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Chroniken der Dunkelheit - 02 - Kristallschwert

Chroniken der Dunkelheit - 02 - Kristallschwert

Titel: Chroniken der Dunkelheit - 02 - Kristallschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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ihrer Hand leuchtete jetzt schwächer. »Wenn wir ihn haben wollen, müssen wir ihn rasch wegbringen und häuten, bevor die anderen Wölfe zurückkehren.« Beim Anblick seines verwirrten Gesichts fügte sie hinzu: »Sie spricht Dansk, wie die meisten Nordländer. Ich habe es auf meinen Fahrten oft gehört.«
    Adrian lief vor Scham rot an. Dass jemand anders ihn vor einem Rudel Wölfe retten musste! Und dann auch noch ausgerechnet zwei Mädchen! Dass Elsa ihm zu Hilfe gekommen war und ihm dabei das Messer aus der Hand gestoßen hatte, als könne er sich nicht selbst schützen, war überflüssig gewesen. Aber das nordische Mädchen hatte ihm das Leben gerettet und er konnte sich nicht einmal bei ihm bedanken. Er wusste nicht, was ihm peinlicher war.
    Das fremde Mädchen musterte ihn immer noch neugierig mit seinen blauen Augen. Es ging einen Schritt auf ihn zu und sagte langsam und deutlich und mit einer überraschend tiefen Stimme: »Ek … heiti … Fritha. Ok thu?«
    »Sie sagt, sie heißt …«, begann Elsa hinter ihm.
    »Das habe ich selbst verstanden!«, fiel Adrian ihr unwirsch ins Wort. Sein Gesicht brannte, doch er sah Fritha standhaft an und brachte sogar eine Art Lächeln zustande.
    »Adrian«, murmelte er. »Jedenfalls … danke.«
    Fritha nickte und wandte sich wieder ihrem Schlitten und dem toten Wolf zu. Inzwischen war Cathbar zu ihnen getreten. Er bewegte sich langsam. Zwar hatte der Wolf ihn nicht verwundet, aber er schien große Schmerzen zu haben. Die Hälfte seines Gesichts war dunkelrot verbrannt und seine verkohlten Kleider klebten an seiner rechten Seite.
    »Offenbar hatte ich Recht«, sagte er. »Wir sind tatsächlich in Schneeland. Ich kenne mich hier ein wenig aus und kann euch helfen.« Seine Stimme wurde undeutlich. »Sobald ich … etwas …« Er verdrehte die Augen, ging ganz langsam in die Knie und fiel mit dem Gesicht in den Schnee.
    Elsa schrie vor Schreck auf und Fritha eilte sofort zu ihnen. Beim Anblick von Cathbars Schulter entfuhr ihr ein erschrockener Ausruf. Sie kehrte zu ihrem Schlitten zurück, zog den toten Wolf herunter und bedeutete Elsa und Adrian, sie sollten ihr helfen, stattdessen Cathbar auf den Schlitten zu betten. Den Wolfskadaver hievte sie sich über die Schulter, als sei er so leicht wie ein Mantel. Dann nahm sie die Leine des Schlittens auf.
    »Komm, nul« ,sagte sie ungeduldig und ging in Richtung Wald voraus.
     
    Sie zogen den Schlitten abwechselnd und das fremde Mädchen erzählte dabei von sich. Es hieß Fritha Grufsdottir und lebte zusammen mit seinem Vater im Wald. Frithas Vater arbeitete als kolmathr, was immer das war. Adrian verstand sie nur zum Teil. Elsa konnte zwar hin und wieder mit einer Übersetzung aushelfen, doch war sie meist damit beschäftigt, nach den Wölfen Ausschau zu halten. Das Kristallschwert in ihrer Hand hüllte sie in einen hellen Schein ein. Fritha betrachtete das Schwert mit unverhohlener Neugier, doch schien sie davon, soweit Adrian es beurteilen konnte, nicht weiter beunruhigt. Auch die fremden Besucher interessierten sie sichtlich, doch war ein Gespräch schwierig, solange sie sich zwischen den endlosen Bäumen hindurchzwängen und immer wieder unter tief hängenden Ästen ducken mussten. Außerdem klapperten Adrian die Zähne vor Kälte. Einmal schlug er versehentlich mit dem Arm gegen einen Baum und eine Ladung Schnee fiel herunter und ihm in den Kragen. Er fluchte stumm. Auf den Schultern trug er den toten alten Wolf. Er wollte das Fell Fritha zum Dank für ihre Hilfe schenken, doch rutschte der sperrige Kadaver immer wieder herunter. Die Leine des Schlittens schnitt ihm schmerzhaft in die Hand, alle Glieder taten ihm weh und er zitterte unablässig vor Kälte. Vor ihm stapfte Fritha selbstsicher durch den Schnee und Elsa hielt nach den Wölfen Ausschau. Adrian wünschte sich, er könnte die anderen beschützen, statt wie ein Kind hinter ihnen herzulaufen.
    Im Wald wurde es immer dunkler. Fritha war nur noch ein Schatten vor ihm, und Adrian musste seine ganze Aufmerksamkeit darauf verwenden, nicht zu stolpern. Elsa ging hinter ihm. Das Schwert war zu einem bleichen Schimmer verblasst, als fürchte Elsa, unfreundliche Blicke auf sich und ihre Gefährten zu lenken. Adrian meinte sie stolpern zu hören und überlegte gerade, wie weit ihre Kraft wohl noch reichte, da rief Fritha zufrieden etwas und sie traten aus dem Wald.
    Die Mondsichel beschien eine große Lichtung. An ihrem einen Ende standen mehrere Holzstapel, in einiger

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