Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
einzugehen. Schließlich war sie vorgewarnt, also sollte es ihr auch gelingen, sich das verdammte Ding aus der Nähe anzusehen, ohne dass es in die Luft flog. »Um herauszufinden, ob es eine Bombe ist«, sagte sie.
    »Das ist keine gute Idee, Hutch.«
    »Ich weiß. Ich bin vorsichtig.«
    Als sie die Landefähre erreichte, wartete Tor bereits auf sie. »Ich gehe mit«, sagte er, »wenn du nichts dagegen hast.«
    Sie zögerte. »Vorausgesetzt, du tust, was ich sage.«
    »Klar.«
    »Keine Diskussionen.«
    »Keine Diskussionen.«
    »Okay. Steig ein.«
    Park versuchte immer noch, ihr die Sache auszureden. »Es kann kein Zufall sein, dass das verdammte Ding hochgegangen ist, als sie es untersucht haben«, erklärte er hartnäckig. Eine Erkenntnis, die keine allzu große Intelligenzleistung darstellte. »Lassen Sie die Sprengstoffspezialisten anrücken. Sollen die sich das ansehen.«
    »Das würde ewig dauern.«
    Also hielt sich die Brandeis in Bereitschaft, während Hutch mit der Landefähre startete. Vor ihr schwebte der Tarnkappensatellit. Zwar war er eigentlich nicht sichtbar, aber seine Lage war durch die Lichtverzerrung, durch die vage Andeutung einer Bewegung, durch die scheinbar grundlos abweichenden Lichtverhältnisse an einem einzelnen Fleck im Raum leicht auszumachen. Eine gespenstische Präsenz in einem dunklen Raum.
    Tor blickte zur Atmosphäre herab. Sie überquerten soeben den größten Kontinent von Safe Harbor. Unter ihnen zog eine Bergkette vorbei.
    Noch immer konnte sie den Satelliten nicht wirklich sehen und musste sich darauf verlassen, dass Bill sie bei der Navigation unterstützte.
    Derweil hörte Park nicht auf, ihr Ratschläge zu erteilen.
    »Sie sollten es sich noch einmal überlegen.«
    »Vorsichtig, jetzt.«
    »Fliegen Sie nicht zu nahe ran.«
    »Ed«, sagte sie schließlich, »können Sie sich nicht für ein paar Minuten mit etwas anderem beschäftigen?«
    Sie aktivierte ihr Flickingerfeld, aber als Tor Anstalten machte, ihrem Beispiel zu folgen, schüttelte sie den Kopf. »Bleib hier«, sagte sie. »Es gibt keinen Grund, zu zweit dort hinauszugehen.«
    Er setzte zu einem Protest an, doch sie bedachte ihn mit einem eindeutigen Blick, und er schluckte die Widerworte hinunter.
    Der Satellit war eine Ablenkung im Zwielicht, eine Verlagerung der Lichtstärke, knapp jenseits der Sichtbarkeit, aber es war auch unmöglich, ihn gänzlich zu übersehen.
    Sie legte ein Go-Pack an und betrat die Luftschleuse. »Sag mir, was ich tun soll«, bat Tor.
    »Halte dich einfach bereit. Sollte irgendwas schiefgehen, bist du meine Lebensversicherung. Rette mich. Schaffst du das nicht, dann verschwinde. Sag Bill, er soll dich wieder auf das Schiff zurückbringen. Aber spiel auf keinen Fall mit dem Satelliten herum.«
     
    Mit Hilfe des Go-Packs umkreiste sie das Objekt. Selbst aus wenigen Metern Entfernung war das Ding nicht klar zu erkennen. Sie sah lediglich einen dunklen Fleck und ein paar Spiegelungen. Hutch rührte den Satelliten nicht an, ehe sie den Scan abgeschlossen hatte. Die KI ermittelte den Feldgenerator, der die Tarnmöglichkeiten der Einheit koordinierte.
    »Wenn ich ihn abschalte«, erklärte sie Tor, »können wir sehen, womit wir es zu tun haben.«
    »Wenn du ihn abschaltest«, entgegnete Tor, »könnte er explodieren.«
    »Nein. Unmöglich.« Der Satellit, den Preach ihr gezeigt hatte, war abgeschaltet worden, ohne dabei zu explodieren.
    »Vielleicht löst du damit eine Zeitverzögerung aus.«
    Das war ein Argument. Nun, sie würde es herausfinden. Sie flog näher heran, fand den Schalter, zögerte für einen winzigen Augenblick und bewegte ihn in die Gegenrichtung. Aus.
    Nichts passierte.
    Sie kehrte zur Fähre zurück, kletterte hinein, und sie gingen auf tausend Meter Abstand. Und warteten.
    Immer noch nichts.
    Also gaben sie dem Ding zwei Stunden Zeit. Als die Zeit um und der Satellit noch in einem Stück war, kehrte sie zu ihm zurück.
    Mit einem Scanner untersuchte sie ihn eingehend, stellte eine komplette Diagnose zusammen, kratzte Proben von der Oberfläche und winkte Tor zu, der sie vom Pilotensitz der Fähre besorgt beobachtete. Inzwischen fühlte sich jeder berufen, ihr Ratschläge zu erteilen, ganz besonders Tor. Größtenteils lauteten sie: Nichts berühren und aufpassen.
    Als sie fertig war, kehrte sie in die Fähre zurück. Dann flogen sie zur Memphis, und sie schickte ihre Messergebnisse an Outpost.
     
    Die Anordnung stimmte mit der bei 1107 überein. Hutch nutzte die Position des

Weitere Kostenlose Bücher