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Cholerabrunnen

Cholerabrunnen

Titel: Cholerabrunnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Jahnke
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Wilfried eben… seine Informationen. Früher nannte man das ‚Dresden Tourist’ mit angeschlossener Zimmervermittlung. Der kennt einfach alle Rezeptionen in der Stadt. Und die steigen sicher nicht… in einer einfachen Pension ab.
    „Ja, hallo, hier bin ich…“
    Er bittet ihn, nach einer Familie Wagner zu checken. Muss es ja geben. Und sicher wie Sand am Meer. Wenn er richtig liegt, findet er die sicher im besten Hotel am Platze. Und dort… kann er sie auch besuchen. Glaubt er zumindest.
    „Ja, ich weiß. Datenschutz. Frage doch mal nach, ja? Und ich brauche Dir sicher nicht zu sagen, dass ich noch einige Steine bei Dir im Brett haben dürfte. Nein, nein, einer fällt vielleicht weg. Ja, komm, mach schon… Mann, Wilfried!“
    Der lässt sich aber heute bitten! Er schluckt und geht an den Bauzäunen entlang, versucht, stets noch einen Blick auf die Sitzenden am Café zu werfen, muss dann aber doch dem Regen gegenüber klein bei geben. Es ist zu nass und er will nicht auch noch eine Lungenentzündung davontragen. Dazu ist er einfach… na ja, er denkt zumindest, dass er zu wertvoll ist.
    Wenig später klingelt sein Handy.
    „Ja, was ist denn? Ach… wo? Ja, das passt. Gut. Ich werde sie mal da besuchen. Ja, ist klar… bis dahin. Und… ja doch, ich verrate niemandem, dass Du… Mann, Wilfried, nun habe mal nicht so eine Angst wegen einem Namen und einem Hotel… Wichtigtuer!“
     
    Der Tag war schön. Sie gingen noch hinüber auf die Prager Straße. Rolf spendierte ihnen neue Schirme. Die standen gerade vor dem Kaufhaus. Eben wie immer. Man versucht, jede Situation auszukosten… und daraus ein Geschäft zu machen. Würde Sabine auch nicht anders machen, wäre sie Geschäftsfrau. Obwohl René meint, es spricht sich manchmal so leicht aus und ist dann doch nicht wirklich durchsetzbar. Natürlich grinste Rolf dazu. Dass sie den so einfach trafen… na ja, vielleicht gibt es doch noch Fügungen. Nun können sie endlich ins Zimmer. Ob es aber zu jener heißen Liebesnacht kommt, die sie ihrem Freund vor Stunden auf der Brühlschen Terrasse mit kaputtem Schirm in der Hand und durchnässt vom Regen versprach, ist… fraglich. Sie ist fertig, und auch wenn Rolf Mauersberger mehrfach betonte, wie gut sie aussähe und wie sehr ihr die Schwangerschaft und eine feste Beziehung stehe… na ja, sie fühlt sich gerade Sch… Eben nicht gut.
    Sie lacht vor sich hin und steigt in den Fahrstuhl, in dem schon ein dicker Mann steht. Der mustert sie beide, doch da sie sich aneinander lehnen und zur Tür blicken, entgeht es ihnen gänzlich.
    „Da, das ist unsere Etage.“
    Langsam gehen sie auf ihr Zimmer zu. Der Fahrstuhl mit dem Dicken fährt weiter. Schon zum vierten Male fällt ihr der Zimmerschlüssel herunter. Sie flucht und René bückt sich. Dann sind sie endlich vor ihrer Tür. Es wird Zeit… mächtig dolle gar. Sie muss zur Toilette.
    Dann dauert es nicht lange und sie sitzen auf dem kleinen Sofa, schauen in den Regen hinaus und vor allem an den Nachthimmel.
    „Ob das morgen besser wird?“
    Ihr Freund nickt.
    „Klar. Zumal uns unser neuer Familienfreund mit seinem Nobelwagen abholen kommt und der Tag auch nicht viel mit Zweisamkeit zu tun hat. Hmm… blöde Idee!“
    Sie gungst ihn an.
    „Mann, er zeigt uns schließlich den Ort, wo sie Marcus fanden… nicht er… na ja, ein Bekannter von ihm. Ist schon komisch. Manchmal musste ich heute schon schlucken und überlegen. Wer weiß, was hier los ist. Er kommt zu uns, Marcus kommt nach Dresden, viellicht trafen sie sich wirklich irgendwann und dann findet einer seiner Bekannten ihn tot an der Heide… oder drinnen. Das habe ich nicht ganz verstanden. Verdammte Geschichte. Ich habe echt keine Lust mehr da drauf, aber Mauersberger… ähm… Rolf einfach zu versetzen… na ja, meinen Bruder macht es nicht lebendig, doch er machte auf mich den Eindruck, als brauche er unbedingt diesen Ausflug. Ob er… er sich schuldig fühlt? Weil er… damals nicht ganz unschuldig war, als er uns allen einen Floh ins Ohr setzte… wegen… na ja, egal.“
     
    Es klopft. Erst nur ganz zaghaft. Dann wird es lauter.
    „Hast Du etwas bestellt?“
    René zuckt mit den Schultern.
    „Vielleicht will man uns auf Kosten des Hauses oder so… keine Ahnung. Ich gehe schon!“
    Gerade wollte Sabine in die Dusche, schaut nun doch interessiert und nur noch im Slip auf die Tür.
    „Ja?“
    René unterhält sich mit einem Herrn an der Tür. Irgendwie, meint er, kennt er den. Dann fällt es ihm

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