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Chroniken der Dunkelheit - 02 - Kristallschwert

Chroniken der Dunkelheit - 02 - Kristallschwert

Titel: Chroniken der Dunkelheit - 02 - Kristallschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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schwerfällig und geräuschvoll auf. »Dann wäre das wohl entschieden«, brummte er. »Ihr zwei scheint keine Gefahr und keine Dummheit auslassen zu wollen, aber ich bin mitgekommen, um euch zu beschützen, und damit werde ich wohl noch eine Weile beschäftigt sein. Dann schleife ich mein Schwert jetzt zu Ende.«
    Er stapfte in die Hütte, um seinen Schleifstein zu holen. Elsa blickte auf das Kristallschwert in ihrer Hand. Sein Licht wurde schwächer. Adrian sagte noch etwas zu ihr, doch sie hörte nur das Echo der Stimme des Schwertes: Lass mich ihm Einhalt gebieten! Sie starrte über die Lichtung und versuchte vergeblich, über den Bäumen den Eigg Loki zu sehen. Wie viele Stunden waren es bis zum Berg?
    Drüben beim Brennofen hatte Fritha offenbar gerade eine heftige Auseinandersetzung mit ihrem Vater. Elsa konnte ihre leise, aber drängende Stimme hören, auch wenn sie nicht verstand, was sie sagte. Nach einer Weile nickte Grufweld und Fritha kehrte zu Elsa und Adrian zurück.
    »Ich habe gerade mit meinem Vater gesprochen, Elsa«, sagte sie. »Wir finden, dass du nicht allein oder auch mit deinen Gefährten aufbrechen solltest. Du kennst die Gegend um den Eigg Loki nicht, wir dagegen sehr wohl – wir wissen, welche Gefahren dort lauern. Vor dem Eis kann dich auch ein Schwert nicht beschützen.« Ihr Blick streifte Elsas rechte Hand. Das Schwert war verschwunden, doch Hand und Arm leuchteten noch. Fritha betrachtete die Fremden geradezu ehrfürchtig. »Mein Vater hat mir erlaubt, euch zu begleiten«, sagte sie. »Ich werde euch zum Feuerberg führen.«
     
    Am folgenden Morgen brachen sie auf. Elsa, die so unbedingt hatte aufbrechen wollen, wirkte zu Adrians Erstaunen jetzt, wo sie sich fertig machten, seltsam gleichgültig. Grufweld hatte sie vor verschiedenen Gefahren gewarnt und sie hatte sich alles ohne irgendein Anzeichen von Unruhe oder Angst angehört, ganz im Unterschied zu Adrian oder auch Fritha, deren Gesicht beides deutlich verriet. Sogar Cathbar hatte sich ausführlich mit dem Köhler besprochen und ihn nach dem Weg und dem Gelände gefragt. Adrian war froh gewesen, dass Fritha sie begleiten wollte, Elsa dagegen hatte sich nur höflich bedankt, als sei ihr jede Hilfe von außen egal.
    Sie trugen jetzt dieselben Kleider wie Fritha und ihr Vater: Beinlinge, breite Fellstiefel, Pelzmützen und grobe Mäntel aus Wolfsfell, die Fritha hafnar-feldr nannte. Zum ersten Mal seit seiner Landung in Schneeland konnte Adrian ohne zu stolpern oder zu frieren durch den Schnee gehen. Die breiten Sohlen verhinderten, dass er im Schnee einbrach, und die dicken Felle hielten ihn warm. Grufweld hatte sie für die Reise reichlich mit Proviant und Decken versorgt und am Morgen noch ein ernstes Gespräch mit Fritha geführt, in dem er ihr zweifellos noch einige Ratschläge erteilt hatte. Adrian hatte den Gesprächen vom Vortag entnommen, dass sie an den Ort kommen würden, an dem Fritha ihre Mutter verloren hatte. Dass sie trotzdem mitkam, erfüllte ihn mit scheuer Bewunderung – und dass Grufweld sie ziehen ließ, genauso. Fritha hatte ganz offensichtlich Angst vor dem Berg, den sie Eigg Loki nannte, doch Adrian meinte ein Blitzen in ihren Augen zu bemerken, wenn sie von der bevorstehenden Reise sprach – vielleicht vor Abenteuerlust, vielleicht auch nur vor Neugier. Sie blickten ein letztes Mal zu dem Köhler zurück, der mit zum Abschiedsgruß erhobener Hand am Rand der Lichtung stand. Adrian musste an seine Mutter denken, die ihn fortgeschickt hatte, als dem Land Gefahr drohte, und er nahm sich vor, alles zu tun, damit Fritha wohlbehalten zu ihrem Vater zurückkehrte.
    »Ein vernünftiger Mensch ist er, das muss ich sagen«, bemerkte Cathbar, als sie in den Wald eindrangen. »Auch wenn er zu viel auf Omen und Ähnliches gibt. Er hat mir einige gute Ratschläge gegeben, wie wir Gefahren vermeiden können – und seine Tochter ist, wie mir scheint, auch nicht auf den Kopf gefallen.«
    Das Gehen fiel ihm wieder leichter, obwohl er immer noch langsam vorankam. Er ging zusammen mit Adrian hinter Fritha und Elsa her, und manchmal, wenn der Boden uneben war, musste er sich auf Adrian stützen. Da ihm diese Schwäche sichtlich unangenehm war, sprachen sie beide nicht darüber.
    »Hat Grufweld etwas zu dem Schwert gesagt?«, fragte Adrian, während sie über einige besonders hohe Wurzeln stiegen.
    »Er wirkte nicht so überrascht, wie ich erwartet hätte«, sagte Cathbar. »Er wollte wissen, wie Elsa dazu gekommen sei und

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