten zehn Sekunden herunter. Als die Zeit abgelaufen war, wurden auf allen drei Schiffen die Triebwerke abgeschaltet. Die Tendenz, ständig gegen das Schott zu fallen, war fort. Sie löste sich von der Wand, testete ihren Gleichgewichtssinn, der ein paar Sekunden brauchte, um wieder ein normales Niveau zu erreichen, und trat zur Luke hinaus. Zur selben Zeit verließen drei Personen die Longworth. Sie sah ihre Lampen aufblitzen, als sie sich über den Rumpf des Schiffes verteilten.
    Die Memphis war an der Andockvorrichtung im Heck, einer Lastenwinde mittschiffs und der Ersatzmehrzweckkopplungsbank am Bug mit dem Asteroiden vertäut. Die Andockvorrichtung war ihr erstes Ziel. Sie bewegte sich flink und widerstand der Versuchung, das Go-Pack zu benutzen, so gern sie es auch getan hätte. Aber sie und Hutch hatten alles genau geplant, und sie hatte genug Zeit. Sollte sie jedoch wild herumfliegen und so einen Fehlschlag provozieren, würde ihr Versagen einen hohen Preis fordern.
    Binnen weniger Augenblicke traf sie an der Andockvorrichtung ein, schaltete den Cutter an und machte sich an die Arbeit.
    Die ganze Szenerie war in Sternenlicht gebadet, das riesige Frachtschiff, die bescheidenere Memphis, die kleine Jacht, die kahle Oberfläche des Asteroiden und die roten Klingen der Lasergeräte. Die Sterne, die in Schwindel erregender Weise über den Himmel geglitten waren, als sie und Hutch vor einigen Stunden das erste Mal hinaus auf den Hundekuchen gegangen waren, rührten sich nun nicht mehr.
    Das Tau riss entzwei, und eines der herumpeitschenden Enden hätte ihr beinahe den Arm abgerissen.
    Eine Frauenstimme, offensichtlich ein Besatzungsmitglied der Longworth, warnte sie, dass die unter Spannung stehenden Taue sich als unberechenbar erweisen könnten. »Passen Sie auf, wenn sie nachgeben.«
    Fast hätte sie das auf die harte Tour lernen müssen.
    Alyx fühlte, wie eine Woge Adrenalin durch ihren Körper strömte, und stürmte weiter zur Lastenwinde, wo sie sich dem zweiten Arbeitsabschnitt widmete. Dem Zeitplan war sie um beinahe eine Minute voraus. Die Leute von der Longworth unterhielten sich miteinander, erteilten Anweisungen und tauschten Verwünschungen aus.
    Das Tau an der Winde war mit dem Sockel verbunden, und Alyx wusste nicht, wie sie es durchtrennen sollte, ohne ein Loch in den Rumpf zu schneiden. Das kommt davon, wenn man sich zu sehr beeilt. Sie kletterte an dem Tau entlang, bis sie Abstand zum Rumpf hatte, hielt sich mit einer Hand fest und schwang den Lasercutter in der anderen. Jemand fragte sie, was sie glaubte, dass sie dort täte, aber sie nahm sich nicht die Zeit zu antworten.
    Über den Commlink trieb Yurkiewicz seine Leute zur Eile an.
    Das Tau schwärzte sich. Alyx richtete den Laserstrahl weiter drauf und sah zu, wie es auseinander riss.
    Die beiden Enden trieben auseinander. Alyx hielt sich an einem davon fest, hatte aber weder Halt noch die Zeit, sich mit bloßen Händen zurückzuhangeln. Zum Teufel damit. Auf diesen Augenblick

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