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Chroniken der Dunkelheit - 03 - Feuerkreis

Chroniken der Dunkelheit - 03 - Feuerkreis

Titel: Chroniken der Dunkelheit - 03 - Feuerkreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. J. Lake
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war Cluaran. Seine Augen funkelten und er war nicht einmal außer Atem. »Hier bin ich«, murmelte er. »Wir müssen weiter. Die kommen gleich zurück.«
    Sie schlichen zum Rand des Lagers, verbargen sich im hohen Gras und spähten hinein. Die ersten Männer kehrten tatsächlich gerade zurück und berichteten ihren Kameraden ein wenig beschämt, dass sie außer blökenden Schafen nichts gefunden hätten.
    »Wartet hier«, murmelte Cathbar. »Ich finde heraus, wo Adrian ist, und komme dann zurück.«
    Er wickelte sich in seine Decke, die den dunklen Umhängen der Männer hier ähnelte, stand auf und schlenderte ins Lager. Sobald er sich einige Schritte entfernt hatte, konnte man ihn kaum noch von den anderen Männern unterscheiden, die geschäftig zwischen den Zelten hin und her liefen. Nicht nur aufgrund seiner Statur und Mantelfarbe, sondern auch mit seinem selbstbewussten Gang sah er aus, als gehöre er hierher. Nur Elsa und Cluaran bemerkten, dass er den Blicken der anderen auswich. Er ging geradewegs auf die Zelte vor der Felswand zu und verschwand zwischen ihnen.
    Elsa spähte zwischen den Grashalmen hindurch, registrierte jede kleinste Bewegung und wünschte sich, sie hätte Adrians Gabe, in die Zelte hineinzublicken.
    Cathbar kehrte zu ihnen zurück und duckte sich rasch neben sie. »Er ist in dem da«, sagte er und zeigte auf ein Zelt weiter hinten. »Er ist nicht gefesselt und nur zwei Männer sind bei ihm. Kommt!«
    Auch Cluaran und Elsa hängten sich ihre Decken um und gingen die zwanzig Schritte, ohne darauf zu achten, ob sie beobachtet wurden. Elsa ging zwischen den beiden Männern.
    Sie erreichten das Zelt. Niemand hielt sie an. Cathbar riss den Türvorhang zur Seite und sie stürmten mit gezogenen Schwertern hinein.
    Adrian hob erstaunt den Kopf. Er saß auf einem Stuhl, hielt einen hölzernen Becher in der Hand, trug andere Kleider und wirkte sehr viel sauberer und ordentlicher, als Elsa ihn seit ihrer Ankunft in Schneeland gesehen hatte. Einer der beiden Männer im Zelt hatte sich gerade aus einem Zinnkrug Wein eingeschenkt. Der andere Mann saß neben Adrian. Er war hochgewachsen, hatte einen Bart, stechende blaue Augen und dicke gelbe Haare.
    Jetzt sprang er auf und legte die Hand ans Schwert. Doch auch Adrian sprang auf und fiel ihm in den Arm. »Von diesen Leuten droht keine Gefahr, Vater!«, rief er. »Das sind meine Freunde!« Er wandte sich den Ankömmlingen zu. Seine Augen strahlten.
    »Und das«, sagte er, »ist mein Vater, König Heored von Sussex.«
     
    Die Gäste wurden rasch im Zelt des Königs empfangen. Sie bekamen Hocker zum Sitzen und wurden als Ehrengäste bewirtet. Cluaran holte unterdessen seine Mutter und Wulf. Elsa erhielt einen Platz am Eingang, getrennt von den anderen. Heored hatte sie zwar höflich begrüßt, sie dann aber nicht weiter beachtet. Er unterhielt sich fast nur mit Cathbar.
    Adrian setzte sich neben sie. »Ich wollte morgen Leute ausschicken, um euch zu suchen«, sagte er. »Ich hätte mir denken können, dass du bis dahin schon hier bist!« Elsa war gerührt über seine Wiedersehensfreude und seinen Stolz auf seinen Vater. Zugleich verriet sein Lächeln freilich noch etwas anderes – eine Angst, die sie sich nicht erklären konnte. Er beugte sich über sie, um ihr einzuschenken, und näherte sich mit dem Gesicht ihrem Ohr.
    »Sag niemandem, dass ich ein Ripente bin!«, flüsterte er hastig.
    Elsa sah ihn erschrocken an. Die Angst war ihm jetzt ganz deutlich anzumerken. Seine Augen flehten sie förmlich an, ihn nicht zu verraten. Sie nickte und er schien erleichtert.
    Er erzählte ihr, wie sein Vater die Feinde, die ins Land seines Cousins eingefallen seien, bis hierher verfolgt und von den Überfällen auf die Dörfer gehört hatte. Dann habe er versucht, einen daran beteiligten Banditen zu schnappen; auf diese Weise war seinen Häschern versehentlich Adrian ins Netz gegangen.
    »Ich habe ihm von den Leuten erzählt, deren Spuren wir gefolgt sind und die Menobert getötet haben«, schloss er. »Er hat wie wir Berichte von Plünderern gehört, die all das zerstören, was ihnen in den Weg kommt.«
    »Diese Berichte stimmen!«, rief Elsa und berichtete nun ihrerseits von dem zerstörten Dorf, das sie passiert hatten, und von ihrer Begegnung mit Wyn.
    »Das müssen wir meinem Vater auch sagen«, meinte Adrian und sah zu Heored hinüber, der immer noch in ein Gespräch mit Cathbar vertieft war. »Er hat kurz vor eurer … Ankunft Kriegsrat gehalten, und es wurde

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