Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chroniken der Dunkelheit - 02 - Kristallschwert

Chroniken der Dunkelheit - 02 - Kristallschwert

Titel: Chroniken der Dunkelheit - 02 - Kristallschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
Vom Netzwerk:
ernst. »Du solltest ihn meiden – niemand sollte dorthin gehen. Hast du von Loki gehört?«
    Ja! ,zischte die Stimme des Schwertes. Die Erinnerung war überflüssig. Elsa hatte den Namen nicht vergessen können, seit Cluaran ihn damals auf dem Hang vor Orgrims Kammer ausgesprochen und warnend gesagt hatte, das Böse, gegen das sie kämpfe, sei noch nicht besiegt. Er wollte alles zerstören, was die Götter geschaffen hatten … Loki, der Verschlagene.
    »Er ist ein Gott – oder ein böser Dämon«, sagte sie. »Er wurde gefesselt und in einen Berg gesperrt. Ist der Eigg Loki vielleicht …?«
    Grufweld nickte. »Es hat sich vor über hundert Jahren zugetragen, doch erzählt man sich noch heute, wie Loki den von den Göttern geschaffenen Ketten beinahe entkommen wäre und das Land in Schutt und Asche gelegt hätte. Eine ganze Armee musste sterben, bis er wieder gefesselt war. Einigen zufolge lebt Loki noch im Berg und die Geister der Felsen und des Wassers dienen ihm.« Er machte eine Pause, und als er fortfuhr, klang seine Stimme noch rauer. »Ich weiß nicht, ob es stimmt, was man sagt, aber ich fürchte die Geister, die im Berg wohnen. Sie haben mir meine Frau weggenommen, Frithas Mutter.« Er verfiel wieder in Schweigen und senkte den Kopf. Fritha legte ihm die Hand auf die Schulter.
    »Ich war acht«, sagte sie leise. »Es war Sommer und mein Vater fischte am See unterhalb des Eigg Loki. Meine Mutter und ich sammelten am Ufer Moltebeeren. Dann sagte meine Mutter, sie höre Stimmen, und ging ihnen suchend nach. Die Stimmen lockten sie auf das Eis am anderen Ende des Sees. Ich rief sie, doch sie hörte mich nicht – und dann brach das Eis.«
    Seelenfresser! ,rief die Stimme des Schwertes in Elsas Kopf. Wie lange sollen sie noch für Loki arbeiten? Lass mich ihm Einhalt gebieten!
    Von diesen Worten mitgerissen, sprang Elsa auf. Ihr rechter Arm pochte heftig und begann zu leuchten. Sie hielt ihn mit der anderen Hand fest und sah auf die erschrockenen Gesichter um sich herunter.
    »Was hast du da eben gesagt?« Grufwelds Stimme klang auf einmal heiser. »Was weißt du über die Seelenfresser?«
    »Gar nichts …«, setzte sie an, doch ein stechender Schmerz in der Hand ließ sie verstummen. Das Schwert schoss aus ihrer Hand und in seinem gleißenden Schein verblasste sogar die fahle Sonne. Fritha schrie erstaunt auf.
    »Das Schwert weiß von ihnen«, sagte Elsa. »Darin liegt seine Bestimmung.«
    »Und wenn der Drache, der uns hierhergebracht hat, von diesem bösen Dämon geschickt wurde?«, brach es aus Cathbar heraus. »Was dann? Wer weiß, vielleicht wartet er ja nur darauf, dass du zu ihm kommst.«
    Elsa spürte, dass Adrian sie aufmerksam musterte. Sie mied seinen Blick jedoch und sah stattdessen Cathbar an.
    »Wenn er den Drachen geschickt hat, wollte er uns töten oder wir sollten wehrlos zu ihm gebracht werden. Aber ich bin ja nicht wehrlos! Ich weiß, dass uns Gefahr droht, Cathbar. Ihr habt die Macht des Schwertes selbst erlebt. Es wird mich führen und unterwegs beschützen. Kehrt Ihr mit Adrian zurück. Ich kann allein reisen, aber ich muss unbedingt zum Eigg Loki. «
    Grufweld starrte sie lange Zeit schweigend an. Endlich wandte er sich mit ernstem Gesicht an Cathbar. »Ihr seid der Beschützer des Mädchens, nicht ich«, meinte er. »Doch ich glaube, das Kind muss tun, was es sagt.«
    Cathbar schwieg. Grufweld stand auf und kehrte zu seinem Brennofen zurück. Er winkte Fritha, mitzukommen und ihm zu helfen. Das Schwert leuchtete immer noch. Zuletzt füllte es Elsas Bewusstsein ganz und gar aus und drängte sie mit aller Macht aufzubrechen – und zwar jetzt sofort!
    Doch dann spürte sie eine Hand auf dem Arm und kehrte zu sich selbst zurück. Adrian stand neben ihr und musterte sie besorgt. »Du bist ganz sicher, dass du dorthin gehen musst?«, fragte er.
    »Ich war nie sicherer«, erwiderte sie. »Ich verlasse dich nur ungern, Adrian, aber das Schwert wird mich beschützen, ich weiß es.«
    »Ich lasse dich nicht allein«, sagte Adrian heftig. »Wir haben es zusammen bis hierher geschafft und jetzt begleite ich dich zum Berg. Und wenn du wirklich glaubst, du könntest Loki besiegen, helfe ich dir dabei.« Elsa musste ihn zweifelnd angesehen haben, denn er fasste ihren Arm fester und fuhr geradezu wütend fort: »Er hat meinen Onkel ins Verderben getrieben! Was immer Aelfred … Orgrim getan hat, er war mit mir verwandt. Meine Mutter würde wollen, dass ich ihn räche.«
    Hinter ihnen stand Cathbar

Weitere Kostenlose Bücher