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Chronik einer Trennung (German Edition)

Chronik einer Trennung (German Edition)

Titel: Chronik einer Trennung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobi Thoy
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Amin mir noch dieses Buch gegeben.“, Christian drückte Andreas ein dünnes Heftchen mit dem Titel `Der richtige Weg zum Islam` in die Hand.
    Sichtlich besorgt blätterte Andreas durch die ersten Seiten.
    „ „Neue wissenschaftliche Erkenntnisse haben bewiesen, Mohammed hat die Worte von Allah empfangen“ “, zitierte Andreas einen Satz aus dem Buch.
    „ Christian, hast du eigentlich eine Ahnung was da drin steht?“
    „ Alter, man muss nur daran glauben und vielleicht kannst du das ja nicht.“
    Christi an ließ sich in seinen Erzählungen kaum unterbrechen und sich durch keinerlei Bemerkungen aus dem Konzept bringen. Erst kurz vor ihrem Ziel, dem Theaterhaus, hörte er erschöpft auf zu reden und überließ Amin das Wort, der sich an Andreas wandte:
    „ Alle im Jahrgang versuchen Christian einzureden, er solle `wütend` sein und `Rache` üben, ich bin der Einzige, der merkt, dass er das gar nicht möchte. Christian ist überhaupt nicht wütend oder sauer auf dich oder sie.“
    Es ist wohl anzunehmen, dass Andreas sich noch sehr gut an die Pause des gestrigen Tages und Christians Anfall in selbiger, erinnerte. Er warf Christian einen Blick zu. Es ist leicht zu vermuten, dass er sich die Frage stellte, ob Christian nur so fröhlich tat, oder ob es ihm wirklich besser ging?
     
    Bis zur Vorstellung hatten sie noch ein wenig Zeit und Christian hatte sich, immer noch völlig untypisch, zu den anderen aus ihrem gestellt Kurs gestellt und ohne dass er von jemandem angesprochen wurde, geredet, ja sogar versucht witzig zu sein. Dabei versuchte er jedoch auch, mit einem halben Ohr, das Gespräch zu belauschen, das Andreas und Amin führten.
    „Du weißt das Christian sehr krank ist, oder? Ich meine, er geht zum Therapeuten.“, hatte Andreas in ernstem Ton zu Amin gesagt. Der ließ sich jedoch nicht beirren:
    „ Ja, das weiß ich. Ihm ging es wirklich schlecht, aber der Islam hat ihn mit offenen Armen empfangen. Ich glaube nicht, dass er bald noch einen Therapeuten braucht.“
    „Nein, nein, du verstehst es nicht: Christian hatte schon als Kind psychische Probleme, sie entstanden nicht erst nach der Trennung von Maria. Das einzige was ihm vielleicht helfen kann, ist sein Therapeut. Christian ist krank, er lässt sich sehr leicht beeinflussen und dadurch kann ihn jeder für seine eigenen Zwecke benutzen.“
    Es war zuhören, dass Andreas so vorsichtig wie möglich versuchte Amin seine Sorgen zu verdeutlichen, denn er wollte keinen Streit. Es war jedoch so, als hätte Amin ihm gar nicht zugehört.
    „ Guck ihn dir doch mal an. Siehst du nicht wie glücklich er ist? Siehst du das Strahlen in seinen Augen nicht?“, in dem Augenblick sah Christian grinsend zu ihnen herüber und tat dabei so, als hätte er sie nicht gehört.
    Dazu konnte Andreas nichts mehr sagen . Er hatte auch gar keine Zeit mehr, denn sie mussten aufstehen und sich in sich auf ihre Plätze ins Theater setzen. Christian hatte den Platz neben Andreas, Amin saß eine Reihe vor ihnen.
    Als A min sich von ihnen abwandte, veränderten sich Christians Gesichtszüge augenblicklich: seine Mundwinkel hingen ihm nicht mehr bis zu seinen Ohren und er grinste nur noch, wenn Amin sich zu ihnen umwandte.
    Das Licht im Theatersaal war gerade ausgegangen, als Christian unerwartet plötzlich, hasserfüllt und sehr leise, sodass nur Andreas ihn hören konnte, sagte:
    „ Deine Hose ist offen, ich weiß was du heute getan hast. Na, wie war’s denn?“
    Andreas erschrak. Christians Stimme hatte sich vollkommen gewandelt. Andreas machte sich hastig die Hose zu.
    „Entschuldigung.“
    Christian fing wieder an zu lächeln, als habe er nur einen Witz gemacht hatte.
    „Hey…“, Amin hatte sich zu Christian umgewandt. Sie flüst erten sich etwas zu, woraufhin Christian hemmungslos und hysterisch anfing zu lachen.
    Der Vorhang schob sich zu Seite. Sie verstummten.
     
    * * *
     
    Andreas hielt es bis zur Pause aus, fragte Christian noch `was denn heute mit ihm los sei`, dann stand er auf und ging. Das Theaterstück war schrecklich und Christian als Sitznachbar machte diesen Abend wohl nicht erträglicher.
    Als er das Theater verließ, begegnete er auf der Straße Ang elika und Sabrina, die die Pause nutzten um eine zu rauchen.
    „ Wohin gehst du?“, fragten sie ihn, wie üblich, seit er mit Maria zusammengekommen war, äußerst unfreundlich.
    „ Nach Hause, ich halte es nicht mehr aus“, entgegnete Andreas darauf.
    „Ich fand es bisher sehr interessant“,

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