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Choral des Todes

Titel: Choral des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Christophe Grangé
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und bat die drei lästigen Burschen herein.
    Sie rasch abfertigen und dann nichts wie los.

KAPITEL 69
    Die drei Männer machten es sich im Wohnzimmer bequem.
    Der erste, Rains, ließ sich in einem Sessel nieder. Er trug die Ohrhörer seines iPod und hielt einen kleinen flachen Block, der wie Phosphor leuchtete, in den Händen.
    Der zweite, Simoni, lehnte sich gegen den Rahmen der Küchentür. Er trug eine Baseball-Kappe, die er in einem fort auf seinem kahl geschorenen Schädel drehte.
    Marchelier stellte sich vor ein Fenster und betrachtete die Dächer der Kirche Saint-Ambroise. Dabei ließ er die Fingerknöchel knacken, was ein unheilverkündendes Geräusch erzeugte.
    Kasdan ging in die Küche, um Kaffee zuzubereiten. Tatsächlich nahm er eine Kanne mit kaltem Kaffee und stellte sie in die Mikrowelle. Eine Uhr drehte sich mit einem betäubenden Klirren in seinem Schädel. Als er ins Wohnzimmer zurückkehrte, Kaffeekanne und Becher in der Hand, hatten sich die Polizisten nicht bewegt.
    »Hast du Zucker?«
    Kasdan ging ein weiteres Mal in die Küche. Er legte Zuckerwürfel und Teelöffel auf den niedrigen Wohnzimmertisch. Marchelier ging zum Tisch, ließ einen Würfel in sein Glas fallen und kehrte dann an seinen Platz vor dem Fenster zurück.
    Während er mit dem Teelöffel langsam den Kaffee umrührte, sagte er:
    »Freund, du gehst uns auf den Geist.«
    »Was soll das heißen?«
    »Wilhelm Götz. Naseer Soundso. Alain Manoury. Régis Mazoyer. Das sind vier Leichen. In weniger als einer Woche. Bei allen Mordfällen der gleiche Modus Operandi. Verstümmelungen. Blutige Inschriften am Tatort, in wenigstens drei Fällen. Zitate aus demselben Psalm. In Paris treibt ein Serienmörder sein Unwesen, und was glaubst du, tun wir?« Er wandte sich um und starrte Kasdan an. »Däumchen drehen und die Weihnachtsgans verspeisen?«
    Das wird komplizierter als erwartet. Gleichzeitig war Kasdan erleichtert darüber, dass sie General Py nicht erwähnten. Er schwieg. Marchelier nahm den Teelöffel heraus, ließ ihn über dem Kaffee abtropfen und legte ihn auf den Tisch.
    »Du hältst uns für Idioten, Doudouk. Das war schon immer dein Fehler. Die Arroganz.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Was glaubst du? Dass wir die Berichte der Gerichtsmediziner nicht lesen können? Dass wir nicht eins und eins zusammenzählen können? Dass wir Weihnachten unterm Tannenbaum verbracht haben?«
    Kasdan blieb noch immer stumm. Was hätte er darauf antworten sollen?
    »Seit einer Woche kommst du uns ins Gehege.«
    »Ich gebe zu, dass mich dieser Fall interessiert.«
    »Von wegen. Du führst dich auf, als wärst du die Mordkommission in Person.«
    »Behindere ich die Ermittlungen?«
    »Wäre möglich. Jetzt ist es Zeit, die Erkenntnisse zu teilen.«
    »Ich habe keine Fortschritte gemacht. Es war Weihnachten und …«
    Marchelier lachte hellauf.
    Simoni ließ seine Kappe kreisen.
    Rains grinste unter seinen Ohrhörern.
    »Ich werde dir sagen, was du getan hast. Du hast zunächst Nachforschungen über Wilhelm Götz angestellt, weil der Typ in der Kirche deiner Pfarrgemeinde umgebracht wurde. Das hat dich auf die Spur des kleinen Naseer gebracht. Ich weiß nicht, ob du ihm begegnet bist, als er noch lebte, aber du hast seine Leiche gefunden. Dann hast du herausgefunden, dass der politische Flüchtling Götz ein ehemaliger Folterknecht war. Du hast die chilenische Gemeinde von Paris abgeklappert, alte Hasen ausgefragt und bist auf die seltsame Welt von Hans-Werner Hartmann gestoßen …«
    Schließlich erklärte Kasdan trotzig:
    »Ja, ich hab eure Arbeit erledigt.«
    »Diese Arbeit ist schon längst getan. Rains hier überwachte Götz. Und Simoni hat schon seit langem ein Auge auf die Kolonie.«
    Der Armenier breitete seine Hände in einer ironischen Geste aus.
    »Dann wisst ihr ja alles, wie?«
    Der Mann mit dem Mardergesicht grinste und nahm einen Schluck Kaffee:
    »Nein, aber wir wissen Dinge, die du nicht weißt.«
    »Was zum Beispiel?«
    »All dies betrifft höhere Interessen, wie man zu sagen pflegt.«
    »Willst du mir mit der Staatsräson kommen?«
    »Man müsste eher von einem Staatsstreich sprechen. Weil man nichts gegen die Kolonie Asunción unternehmen kann.«
    Kasdan dachte an Volokine, der sich mit kahl geschorenem Kopf in der Sekte als Landarbeiter ausgab. Vielleicht hatte er sich ja für die einzige Erfolg versprechende Strategie entschieden: den Sumpf von innen heraus trockenlegen.
    »Beschützt ihr diese Mistkerle?«
    Marchelier warf Rains

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