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Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals

Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals

Titel: Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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jagte er am Nachthimmel der Spur des Vampirs nach.
    Nicolae hatte einen vagen Plan entwickelt, wie er vorgehen würde. Wenn er die junge Frau fand, würde er sie in seine Heimat bringen und sie Mikhail Dubrinsky, Prinz Viadimers Sohn, vorstellen. Sicher würde der Heiler eine Möglichkeit finden, ihr zu helfen. Ein Vampir hatte sie umgewandelt und zu einem Geschöpf der Nacht gemacht, und das unreine Blut, das in ihren Adern floss, brannte Tag und Nacht wie Säure in ihrem Körper. Das kleine Mädchen war zu einer Frau herangewachsen, die durch wahre Höllenfeuer gegangen war und die Erfahrung eines Kämpfers vom uralten Stamm besaß. Nicolae hatte ihr dieses Wissen weitergegeben, Techniken, die nur einer von seiner Art beherrschen sollte. Er hatte geholfen, das aus ihr zu machen, was sie jetzt war; nun musste er einen Weg finden, sie zu heilen.
    Der Geruch des Untoten stach Nicolae beißend und faulig in die Nase, obwohl der Vampir verzweifelt bemüht war, seine Anwesenheit vor den Jägern zu verbergen. Die Spur führte direkt durch die Stadt in die Elendsviertel, wo es keine Straßenbeleuchtung oder freundliche Wohnhäuser gab. Hunde bellten, als Nicolae über ihnen vorbeizog, aber niemand nahm es zur Kenntnis. Und dann fing er den anderen Geruch auf. Blutstropfen, die sich mit dem Gestank des Vampirs vermengten.
    Es war die Frau, dessen war er sich sicher. Seine Frau. Mittlerweile hatte er sich angewöhnt, sie so zu nennen, und er hatte im Lauf der Jahre festgestellt, dass er sehr besitzergreifend war, was sie anging. Wie die anderen Männer seiner Art hatte er sich schon vor langer Zeit daran gewöhnt, keine Gefühlsregungen mehr zu empfinden, dennoch spürte er, wie ihretwegen manchmal kurze Anwandlungen von Eifersucht und Furcht in ihm aufflackerten. Er fragte sich, ob er lediglich ihre Empfindungen spürte, wenn er ihr Bewusstsein teilte, aber er hatte keine Antwort darauf. Im Grunde bedeutete es ihm nichts.
    Das Einzige, worauf es ankam, war, sie zu finden. Er hatte keine andere Wahl. Indem er versucht hatte, sie zu retten, war sie seine Rettung geworden.
    Ihm fiel auf, an welchem Punkt die Jägerin die Spur des Vampirs verlassen hatte und in die Stadt umgeschwenkt war, und wusste sofort, dass sie Blut suchte. Sie war verwundet und hatte vermutlich seit einigen Tagen nichts mehr zu sich genommen.
    Er fand ihr Opfer in einer schmalen Gasse zwischen zwei Gebäuden. Es war ein junger, muskulöser Mann, der halb sitzend an der Wand lehnte, ein kleines Lächeln auf seinem Gesicht. Sein Kopf rollte ein wenig zur Seite, als Nicolae sich über ihn beugte, um ihn zu untersuchen, aber seine Wimpern flatterten. Der Mann war am Leben.
    Er sollte erleichtert sein, dass sie ihr Opfer nicht getötet, sondern sich nur genommen hatte, was sie so dringend brauchte, doch tatsächlich hätte Nicolae den Mann am liebsten erwürgt. Als er in den Erinnerungen des jungen Mannes forschte, erfuhr er, dass die Frau ihn mit einem verheißungsvollen Lächeln zu sich gelockt hatte und er ihr bereitwillig gefolgt war.
    Die Eule stieß vom Dach eines Gebäudes zu seiner Linken einen ungeduldigen Schrei aus. Sie wollte ihn daran erinnern, dass sie auf der Jagd waren. Nicolae war betroffen über seinen eigenen Mangel an Disziplin. Anfangs, als er und das Mädchen eine so starke Verbindung zueinander entwickelten, hatte er sich gefragt, ob sie vielleicht seine Gefährtin wäre, aber nachdem sie sich all die Jahre hartnäckig geweigert hatte, mit ihm zu sprechen, war er zu der Einsicht gelangt, dass es wohl nicht so sein könne. Doch jetzt, angesichts seiner seltsamen Reaktion auf ihr männliches Opfer, stellte er sich erneut diese Frage.
    Karpatianer verloren die Fähigkeit, Gefühle zu haben und Farben zu sehen, wenn sie ungefähr zweihundert Jahre alt waren, und so war es auch bei ihm gewesen. Es war ein bedrückendes Dasein, das ausschließlich davon beherrscht wurde, seine Integrität zu wahren und ehrenhaft zu leben, bis man eine Gefährtin fand. Nur die wahre Gefährtin, die andere Hälfte jeder männlichen Seele, konnte einem karpatianischen Mann sein Gefühlsleben und die Farben wiedergeben. Und jeder von ihnen sah sich ständig der Versuchung ausgesetzt, wieder etwas zu fühlen, sei es auch nur einen Moment lang. Wer dieser Versuchung nachgab und sein Opfer tötete, während er dessen Blut trank, wurde zu ebendem Wesen, das sie jagten - zum Vampir.
    Nicolae erhob sich in die Lüfte und unterdrückte das Bedürfnis, den jungen Mann

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