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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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hatten sie nur einen verkohlten Arm gefunden, aber am Ringfinger entdeckten sie einen Adlerring. Als Hutch ihn abzog, schlug ihr Magen Purzelbäume. So gut es ihr möglich war, schluckte sie ihren Kummer herunter und verabschiedete sich endgültig von ihm und der Hoffnung, er könnte ein weiteres Wunder vollbracht haben. Den Ring brachte sie in Sicherheit, um ihn seinen nächsten Angehörigen zu übergeben.
    Als es vorbei war und Park offiziell die Verantwortung für alles Weitere übernommen hatte, mied sie gezielt die Versuchung, sich in ihr Quartier zurückzuziehen. Sie hielt sich vorwiegend in der Missionskontrolle oder dem Gemeinschaftsraum auf, wo immer auch jemand anderes zugegen war.
    Die Memphis übergab die Überreste der Reisenden von der Condor nebst den geborgenen Trümmerstücken an die Brandeis, und als diese schmerzhafte Operation abgeschlossen war, machte sich Park auf die Suche nach weiteren Überbleibseln.
    Inzwischen trudelten die Ergebnisse ihrer Mondbasisscans von Outpost ein.
    Man hatte die chemische Zusammensetzung der diversen Luken, Instrumente, Möbel und was da sonst noch war analysiert, doch Hutch konnte an den Ergebnissen nichts Außergewöhnliches feststellen. Das Alter der Station wurde jedoch mit 1.400 Standardjahren angegeben, was jeder ihrer Passagiere mit geweiteten Augen zur Kenntnis nahm. Gott, das alles ging zurück auf die Zeit Karls des Großen.
    Aber die Zahl stimmte mit den Schätzwerten überein, die auf den Luftproben basierend den Zeitpunkt der atomaren Katastrophe angaben.
    Der Bericht hatte noch eine weitere Überraschung zu bieten: Wer auch immer die Luke mit dem Laser aufgebrochen hatte, hatte dies vor etwa zwölf Jahrhunderten getan. Zweihundert Jahre nach der Katastrophe.
    Also hatte vermutlich jemand überlebt.
     
    Park informierte sie, dass er den Tarnkappensatelliten gefunden hatte, den Preach zum Zeitpunkt des Unfalls an Bord genommen hatte. »Genauer gesagt«, korrigierte er sich, »einige Einzelteile.«
    »Seien Sie vorsichtig.«
    »Sind wir.« Sie sah ihm an, dass er, wie sie selbst, den Verdacht hegte, der Tarnkappensatellit könnte etwas mit der Zerstörung der Condor zutun haben.
    »Scannen Sie ihn?«
    »Das haben wir vor.«
    »Gut. Wenn Sie die Ergebnisse nach Outpost schicken, bitten Sie darum, dass sie die Energiequelle analysieren. Und wir würden gern wissen, wie alt er ist.«
     
    George kam nur noch selten auf die Brücke, und wenn, dann aus besonderem Anlass. Hutch fühlte, dass er gerne die Zügel in der Hand hielt, weshalb ihm der Aufenthalt auf der Brücke eher zum Nachteil geriet. Trotzdem war er nun da und blieb verunsichert in der Tür stehen. »Ich habe über diesen Ort nachgedacht«, sagte er. »Und ich verstehe nicht, was hier passiert ist.«
    »Sie meinen, was mit der Condor passiert ist?«
    »Auch das. Aber vor allem verstehe ich nicht, wer zwei Jahrhunderte nach dem Krieg auf diesem Mond war. Sie müssen während des Krieges doch alle gestorben sein. Ich meine, wie hätte das irgendjemand überleben sollen?«
    »Ich weiß es nicht, aber jemand hat offenbar.«
    »Richtig. Jemand hat sich den Weg in die Mondbasis freigeschnitten.« Er lehnte sich mit der Kehrseite an eine Konsole. »Wer?«
    »Ich habe wirklich keine Ahnung, George. Und ich wüsste auch nicht, wie wir es herausfinden könnten.«
    »Möglicherweise weiß ich es.« Er löste sich von der Konsole, durchquerte die Brücke und setzte sich in den Sessel zur Rechten. Die Navigationsschirme, die Bilder vom Boden in verschiedenen Auflösungen zeigten, erregten seine Aufmerksamkeit. »Ich denke, es muss eine Verbindung zu diesem Tarnkappensatelliten geben«, sagte er.
    »Das ist das andere Stück des Puzzles, das nicht passen will. Ich meine, ich kann verstehen, sich mit den Dingern gegenseitig ausspionieren. Aber wozu haben sie Satelliten bei 1107 ausgesetzt?«
    Auch diese Frage konnte Hutch ihm nicht beantworten.
    Er atmete tief ein und langsam wieder aus. »Ich frage mich, wie alt diese Satelliten sind.«
    »Das werden wir erfahren, wenn der nächste Bericht von Outpost eintrifft, aber ich nehme an, sie sind vierzehn Jahrhunderte alt. Sie müssen ungefähr aus der Zeit des Krieges stammen.«
    »Vielleicht«, sagte er. »Vierzehn Jahrhunderte sind ein langer Zeitraum.«
    Was zweifellos richtig war. Der Tarnkappensatellit bei 1107 sendete immer noch ein Signal. Das war eine ziemlich beachtliche Leistung für ein Stück Technik, das 14 Jahrhunderte auf dem Buckel hatte.
    »Haben

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