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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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ausgebucht?«
    »Die anderen Aufträge kann ich mit einem Nebenvertrag an einen Subunternehmer abgeben.«
    »Also wirst du zusagen.«
    »Ja, ich denke schon. Das Geld wäre schon nett.«
    Ein Roboter tauchte auf, entzündete die Kerzen und nahm ihre Bestellung entgegen, Käse und Schinken für Hutch, Rinderbraten für Preach. Und zwei kalte Biere. »Kennst du diese Leute? Diese Gesellschaft von irgendwas?«
    »Kontaktsuchender. Ein paar von ihnen sind mir schon begegnet. Sie sind okay. Solange man nicht über Außerirdische mit ihnen diskutieren will.«
    Das Bier wurde serviert, und sie ergriffen die Gläser. »Auf die schönste Frau im Raum«, sagte er und tat, als würde er sich umsehen, um sein Urteil zu bekräftigen. »Ja«, fügte er dann hinzu, »kein Zweifel möglich.«
    »Du bist ein Schatz, Preach.« Sie legte etwas Schmelz in ihre Stimme. »Wer weiß? Vielleicht stößt du da draußen auf eine Goldmine?«
    Er betrachtete sie über den Rand seines Glases hinweg. »Und von welcher Art Gold sprichst du?«
    »Nachbarn. Endlich. Nach all diesen vielen Jahren, all den Ruinen und Spuren, sind sie endlich gefunden. Preach Brawley wird sie finden. Und plötzlich haben wir jemanden, mit dem wir reden können.«
    »Also auf die Nachbarn«, kommentierte er.
    Der Roboter kam mit dem Essen, und während er servierte, sah sich Hutch in dem Lokal um, beäugte flüchtig mehrere Dutzend anderer Paare und kam zu dem Schluss, dass Preach Recht hatte: Sie war die attraktivste Frau in diesem Raum.
    Er kostete seinen Braten, befand ihn für gut und erkundigte sich nach ihrem Sandwich.
    »Es ist«, verkündete sie, »köstlich.« Ähnlich wie mein Begleiter.
    Die flüsterleise Musik verstummte, und die virtuellen Unterhaltungskünstler betraten die Bühne. Sie trugen fließende Kaftane und waren mit allerlei Saiteninstrumenten und Hörnern bewaffnet. Der Sänger, schlank, verführerisch, glutäugig und von vornehmer Haltung, gab ein Signal, und sie spielten ihre erste Nummer:
     
O my baby has a ticket
On the Babylon Express.
She’ll be riding through the Chaldees,
She’ll be gliding past the sphinx,
’Cause she loves me, loves me truly,
On the Babylon Express.
     
    »Und wieder ein Express«, kommentierte Hutch.
    Preach legte die Stirn in Falten. »Wer sind diese Typen?«
    Die Frage hätte sie nicht überraschen sollen. Selbst wenn er die Musiker gekannt hätte, hätte er vermutlich vorgegeben, keine Ahnung zu haben. Jedenfalls kam ihr Preach nicht gerade wie ein Mann vor, der Gefallen an Popkultur fand. Also setzte sie eine geduldige Miene auf. »Das sind Hammurabi Smith und seine Hanging Gardeners«, klärte sie ihn auf. »Babylon Express ist ihr Markenzeichen.«
    »Ich verstehe.«
    Sie reduzierte die Lautstärke, und sie unterhielten sich einige Minuten darüber, ob der Regen die ganze Nacht andauern würde, woher sie stammte, wie Preach als Auftragspilot auf interstellaren Schiffen angefangen hatte. Plötzlich, sie hatten gerade die Hälfte ihres Essens verzehrt, legte Preach die Gabel nieder, beugte sich vor und senkte die Stimme: »Glaubst du, da draußen könnte wirklich etwas sein?«
    »Irgendwo bestimmt«, entgegnete sie. »Aber in der näheren Umgebung eines Neutronensterns? Das kann ich mir nicht vorstellen.«
    Als sie fertig waren, gingen sie ins Overlook. Dort, begleitet von der Musik aus dem Maxie’s, die auch hier zu hören war, tranken sie noch einen Kaffee. Aber sie waren kaum ein paar Minuten dort, da verstummte die Musik, während sich in einer entfernten Ecke ein Tumult anbahnte.
    »Nicht jetzt, David«, sagte eine Frau in einem Ton, der besagte, dass jetzt doch gar kein so schlechter Augenblick war. Ihre Augen funkelten, ihr üppiges schwarzes Haar reichte bis zu ihrer Taille, und sie schien ein wenig zu viel getrunken zu haben. Sie trug ein rotschwarzes Kleid mit einem Ausschnitt, der bis zum Nabel reichte. Sie und David standen auf einer Bühne. Berufskünstler, wie Hutch nun klar wurde.
    David war ein bemerkenswert junger Mann und vermutlich einen Kopf größer als Preacher. Sein Haar war goldblond und fiel ihm bis über die Augen. »Beth«, behauptete er: »Ich bin sicher, die Leute werden es mögen.« Applaus klang unter den Gästen auf.
    Sie gab auf, und David öffnete einen Schrank und nahm ein Instrument heraus, dessen Saiten unter der Spannung summten.
    Beth setzte eine resignierte Miene auf, sagte etwas wie wenn’s unbedingt sein muss, und zog sich an den Bühnenrand zurück. David spielte ein

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