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Chronik des Cthulhu-Mythos II (German Edition)

Chronik des Cthulhu-Mythos II (German Edition)

Titel: Chronik des Cthulhu-Mythos II (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. P. Lovecraft
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einen Nutzen für die Fortbewegung im Wasser gehabt haben. Die körperliche Symmetrie ist seltsam pflanzentypisch, erinnert eher an das generelle Oben und Unten der pflanzlichen Struktur als an das Vorne und Hinten der tierischen Anatomie. Sagenhaft früher Evolutionszeitpunkt, noch vor den einfachsten bisher bekannten azoischen Protozoen, führt alle Vermutungen über den Ursprung ad absurdum.
    Vollständig erhaltene Exemplare gemahnen auf so unheimliche Weise an gewisse Kreaturen aus uralten Mythen, dass Gedanke an urzeitliche Verbreitung außerhalb der Antarktis unvermeidlich. Dyer und Pabodie haben Necronomicon gelesen und darauf basierende albtraumhafte Gemälde von Clark Ashton Smith gesehen und werden mich verstehen, wenn ich von Älteren Wesen spreche, die angeblich alles Leben auf Erden zum Scherz oder durch ein Missgeschick erschaffen haben. Forscher waren stets der Ansicht, diese Vorstellung gehe ursprünglich auf morbide Fantasiebeschreibungen über uralte tropische Hohltiere zurück. Übereinstimmungen auch mit prähistorischen Sagengestalten, von denen Wilmarth gesprochen hat – Umfeld des Cthulhu-Kults etc.
    Weites Feld für Forschungen eröffnet. Fundstücke vermutlich aus oberer Kreidezeit oder frühem Eozän, nach umliegenden Fossilien zu urteilen. Stark von Tropfsteinen überwachsen. Harte Arbeit, sie da rauszuhämmern, doch Widerstandsfähigkeit verhinderte Beschädigung. Erhaltungszustand märchenhaft, offenbar dank Kalksteineinwirkung. Bisher keine weiteren gefunden, werden Suche aber später wieder aufnehmen. Müssen zunächst sehen, wie wir vierzehn große Exemplare ins Lager schaffen, ohne die Hunde zu nehmen, die wie rasend bellen und nicht an sie herangelassen werden dürfen.
    Zu neunt – drei Mann bleiben zurück und bewachen die Hunde – sollten wir mit den drei Schlitten halbwegs klar kommen, trotz widrigen Winds. Müssen Flugroute mit McMurdo-Sund einrichten und mit Verfrachtung der Funde beginnen.
    Bevor wir uns Ruhe gönnen, muss ich aber noch eines dieser Dinger sezieren. Wünschte, ein richtiges Labor hier zu haben. Dyer sollte sich in Grund und Boden schämen, dass er meinen Erkundungsflug gen Westen zu verhindern suchte. Erst die höchsten Berge der Welt, und dann dies. Wenn Letzteres nicht der Höhepunkt der Expedition ist, was dann? Als Wissenschaftler sind wir gemachte Männer. Gratulation, Pabodie, zu dem Bohrer, der die Höhle aufgetan hat. Würde Arkham jetzt bitte Beschreibung wiederholen?«
    Was beim Eintreffen dieses Berichts in Pabodie und mir vorging, ist fast nicht zu beschreiben, und unsere Gefährten waren kaum weniger aus dem Häuschen als wir. McTighe, der eilends ein paar Höhepunkte des Berichtes für uns wiedergegeben hatte, während sie aus dem brummenden Empfangsgerät strömten, übertrug nun die komplette Nachricht aus seinem Stenogramm, sobald Lakes Funker die Verbindung beendet hatte. Alle waren sich über die epochale Bedeutung der Entdeckung einig, und ich übermittelte Lake meine Glückwünsche, nachdem der Funker der Arkham die Abschnitte mit den morphologischen Beschreibungen wunschgemäß wiederholt hatte; meinem Beispiel folgte Sherman an seiner Funkanlage im Depot am McMurdo-Sund ebenso wie Kapitän Douglas von der Arkham . Später fügte ich als Expeditionsleiter einige weitere Bemerkungen hinzu und ließ sie über die Arkham an die Außenwelt weitergeben. An Schlaf war bei all der Aufregung natürlich nicht zu denken; ich war nur von dem Wunsch besessen, so schnell wie möglich in Lakes Lager zu gelangen. Dementsprechend enttäuscht war ich, als er meldete, ein aufkommender Gebirgssturm unterbinde vorerst jeden Flugzeugstart.
    Doch bereits nach eineinhalb Stunden wurde die Enttäuschung von neu erwachtem Interesse verdrängt. Lake nahm seine Berichterstattung wieder auf und unterrichtete uns von der erfolgreichen Beförderung der vierzehn großen Fundstücke ins Lager. Die Schlitten hatten sich nur unter Mühen ziehen lassen, denn die Objekte wogen unerwartet schwer; doch die neun Mann hatten den Transport sehr gut bewältigt. Nun errichteten einige der Männer in sicherer Entfernung vom Lager unverzüglich einen Schneeverhau, der die Hunde aufnehmen sollte, um die Fütterung zu erleichtern. Die Gebilde wurden in Lagernähe auf dem harten Schnee abgelegt, ausgenommen ein Exemplar, an dem Lake einen behelfsmäßigen Sektionsversuch vornahm.
    Diese Sektion bereitete anscheinend unerwartet große Schwierigkeiten, denn trotz der Wärme eines

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