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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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mit segmentierten Leibern, etlichen Gliedern und langen schräg zulaufenden Köpfen. Sie hingen in dem Durcheinander aus Metallstreben, saßen auf Stangen und Querstreben. Einige waren zu Boden gefallen.
    »Mir reicht es«, verkündete Alyx, blickte sich einmal kurz um und kehrte auf den Korridor zurück.
    Die Kreaturen waren im Durchschnitt etwa so groß wie Geparden, hatten aber größere Kiefer, einen Haufen Zähne und zwei Auswüchse, die in Klauen endeten, während ein weiterer mit Fingern bewehrt war. Ihre Schädelknochen waren etwa so groß wie die der Menschen, und sie hatten, wie Hutch schaudernd feststellte, etwas Spinnenartiges. Genau wie ihre Schrift.
    Auf dem Tisch standen Becher und Teller, und auf den Tellern lagen Knochen.
    Nur einer der Becher stand noch aufrecht.
    »Was, meinen Sie, ist hier passiert?«, fragte Herman.
    Plötzlich tauchte Nick neben Hutch auf. »Wie wäre es, wenn ich Ihnen Gesellschaft leiste?«, fragte er.
    Sie lächelte. »Ich fürchte, wir sind alle ein wenig verunsichert.«
    »Neun Kreaturen, wenn ich nicht irre«, stellte Pete fest.
    »Diesen Wesen möchte ich nicht in einer dunklen Gasse begegnen.«
    »Sind wohl doch nicht mehr rausgekommen, wie?«
    »Die Knochen auf den Tellern stammen nicht von ihnen.«
    »Vielleicht haben sie gefeiert.«
    »Das glaube ich nicht. Sieht eher nach einer Henkersmahlzeit aus.«
    »Ja, das muss es sein.«
    Sie hatten sich im Raum verteilt und musterten die Leichen, während Alyx am Eingang verweilte und vielsagend in eine unverfängliche Richtung starrte.
    »Ich dachte, diese Station wäre schon sehr alt«, sagte Herman.
    »Und warum zweifeln Sie jetzt daran?«, fragte Hutch.
    Sein Blick fiel auf die Leichen. »Sie sind nicht so verwest, wie ich es erwartet hätte, wenn dies vor vierzig oder fünfzig Jahren passiert wäre.«
    »Vielleicht ist das eine sterile Welt«, wandte Hutch ein. »Keine Organismen, die sich an den Überresten vergreifen können. Sie könnten schon seit Jahrhunderten hier liegen.«
    Pete trat vorsichtig über eine der Kreaturen hinweg und betrachtete den einzelnen stehen gebliebenen Becher. »Sie sehen aus wie Klettertiere«, sagte er, womit er sie mit einem Namen bedacht hatte, der nie vergessen werden würde.
    »Denken Sie, es war in den Bechern?«, fragte Alyx mehr außerhalb als innerhalb des Raums.
    »Anzunehmen«, sagte Nick. »Eine letzte Mahlzeit, ein letzter Schluck Wein und Ende. Vermutlich haben sie hier in der Falle gesessen, als der Krieg ausbrach.« Er zuckte mit den Schultern. »Traurig.«
    George schüttelte den Kopf. »Ich bitte um Nachsicht«, sagte er, »aber ich fürchte, ich kann nicht allzu viel Mitgefühl für diese Kreaturen aufbringen.«
     
    Pete war dem Rest der Truppe auch weiterhin voraus. Sie befanden sich in der größten Kuppel, gegenüber der Seite, auf der sie den Komplex betreten hatten, als seine Stimme in Hutchs Commlink ertönte: »Was haben wir denn hier?«
    Er stand vor einer Luftschleuse. Beide Luken waren aufgebrochen worden. Hinter der Schleuse schimmerte der Boden weiß und flach im Licht von Safe Harbor.
    »Das ist schon eine verdammt komische Sache, George«, fuhr er fort. Die Luken sahen aus, als wären sie mit einem Laser aufgetrennt worden. Von außen.
    »Warum sollten sie so etwas tun?«, fragte George.
    Hutch betrachtete die zerstören Luken eine Weile, schüttelte den Kopf und nahm auch hier Proben. Derweil starrte George sie an, als erwarte er von ihr eine vernünftige Erklärung.
    »Ich habe keine Ahnung«, sagte sie.

 
Kapitel 11
     
     
Gesegnet unter den Sterblichen ist der, der keinen Augenblick seines vergänglichen Lebens damit vergeudet, in der Vergangenheit zu schwelgen.
    Henry Thoreau,
Excursions, 1863
     
    Hutch hatte Bodenproben gesammelt, die sie ihren Proben aus dem Inneren der Kuppeln hinzufügte. Außerdem hatte sie mit Hilfe einer Sonde Gasproben von Safe Harbor genommen. Nun untersuchte sie sämtliche Proben und schickte die Ergebnisse weiter an Outpost.
    Das Forschungsschiff Julia Brandeis traf pünktlich ein, optimistisch besetzt mit einem medizinischen Stab und einem Team von Ingenieuren. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Memphis weitereKörperteile geborgen und Vektoren zu den meisten größeren Trümmerstücken erfasst.
    Hutch war geradezu entzückt, die weitere Bergungsoperation Edward C. Park, dem Captain der Brandeis, zu überlassen.
    Sieben der elf Personen an Bord der Condor hatten sie identifizieren können, Preach eingeschlossen. In seinem Fall

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