Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chroniken der Dunkelheit - 03 - Feuerkreis

Chroniken der Dunkelheit - 03 - Feuerkreis

Titel: Chroniken der Dunkelheit - 03 - Feuerkreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. J. Lake
Vom Netzwerk:
jetzt … Sie blickte auf ihre rechte Hand und spürte deren Leere. Die Stimme in ihrem Kopf war verstummt, nicht einmal ein Echo war mehr zu hören. Wann hatte sie sie zuletzt gehört? Und was konnte sie ohne das Schwert ausrichten und ohne Adrian?
    Offenbar konnte ihr Gesicht die Ratlosigkeit nicht verbergen. »Bleib bei uns, Elsa!«, sagte Adrian. »Zusammen mit den anderen. Du kannst uns helfen. Ich spreche mit meinem Vater – er wird schnell merken, dass du viel besser kämpfst als ich. Und Loki kannst du auch von hier aus suchen.«
    »Danke«, sagte Elsa. Sie konnte sich zwar nicht vorstellen zu bleiben, spürte aber, wie viel Adrian daran lag. »Ich werde darüber nachdenken«, versprach sie.
    Adrian brachte sie zu dem Zelt, das man für die Gäste aufgestellt hatte. Zwei oder drei Männer grüßten respektvoll, als er an ihnen vorbeikam, und warfen Elsa neugierige Blicke zu.
    Im Gästezelt hatten die anderen sich bereits schlafen gelegt.
    Elsa stieg über den schnarchenden Cathbar und legte sich zwischen Eolande und Wulf. Der Junge murmelte schläfrig etwas. Elsa bewegte sich nicht, um niemanden zu wecken.
    Ich kann nicht hierbleiben, dachte sie traurig. Sie musste Adrian bei seinen Leuten zurücklassen und die Suche ohne ihn fortsetzen. Cluaran und Cathbar würden sie bestimmt begleiten.
    Aber wohin sollten sie gehen?
    Obwohl sie müde war, konnte sie lange nicht einschlafen.

11. KAPITEL
    Adrian schlief in dieser Nacht überhaupt nicht.
    Beklommen kehrte er zu seinem Zelt zurück. Ihm war, als hätte er seinen Vater Elsa gegenüber schlechtgemacht. Dabei hatte er nur gesagt, Heored traue den Ripente nicht – warum auch? Er war der König und kannte die Gefahren des Verrats besser als andere. Wie sollte Elsa das verstehen?
    Sein Vater studierte gerade eine Feldkarte, die über der Truhe ausgebreitet lag. Als Adrian eintrat, hob er den Kopf. »Deine Freunde sind alle untergebracht? Gut, dann komm und sieh dir das an.«
    Bei der Karte handelte es sich um eine grobe Skizze auf einem Stück Pergament. »Sie ist ungenau«, sagte Heored. »Sieh hier – die Straße verläuft viel zu nah an den Bergen. Ich hätte einen Zeichner mitbringen sollen. Aber sie vermittelt immerhin eine ungefähre Vorstellung des Geländes.«
    Adrian beugte sich darüber. »Wo liegt das Lager unserer Gegner?«
    »Unserem Kundschafter zufolge hier, an der Straße.« Heored zeigte mit dem Finger auf eine Stelle und beugte sich im rauchigen Schein der Lampe vor, bis sein Kopf fast den von Adrian berührte. »Dort, wo der Wald wieder anfängt – siehst du es? Wir warten also hier zwischen den Bäumen auf sie und schicken eine Abteilung, die sie umrundet, von hinten angreift und auf uns zutreibt.«
    Angeregt durch die Nähe seines Vaters und sein Zutrauen zu ihm nickte Adrian.
    »Meine anderen beiden Kundschafter gehen näher an das Lager heran, um festzustellen, was sie vorhaben. Angeblich haben die Banditen bereits verschiedene Dörfer überfallen und geplündert. Von ihrem Lager aus könnten sie zumindest zwei weitere Dörfer erreichen.« Er zeigte wieder auf die Karte. »Wenn sie sich verhalten wie die meisten Plünderer, machen sie einen Überfall und kehren anschließend in ihr Lager zurück. Wenn wir sie bei ihrer Rückkehr erwischen …«
    »Nein!«, rief Adrian. »Wir dürfen nicht zusehen, wie sie noch mehr Menschen töten.«
    Heored runzelte die Stirn. Er war es ganz offensichtlich nicht gewohnt, unterbrochen zu werden.
    »Bitte, Vater«, beharrte Adrian. »Wenn wir sie vor dem Überfall angreifen, verteidigen wir doch zugleich das Dorf.«
    »Du zeigst Verantwortungsgefühl, mein Junge«, sagte Heored, »und das gefällt mir. Ein König muss die Unschuldigen beschützen. Wenn wir den Dorfbewohnern also helfen können, ohne ein zusätzliches Risiko einzugehen, tun wir das. Die Auseinandersetzung lässt sich ohnehin nicht mehr lange aufschieben.« Er betrachtete das neue Schwert an Adrians Seite. »Wie kommst du damit zurecht?«
    »Sehr gut«, sagte Adrian schnell. Zwar fand er das Schwert nach Cluarans Bogen schwer und unhandlich, aber er legte die Hand an den Griff und versuchte sich nichts anmerken zu lassen.
    »Zeig mir, wie du damit umgehst!«, befahl Heored. Er marschierte aus dem Zelt und Adrian folgte ihm beklommen. Er wollte seinen Vater nicht enttäuschen, nachdem dieser solches Vertrauen in ihn gesetzt hatte.
    Die meisten Gefolgsleute des Königs hatten sich inzwischen in ihre Zelte zurückgezogen, doch die Glut von

Weitere Kostenlose Bücher