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Chroniken der Dunkelheit - 03 - Feuerkreis

Chroniken der Dunkelheit - 03 - Feuerkreis

Titel: Chroniken der Dunkelheit - 03 - Feuerkreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. J. Lake
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beschlossen, die Plünderer zu verfolgen und ein für alle Mal unschädlich zu machen.«
    Elsa hörte ihm mit wachsendem Unbehagen zu.
    »Ihre Bande muss ziemlich groß sein, wenn man den Berichten glauben darf«, fuhr Adrian fort. »Aber sie hatten noch nie mit richtigen Soldaten zu tun, sondern nur mit unbewaffneten Dorfbewohnern, und sie haben keinen Anführer und kennen keine Disziplin. Damit sind wir ihnen auf jeden Fall überlegen. Wir werden das Land von ihnen befreien.«
    Heored führte inzwischen ein ähnliches Gespräch mit Cathbar. »Wir wollen spätestens morgen angreifen«, sagte er. »Unsere Kundschafter sind den Plünderern dicht auf den Fersen.« Einladend fügte er hinzu: »Jeder tüchtige Mann ist uns willkommen.«
    »Ihr erweist uns eine große Ehre«, sagte Cathbar, »doch wir müssen weiter. Wir sind hinter jemand anderem her.«
    »Adrian hat mir davon erzählt«, sagte Heored. Er sah Cathbar missvergnügt an. »Obwohl ich meine, dass die Banden, die hier alles ins Chaos stürzen und sogar die Küsten meines Landes überfallen, ein lohnenderes Ziel für Euer Schwert wären als ein einzelner Krieger, er mag noch so mächtig sein. Aber das müsst Ihr natürlich selbst wissen, Cathbar. Adrian bleibt jedenfalls hier und kämpft mit mir.«
    »Adrian?«, flüsterte Elsa und zu ihrem Entsetzen nickte ihr Freund.
    »Tut mir leid, Elsa«, sagte er. »Aber mein Platz ist jetzt an der Seite meines Vaters. Das ist meine Pflicht als Königssohn.«
     
    Die Nachricht von der Rückkehr eines Kundschafters traf ein und Heored beendete das Beisammensein. Elsa verließ das Zelt und streifte ziellos durch das Lager. Natürlich hat Adrian das Recht, bei seinem Vater zu bleiben! Trotzdem fühlte sie sich verraten, als hätte sie ihren einzigen Freund verloren.
    Sie hörte schnelle Schritte und drehte sich um. Adrian eilte ihr nach. Als er ihr Gesicht sah, hielt er an.
    »Du willst uns wirklich verlassen?«, fragte sie.
    »Mein Vater braucht mich hier.« Er klang unsicher.
    Aber ich brauche dich auch! ,wollte Elsa schreien. Wie sollte sie Loki ohne Adrian bezwingen? Sie starrte ihn schweigend an und er erwiderte trotzig ihren Blick. Er war in den letzten Wochen gewachsen und jetzt größer als sie. Er strahlte eine Autorität aus, die sie bisher nicht an ihm bemerkt hatte. Eine lange, abenteuerliche Reise lang war Adrian ihr treuer Gefährte gewesen, der Einzige, der nie an ihr gezweifelt hatte, egal was sie tat. Ihr Freund. Jetzt sah sie ihn zum ersten Mal als jemand ganz anderen: als Prinzen, als König Heoreds Sohn.
    »Ich weiß, dass du Loki finden musst«, sagte er. »Aber ich kämpfe ja auch gegen ihn, wenn ich verhindern helfe, dass die Brandschatzer noch mehr Dörfer anzünden. Sie werden weiter Menschen töten, wenn niemand sie daran hindert.«
    Menschen wie Wyn und ihre Nachbarn, dachte Elsa und nickte gegen ihren Willen.
    »Und mein Vater meint, ich müsste lernen, mich wie ein König zu verhalten«, fügte Adrian hinzu. »Und was könnte ein König Besseres tun?«
    Wieder nickte Elsa. »Also gut«, sagte sie. »Aber wenn du zusammen mit ihm kämpfst, musst du ihm von deiner Gabe erzählen. Er muss auch diese Seite von dir kennen.«
    »Natürlich sage ich ihm das.« Adrian senkte den Blick. »Nur … noch nicht jetzt. Er hat eben erst von Orgrim erfahren.«
    »Du bist nicht dein Onkel!«, platzte Elsa heraus. »Du hast diese besondere Gabe, mehr nicht. Wenn er dich deswegen für einen Verräter hält, ist er ein Narr!«
    Adrian zuckte zusammen, als habe sie ihn geschlagen. »Entschuldigung«, fügte sie rasch hinzu. »Aber du hast doch gesagt, dein Vater hätte schon früher die Dienste von Ripente in Anspruch genommen. Offenbar hat er ihnen vertraut.«
    »Er hat sie nur benutzt«, Adrian klang bitter, »nicht als Freunde oder Verbündete willkommen geheißen.«
    Sie waren zum Rand des Lagers gelangt und kamen an einem Stapel leerer Fässer und einem provisorischen Schießstand vorbei. Elsa starrte über die Wiesen. Adrian hatte Recht. War es, wenn überall Dörfer brannten und Menschen zu Tode kamen, nicht besser, etwas dagegen zu tun, als durch die Gegend zu ziehen und jemanden zu suchen, den man vielleicht niemals finden würde?
    Bisher hatte sie nie daran gezweifelt, dass sie Loki finden würde – dass sie ihm auf den Fersen war und immer näher rückte. Die leise Stimme des Schwerts hatte sie darin bestätigt und ihr Mut gemacht – wenn es so weit war, würde sie Mittel finden, Loki zu besiegen. Doch

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