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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Rechnung dafür bezahlen darf.
    Gregory MacAllister,
Ein Spaziergang durch Gomorrah, 2214
     
    Hutch meldete sich am nächsten Morgen in der Einsatzzentrale und erhielt ihre Anweisungen. Man teilte ihr mit, sie müsse mit sechs bis acht Passagieren rechnen. Die Details stünden noch nicht endgültig fest. Am Sechsten fände eine Einsatzbesprechung im Konferenzraum der Akademie auf dem Rad statt, der Abflug sei für den 7. Oktober festgesetzt.
    Außerdem ermöglichte man ihr einen virtuellen Rundgang in der City of Memphis. Sie war nur halb so groß wie die meisten anderen Akademietransporter. Aber ihre Größe war hauptsächlich das Resultat einer Platzeinsparung bei den Antriebssystemen, die durch den technischen Fortschritt der Hazeltines und der Fusionsgeneratoren ermöglicht wurde, deren Spezifikationen einen Wirkungsgrad vermuten ließen, wie sie ihn noch nie zuvor erlebt hatte. Die Sensorenbänke und Kommunikationssysteme befanden sich auf dem neuesten Stand der Technik, ebenso wie die Steuerkonsolen und Kontrollinstrumente.
    Das Innere des Schiffes zeichnete sich durch ein großzügig bemessenes Platzangebot und einen bemerkenswerten Komfort aus. Metall und Kunststoff, Materialien, deren Anblick ihr aus anderen Schiffen mehr als vertraut war, waren weichem Kunstleder, gebeizten Holzverkleidungen und dicken Teppichböden gewichen. Überall gab es Holztäfelung und Vorhänge. Der Gemeinschaftsraum war mit einem Mobiliar ausgestattet, wie man es (beinahe) in einem Klub der gehobenen Klasse erwarten durfte. Auch gab es ein Steuerpult mit allen Tasten und Displays, die man sich im Zuge der Erforschung einer neuen Welt nur wünschen konnte. Auf diesem Schiff dürften sich die Reisenden fühlen, als würden sie in einem jener großartigen Häuser des 21. Jahrhunderts am Rand von Provincetown logieren. Die Brücke verfügte über eine sanfte indirekte Beleuchtung, und der Luftversorgung konnte eine ganze Reihe unterschiedlicher Düfte zugesetzt werden: Limone oder Zeder oder ein Dutzend anderer Aromen. Lasst mir nur ein bisschen Zeit, dann werde ich mich bestimmt daran gewöhnen können.
    Und was war mit Bill?
    Der Offizier in der Einsatzzentrale erklärte, eine KI-Einheit sei an Bord verfügbar.
    Da die Memphis kein Akademieschiff war, war die hauseigene KI nicht installiert worden, also wurde sie gefragt, welche Form der KI sie bevorzugen würde.
    Hutch entschied sich für Bill.
    Sie hatte gehofft, Preach würde ebenfalls hier auftauchen, aber eine diskrete Frage förderte die Information zutage, dass er gegen neun da gewesen sei, gleich zu Beginn der Öffnungszeit der Einsatzzentrale, seine Instruktionen erhalten habe und wieder gegangen sei.
    Einigermaßen ernüchtert und wenig energiegeladen, überlegte Hutch, ob sie den Flug nach Hause auf den späten Nachmittag umbuchen sollte. Das würde ihr die Möglichkeit geben, ihn anzurufen und ihm vorzuschlagen, gemeinsam zu Mittag zu essen. Das hätte sie schon vergangene Nacht tun sollen, als die Gelegenheit günstig war. Dann aber verwarf sie den Gedanken. Nur keine Torschlusspanik.
    Sie spendierte sich ein paar neue Klamotten, ging zurück in ihr Apartment, packte und nahm ein Taxi zum National Airport.
    Um sieben Uhr war sie bei ihrer Mutter.
     
    Hutchs Mutter, Teresa Margaret Hutchins, lebte in Farleyville, einem Vorort im Norden von Princeton. Als das Taxi landete, wartete sie bereits mit einem halben Dutzend ihrer Freunde vor dem Haus, gleich am Rand des Landeplatzes, auf ihre Tochter. In den Bäumen hingen bunte Bänder, und ein paar Kinder aus der Nachbarschaft hatten sich eingefunden, um herauszufinden, was es mit dem ganzen Trara auf sich hatte. Fehlte nur noch eine Highschoolband.
    Jeder war begierig darauf, Teresas berühmte Tochter zu sehen, ein Ritual, das sie jedesmal über sich ergehen lassen musste, wenn sie nach Hause kam. Meine Tochter, die Sternenfahrerin.
    Das Taxi sank auf den Landeplatz herab. Hutch zahlte, kletterte heraus, umarmte ihre Mutter, umarmte ihre Gäste und schüttelte jedem die Hand. Und Mom legte gleich los: »Priscilla war dabei, als die Omegawolken entdeckt worden sind«, erzählte sie einer Frau in mittleren Jahren, deren Name Weepy zu lauten schien.
    Und die Gäste ihrer Mutter reagierten, wie es die Leute stets bei solchen Anlässen zu tun pflegten:
    »Du musst uns alles über Deepsix erzählen, Liebes.«
    »Kennst du meinen Cousin Jamie? Er arbeitet auf der Raumstation, draußen bei Quraqua.«
    »Es muss herrlich sein, zu den

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