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Chroniken der Dunkelheit - 02 - Kristallschwert

Chroniken der Dunkelheit - 02 - Kristallschwert

Titel: Chroniken der Dunkelheit - 02 - Kristallschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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gefährlich. Und dort …«, sie zeigte nach Osten, »Eigg Loki. «
    Adrian merkte, wie Elsa aufgeregt Luft holte. Fritha begann den schrecklichen Feuerberg zu beschreiben, der vor langer Zeit Feuer gespuckt und das Land mit geschmolzener Lava bedeckt hatte. Jetzt sei er die Heimat von Geistern, die Besucher in die Gletscherspalten des Berges lockten …
    Adrian wusste, was jetzt kommen würde. Sobald der Name des Berges gefallen war, begann Elsas Hand schwach zu leuchten und zu pulsieren. Elsa ließ die Nadel fallen und starrte nach Osten, als höre sie neben der Stimme Frithas noch eine andere.
    »Dort muss ich hin«, flüsterte sie.

5. KAPITEL
    Es bekümmerte mich zutiefst, erneut aufbrechen zu müssen. Ich war in meinem Leben schon genug gereist. Schweren Herzens verabschiedete ich mich von meiner Frau und meinem Sohn, überzeugt, dass ich sie nie wiedersehen würde. Doch mein Sohn, mein vergnügter kleiner Starling, wollte mich unbedingt begleiten.
    »Es gibt dort nichts außer Eis, Wölfen und dem Kältetod«, sagte ich. Doch er wollte nicht einlenken. Endlich gab ich nach und meine Frau auch.
    »Wenn du schon gehen musst«, sagte sie, »begleiten wir beide dich.«
     
    »Das Schwert hat dir den Verstand verwirrt, Mädchen, keine Frage! Ihr kehrt beide sofort nach Hause zurück.«
    Cathbars Gesicht war rot und die schrecklichen Brandwunden hoben sich dunkel davon ab, doch seine Stimme klang kräftiger, als Elsa sie seit Venta Bulgarum gehört hatte. Sie standen vor Grufwelds Hütte. Cathbar war erregt aufgesprungen, als er von Elsas Vorhaben gehört hatte, und wollte sich nicht wieder setzen, obwohl seine Beine ihn kaum trugen. Elsa versuchte noch einmal zu erklären, warum sie nicht zurückkehren konnte und unbedingt zu dem Berg aufbrechen musste, doch der Hauptmann hörte ihr nicht zu.
    »Ich bin euch gefolgt, um euch sicher nach Hause zu bringen. Glaubt ihr, ich lasse euch über das Eis laufen? In Gesellschaft von Wölfen? Zu einem Berg, der Feuer spuckt?« Er zeigte beim Sprechen mit dem Finger auf Elsa. Seine Hand zitterte. Adrian fasste ihn besorgt am Arm, sagte aber nichts. Fritha sah verständnislos zu und schien sichtlich unglücklich über den Streit.
    »Tut mir leid«, sagte Elsa wieder. Sie spürte das kraftvolle Pochen des Schwertes in ihrem Arm und hörte seine Stimme im Kopf. Die Stimme war ihr inzwischen so vertraut wie ihre eigene, nur klang sie sanfter und zugleich bestimmter. »Das Schwert hätte mich auch ohne den Drachen hierhergeführt. Ich muss es zum Eigg Loki bringen.«
    »Aber woher willst du das wissen?«, rief Adrian. »Wir haben den Namen doch noch nie gehört. Warum bist du dir plötzlich so sicher, dass du unbedingt dorthin musst?«
    Elsa suchte nach Worten. Wie sollte sie die Gewissheit erklären, von der sie auf einmal ganz und gar erfüllt war? »Das Schwert hat es mir gesagt.«
    Adrian und Cathbar begannen beide gleichzeitig zu reden. Plötzlich fiel auch noch Grufwelds tiefe Stimme in den Wortwechsel ein. Grufweld war unbemerkt hinter sie getreten. Er rollte ein Stück eines Baumstamms durch den Schnee zur Hütte.
    »Ich glaube, es ist Zeit, dass wir essen«, sagte er auf Dansk. Er bedeutete Cathbar, sich auf den Baumstamm zu setzen. »Nach dem Essen werdet ihr euch einigen. Bring das Gerstenbrot, Fritha.«
    Nach dem Essen erklärte Elsa ihm, wohin sie gehen müsse, und er wurde sehr ernst und Fritha erbleichte. Sie saßen vor dem Eingang der Hütte in der Wärme der Mittagssonne, die nicht lange anhalten würde. Aus Höflichkeit ihren Gastgebern gegenüber hatten sie das Brot schweigend gegessen und Cathbar hatte sich wieder etwas beruhigt.
    Elsa hatte das Brot gegessen, ohne es zu schmecken, und unablässig überlegt, wie sie sich verständlich machen könnte. Wie sollte sie den anderen erklären, dass sie wusste, was sie zu tun hatte? Das Schwert drängte sie. Sie spürte, wie seine Stimme und sein Wille auch jetzt an ihren Gedanken zogen. Aber das war noch nicht alles. Das Schwert war inzwischen ein Teil von ihr, und es fiel ihr schwer, seine Ziele von ihren eigenen zu unterscheiden. Wohin sollte ich auch zurückkehren?, dachte sie. Ich glaube, dass dem Schwert ein Schicksal bestimmt ist, dass es am Eigg Loki etwas Gutes bewirken kann. Was könnte ich also Besseres tun, als es dahin zu bringen? Sie versuchte ihre Überzeugung in Worte zu fassen, doch Cathbar blickte sie nur finster an und Grufweld schüttelte den Kopf.
    »Der Eigg Loki ist ein schlimmer Ort«, sagte er

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